Causa Horner: Untersuchungen sind abgeschlossen
SAKHIR. Formel 1: Red Bull Racing will vor dem Bahrain-Grand-Prix die Zukunft des Teamchefs klären.
Die Zukunft von Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner soll sich noch vor dem Formel-1-Auftakt am Samstag in Bahrain entscheiden, das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Der 50-jährige Ehemann von Ex-Spice-Girl-Sängerin Geri Halliwell steht bereits seit Jänner im Mittelpunkt von teaminternen Untersuchungen. Die genauen Vorwürfe wurden nie offiziell kommuniziert. Laut der niederländischen Zeitung "De Telegraaf" soll der Brite einer Mitarbeiterin über längere Zeit sexuell anzügliche Nachrichten geschickt haben.
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Auch der Formel-1-Mutterkonzern Liberty Media möchte ebenso wie die gesamte Szene die Angelegenheit so schnell wie möglich geklärt wissen, damit der Sport ab Bahrain im Mittelpunkt steht.
Horner wurde am 9. Februar von einem unabhängigen Anwalt befragt, der Abschlussbericht, der der Red Bull GmbH in Österreich vorgelegt wurde, basiert vermutlich auf rund 60 Stunden Interviews mit allen Parteien. Der Fernsehsender "Sky Sports" berichtete, dass das Dokument weit über hundert Seiten umfasse, die Einzelheiten dürften jedoch vertraulich bleiben.
Wenig Transparenz
Horner war vergangene Woche bei den Testfahrten in Bahrain, ist dann in die Fabrik nach Milton Keynes zurückgekehrt. Unter normalen Umständen würde er am Mittwoch nach Bahrain zurückreisen, wenn am Tag darauf die ersten Trainingssessions beginnen. Das Rennen geht wegen des Beginns des Ramadan-Fastenmonats am Samstag in Szene.
Vergangenen Donnerstag hatte sich Horner zurückhaltend geäußert. "Es gibt ein Verfahren, von dem ich ein Teil bin", sagte er in Sakhir. "Ich kann wirklich das Verfahren oder den Zeitraum nicht kommentieren. Natürlich hätte jeder gerne ein Ergebnis so schnell wie möglich", so Horner weiter.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der bekanntermaßen nicht als Fan Horners gilt, sagte zur Causa: "Ich möchte jetzt nicht auf Christian draufhauen." Auch aus Respekt vor der Familie, so der Wiener weiter. Dass die Angelegenheit den Saisonauftakt überschatte, sei nicht gut für den Rennsport. "Die Formel 1 hat ein Reputationsthema, denn gerade wir sind ein Sport, wo vor allem Männer in Managementpositionen und im Auto sind, und wir wollen mehr tun. Wir wollen mehr Frauen, wir wollen mehr Diversität in diesem Sport haben, wir wollen transparent sein", sagte Wolff.