Frauen in Kommunalpolitik weiter unterrepräsentiert
LINZ/WIEN. Laut Gleichstellungsindex gibt es lediglich in elf Prozent der Gemeinden Bürgermeisterinnen.
Die Kommunalpolitik in Österreich bleibt weiter klar männlich dominiert. Nur elf Prozent der Bürgermeisterposten sind weiblich besetzt, auch in den Gemeinderäten sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Je kleiner die Gemeinde, desto weniger haben Frauen mitzureden – das zeigt der von Städtebund und Arbeiterkammer in Auftrag gegebene Gleichstellungsindex, der gestern anlässlich des heutigen Frauentags präsentiert wurde.
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In kleineren Orten ist ein Bürgermeister weiter die Regel. In 1425 der 2093 österreichischen Gemeinden sind sowohl der Bürgermeister als auch dessen Stellvertreter Männer. In weiteren 453 hat der Bürgermeister eine Stellvertreterin. Nur in 14 Gemeinden gibt es eine weibliche Doppelspitze.
Insgesamt gab es laut der Erhebung, die das Institut Foresight Ende des Vorjahrs in ganz Österreich durchführte, 232 Bürgermeisterinnen.
In den österreichischen Gemeinderäten ist die Situation zwar etwas besser, Frauen sind aber auch hier deutlich weniger vertreten als auf Bundes- oder Landesebene.
Österreichweit beträgt der Frauenanteil in den Gemeinderäten 26 Prozent. Dabei steigt der Anteil mit der Größe der Gemeinde. In Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern sitzen 38 Prozent Frauen in den Gemeinderäten, in Gemeinden mit weniger als 500 Einwohnern sind es mit 21 Prozent nur rund ein Fünftel. In 21 Gemeinderäten im Land ist keine einzige Frau vertreten. Gegenüber dem Jahr 2021 hat sich der Anteil nur leicht erhöht, in Wien, der Steiermark und Salzburg hat der Anteil sogar abgenommen.
Bund und Länder
Auf Bundes- und Landesebene ist der Frauenanteil höher, weil dort einige Parteien Frauenquoten bei der Listenerstellung einhalten. Im Nationalrat liegt der Frauenanteil derzeit (Stand Jänner 2024) bei 40 Prozent, im Bundesrat bei 47 Prozent und in den Landtagen insgesamt bei 36 Prozent. In der Bundesregierung sind 44 Prozent der Ministerposten mit Frauen besetzt.
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Leider haben in unserem Ort alle Frauen abgelehnt, als Bürgermeisterin zu kandidieren.
Kleiner Ort? Viel hackeln für relativ wenig Geld.
Es ist also die Schuld der Männer, dass Frauen nicht so gerne Verantwortung in der Politik übernehmen, oder wie darf man das verstehen?!
Bitte mal die ideologischen Scheuklappen ablegen und nachfragen wie viele Frauen überhaupt Interesse an einem Job als Bürgermeister haben.
Frauen machen gut 50% der Wahlberechtigten aus.
Wenn also so wenige Frauen Bürgermeister werden, dann bewerben sich entweder zu wenige, oder sie werden auch von den Frauen nicht gewählt.
Frauen haben also sehr wohl etwas mit zu reden in der Gemeindepolitik, und zwar in der Form von Wählern. Sie entscheiden genauso wer Bürgermeister wird.
Dann sollten sich mehr Frauen in der Kommunalpolitik engagieren.
Der Einstieg ist meistens ehrenamtlich und ziemlich aufwendig.
Könnte es etwa daran liegen?
Ja, Alfred, das kann durchaus daran liegen. Wenn man schon 2 Jobs hat und nach dem Motto arbeitet: Der Tag hat 24 Stunden, wenn das nicht reicht, nehme ich die Nacht dazu, ist es schwierig auch noch ein Ehrenamt zu übernehmen. Ein weiterer Grund ist, dass viele Frauen einfach keine Lust haben, sich blöde Bemerkungen anhören zu müssen.
Ich lese nur Ausreden.
Hat der Tag eines Mannes etwa mehr Stunden?
Und muss sich ein männlicher Bürgermeister etwa nicht jede Menge Blödsinn anhören?