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Grazer FPÖ-Finanzcausa: Staatsanwalt beantragte Kunasek-Auslieferung

Von nachrichten.at/apa, 02. März 2023, 14:36 Uhr
STEIERMARK-WAHL: KUNASEK
Mario Kunasek Bild: ERWIN SCHERIAU (APA)

GRAZ/KLAGENFURT. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat beim steiermärkischen Landtag die Auslieferung von FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek beantragt, wie Sprecher Markus Kitz der APA Medienberichte am Donnerstag bestätigte.

Im Fall rund um die Finanzen der FPÖ Graz wollte die Kriminalpolizei Kärnten eine Aufhebung der Immunität von Kunasek erwirken, dem die Staatsanwaltschaft nun stattgab. Die FPÖ teilte mit, dass Kunasek dem Begehr der Staatsanwaltschaft zustimmen werde.

Verdacht: Förderungsmissbrauch, Veruntreuung und Untreue

Ausgehend von den zwischenzeitlichen Ermittlungsergebnissen bestehe der Anfangsverdacht, Kunasek habe zu den malversiven Handlungen der bisherigen Beschuldigten beigetragen, indem er trotz seiner Erfolgsabwendungspflicht somit als Beitragstäter in seiner Funktion als FPÖ-Landesparteiobmann in Kenntnis der Tathandlungen diese bewusst nicht unterbunden habe, hieß es in einer Aussendung der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Dabei gehe es um den Tatbestand des Verdachts des Förderungsmissbrauchs, der Veruntreuung und der Untreue.

Für die Staatsanwaltschaft Klagenfurt sei "ein Zusammenhang mit der politischen Tätigkeit von Kunasek als Landesparteiobmann und als Landtagsabgeordneter anzunehmen". Deshalb könnten aufgrund seiner politischen Immunität Ermittlungen, die zur Klärung des Sachverhaltes führen, erst dann aufgenommen werden, wenn der Steiermärkische Landtag dem zustimmt.

Dies obliegt nun dem Präsidium des Landtags Steiermark. Das Schreiben liege noch nicht vor, dem Vernehmen nach sei es erst am Mittwoch weggeschickt worden. Behandelt wird es im Verfassungsausschuss, in dem auch abgestimmt werde, ob das Auslieferungsgesuch als Ausschussbericht an den Landtagsplenum gehe. Die nächste Ausschusssitzung ist am kommenden Dienstag. Ob sich noch eine Aufnahme des Punktes in die Tagesordnung zur Sitzung am 14. März als Nachtrag ausgeht, wird sich weisen. Dafür brauche es eine Zweidrittelmehrheit, hieß es auf APA-Anfrage.

In der Finanzcausa der FPÖ Graz gehen die Ermittler der Polizei offenbar davon aus, "dass Kunasek bei seiner Zeugenaussage im Juni 2022 nicht wahrheitsgetreu ausgesagt und für die Aufklärung relevante Tatsachen und Beweismittel (bewusst) vorenthalten bzw. nicht vorgelegt habe". Das wäre eine Straftat. Er habe entweder das Vorgehen der Beschuldigten toleriert oder bewusst versucht, die Ermittlungen "aus bisher nicht bekannten Gründen zu verhindern", hieß es Mitte Jänner in der "Kleinen Zeitung". Die steirische Freiheitlichen wiesen damals die "substanzlosen Anwürfe aufs Schärfste zurück": Der Zeitungsbericht sei ein "Konglomerat an Halb- und Unwahrheiten gepaart mit haufenweise substanzlosen Unterstellungen", hieß es seinerzeit in einer Aussendung der Blauen.

2021 war kurz nach der Wahlschlappe der FPÖ bei der Grazer Gemeinderatswahl bekannt geworden, dass Gelder aus der städtischen Klubförderung offenbar im großen Stil abgezweigt wurden. Nach der Selbstanzeige von Finanzreferent Matthias Eder kam auf, dass auch Ex-Vizebürgermeister Mario Eustacchio sowie der frühere Klubchef Armin Sippel verwickelt sein könnten. Beide traten von ihren Funktionen zurück und gegen beide wird seither ermittelt. Mitte Oktober 2022 gab es Hausdurchsuchungen bei allen drei Beschuldigten sowie drei weiteren Verdächtigen und diversen FPÖ-nahen Vereinen. Unter den dabei sichergestellten Daten fand sich auch Material mit NS-Bezug.

