"24-Stunden-Betreuung höher fördern"
LINZ. Oberösterreichs Seniorenbund sieht darin Vorteil für die öffentliche Hand
Im Mai hatte die Bundesregierung den ersten Teil des Pflegereformpakets vorgelegt (siehe auch Artikel links) - und einen zweiten für Herbst angekündigt.
"Wir fordern diesen zweiten Teil jetzt ein", sagte gestern Josef Pühringer, Chef des oberösterreichischen VP-Seniorenbunds - und äußerte konkrete Vorstellungen, was dieser zweite Teil enthalten müsse. Bei der 24-Stunden-Betreuung sei "es dringend nötig, die monatliche Förderung von derzeit 550 Euro zu erhöhen", sagte der Altlandeshauptmann.
Seit 2007 nie wertangepasst
Die aktuelle Förderung sei 2007 eingeführt und seitdem nicht erhöht oder wertangepasst worden. "Das ist ein realer Wertverlust von mehr als einem Drittel", sagte Pühringer. Er fordert eine Erhöhung auf zumindest 750 Euro – und in Folge eine jährliche Valorisierung, wie sie zuletzt auch für andere staatliche Leistungen eingeführt worden ist. "Viele Familien müssen für die 24-Stunden-Betreuung ohnehin auf Erspartes zurückgreifen", sagte Pühringer. Die aktuelle Teuerungswelle verschärfe nun bei vielen die Problematik.
Mehr Förderung für die 24-Stunden-Betreuung sei mittelfristig auch im Interesse der öffentlichen Hand. "Was ist die Alternative, wenn sich jemand die Betreuung zu Hause nicht mehr leisten kann? Das führt automatisch zu mehr Heimaufenthalten, die der öffentlichen Hand wesentlich teurer kommen." Ein Heimplatz koste rund 5000 Euro pro Person und Monat.
Als weitere Forderungen nannte Pühringer den Ausbau der Tagesbetreuung, um pflegende Angehörige zu entlasten. Zudem müsse die Gesundheitsprävention gestärkt werden, um die Pflegebedürftigkeit möglichst weit nach hinten zu schieben.
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