Die Reaktion der FPÖ Steiermark war am Donnerstag kurz gefasst: Das offizielle Auslieferungsbegehr liege weder Kunasek noch der Landtagsdirektion vor. Kunasek werde dem Begehr der Staatsanwaltschaft "natürlich zustimmen, weil er die haltlosen Anwürfe schnellstmöglich und restlos entkräften möchte und weiterhin vollstes Vertrauen in die Behörden hat. Die FPÖ Steiermark und Mario Kunasek haben immer voll und ganz an der Aufklärung der Grazer Finanzcausa mitgewirkt und werden dies auch weiterhin tun."

In ersten Reaktionen hatten ÖVP, SPÖ, Grüne, KFG und NEOS Kunasek am Donnerstag aufgefordert, sich freiwillig auszuliefern. SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz und ÖVP-Klubobfrau Barbara Riener: "Es ist inakzeptabel, dass politische Vertreter unter dem Verdacht stehen, Steuergelder zu veruntreuen und sich der möglicherweise der Strafverfolgung entziehen." Über das weitere Vorgehen seitens der Koalition wollte man entscheiden, wenn der Auslieferungsantrag mit den konkreten Vorwürfen vorliege und Kunasek sich nicht stellen wolle.

Grünen-Kontrollsprecher LAbg. Lambert Schönleitner hatte laut einer Aussendung ebenfalls erwartet, dass Kunasek selbst die notwendigen Schritte in die Wege leitet: "Außerdem erwarten wir uns von der FPÖ, dass sie für die volle Aufklärung des Grazer FPÖ-Finanzskandals sorgt. Hier sind noch viele Fragen offen." NEOS-Klubobmann Niko Swatek erklärte, die Immunität dürfe "einer lückenlosen Aufklärung des Grazer FPÖ-Finanzskandals nicht im Wege stehen." Es führe kein Weg mehr an sehr strengen gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Klubfinanzierung vorbei. Eine Reaktion kam auch vom im Grazer Gemeinderat sitzenden und von der Grazer FPÖ abgespaltenen Korruptionsfreien Gemeinderatsklub, der sich nun KFG abkürzt. Auch sie hatten gefordert Kunasek an die Staatsanwaltschaft auszuliefern.

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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
JosefBroz (4.525 Kommentare)
am 03.03.2023 13:33

Der Staatsanwalt beantragte die Auslieferung von FP-Kunasek, und der hat natürlich sofort "hier!" geschrien.

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tim29tim (3.257 Kommentare)
am 02.03.2023 19:50

Um so unverständlicher ist der kritiklose Paarlauf von Rendi/Krainer mit Kickl/Hafenecker gegen die Regierung, der nicht die SPÖ, sondern die FPÖ groß gemacht hat.

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CedricEroll (11.153 Kommentare)
am 02.03.2023 21:23

Ui, den türkisen Doppel-Tim aus Lopatkas Giftküche selig gibts auch noch. Er hat freilich immer noch nicht verstanden, dass wenn zwei nach Salzburg fahren, nicht beide das Müller Bräu als Ziel habe müssen.

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CedricEroll (11.153 Kommentare)
am 02.03.2023 21:23

Müllner

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StevieRayVaughan (3.147 Kommentare)
am 03.03.2023 06:11

Soweit der ÖVP-Kampfposter "Tim29Tim" mit dem vorgefertigten Text mit Lichtenfelsgassen-Propagandafloskeln, wortgleich als "Hintergrund" seit 2008 (!) im Standardforum

https://apps.derstandard.at/userprofil/postings/85515

und im Kleine-Zeitung-Forum, sowie als “Gruber9” seit Juli 2021 im Krone-Forum und im Kurier-Forum.

DER Mann hat also einen Auftrag….und lässt sich auch auf keine Diskussion ein, sondern postet nur seine vorgefertigten Lichtenfelsgassen-Propagandafloskeln und vergisst auch glatt 2 x schwürkis-blaune Regierungen - dem ist gar nichts peinlich...

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JosefBroz (4.525 Kommentare)
am 03.03.2023 13:36

Hier geht's offenbar um Geheimwissen aus der No-Future-Szene.

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gutmensch (16.735 Kommentare)
am 02.03.2023 15:55

Anders als bei Türkis geht es bei der FPÖ nicht um „bloße“ Korruption, sondern, noch schlimmer, um Veruntreuung und Unterschlagung .

Und die haben die Chuzpe mit den Fingern auf Andere zu zeigen.

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rmach (15.182 Kommentare)
am 02.03.2023 16:09

Und wo bleiben Betrug und andere Paragraphen, die die Familie am Hals hat.

Habe ich da die Zeitungsartikel falsch verstanden?

Gelder für bestellte Resultate zu verwenden, ist m.E. schwerer gewerbsmässiger Betrug, der lt. Beinschab von Karmasin in Auftrag gegeben wurde. Kurz bestreitet, so wie Sobotka dabei gewesen zu sein, wird aber seinerseits wieder von Schmid belastet.

Die Bundesgesetze gelten nicht nur für mich, sondern auch für karmasin und andere.

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gutmensch (16.735 Kommentare)
am 02.03.2023 17:03

Selbstverständlich ist das was die Türkisen aufgeführt haben auch verwerflich.

Bei den Blaunen geht es aber um persönliche Bereicherung !

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rmach (15.182 Kommentare)
am 02.03.2023 17:31

Also hat sich die Karmasin nicht bereichert? Hat sie mit den Aufträgen, die sie sich mittels gemeinschaftlichem Betrug mit Beinschab zugeschanzt hat, Verluste gebaut.
Da käme dann zu den Straftaten auch Unfähigkeit dazu, was auch andererseits erklärt, warum sie Ministerin wurde.

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CedricEroll (11.153 Kommentare)
am 03.03.2023 14:06

Gehts hier um die türkise Karmasin? Nein, hier gehts um den blauen Kunasek. Sparen Sie sich also Ihren dummen Whataboutism.

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am 02.03.2023 16:10

Weil wir ohnehin keinen Einblick haben,
was bei den div. Parteimachinationen wirklich gelaufen ist
(am Ende wissen das nicht einmal die Richter so genau)

sollten wir nicht die beliebten Verteidigungen bemühen:
" Bitt', da Franzi hat auch"
und das gleich noch relativieren und abwägen.

Ich meine, Alle die Dreck am Stecken haben,
sollten angeklagt werden
und nach einem Verfahren und Beurteilung der Fakten
ihr gerechtes Urteil bekommen.

Wobei der Ausspruch zu denken gibt:
"Was wollen's haben ? - Ihr Recht ?
Ein Urteil können's haben!

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JosefBroz (4.525 Kommentare)
am 03.03.2023 13:38

"Welches Schweinderl hätten'S denn gern? Das schwarze oder das blaue?"

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am 02.03.2023 15:54

Immer schön der Reihe nach.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst !

Es wäre gut, einmal den Uraltfall Grasser abzuschließen,

dann die Causa Kurz Schmidt & Co.
Die Staatsanwaltschaft u. der U Ausschuss
haben dafür genug Anhaltspunkte geliefert.

immer Auslieferung, Anklage, Verurteilung, Freispruch,
oder wie es der Einstellungsminister Brandstätter gemacht hat:
einfach einstellen.

und dann natürlich auch den Kunasek.

Oder hat die FPÖ nach der Rechtsregel Vorrang?

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( Kommentare)
am 02.03.2023 15:12

Wie üblich wird nichts rauskommen.

Alles was braun ist, wird in diesem Land tunlichst in Ruhe gelassen.

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rmach (15.182 Kommentare)
am 02.03.2023 15:35

Derzeit wird niemand besser, als die Familie behandelt. Zumindest habe ich diesen Eindruck gewonnen.

Schmid, Kurz, Blümel und auch der von Schmid beschuldigte Sobotka, oder wie sie sonst alle heissen, wissen scheinbar gar nicht, dass sie im Fokus von Ermittlungen stehen.

Karmasin und Beinschab erleben sicher die Pensionierungswelle der Ermittler, ohne jemals vorher wieder von denen zu hören.

Der Grasser wird gar nicht mehr wissen, dass er einmal verurteilt wurde.

Der Strache ist, so wie sich herausstellte scheinnbar absolut unschuldig.

Soll jetzt der Kunasek Angst haben, wenn er saus seiner Sicht, wie alle anderen zu den unschuldig Verfolgten gehört?

Komisch finde ich langsam, dass egal welche Anschuldigungen gemacht werden, dies immer einige Tage vor einer Wahl aufkocht.

Will man so die Wähler der FPÖ zutreiben?

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CedricEroll (11.153 Kommentare)
am 02.03.2023 14:58

Euer Geld für unsere Leut'. FPÖ

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allesistmOOEglich (5.632 Kommentare)
am 02.03.2023 14:56

Für die FPÖ sehe ich schwarz. The home of korrupt.

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rmach (15.182 Kommentare)
am 02.03.2023 15:38

Schwarz ? Eine gute Anspielung auf die derzeitige Regierung und das Parlament, die sogar vom Europarat eine dementsprechende Aufforderung zum Handeln bekommen haben.

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