Ukraine bekennt sich zu Tötung von pro-russischem Politiker
KIEW. Die Ukraine hat sich zur Tötung eines am Mittwoch nahe Moskau aufgefundenen pro-russischen ukrainischen Politikers bekannt.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP aus ukrainischen Verteidigungskreisen organisierte der ukrainische Geheimdienst SBU die Ermordung des Politikers Ilja Kywa. Kywa war Abgeordneter des ukrainischen Parlaments, bis ihm wenige Wochen nach Beginn der russischen Invasion sein Sitz entzogen wurde und er nach Russland überlief.
Der 46-jährige Kywa wurde nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen am Mittwoch leblos mit einer "Wunde am Kopf" in einem Vorort von Moskau aufgefunden.
"Verräter und Kollaborateur"
Der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andryj Jusow, sagte im ukrainischen Fernsehen, sein Dienst könne "bestätigen, dass Kywa erledigt ist". Kywa sei "einer der größten Verräter und Kollaborateure", seine Tötung sei "gerecht", sagte der Sprecher. Ein ähnliches Schicksal werde "auch andere Verräter der Ukraine sowie die Handlanger des Putin-Regimes ereilen".
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden mehrere pro-russische Politiker sowohl in russisch besetzten Gebieten der Ukraine als auch in Russland selbst getötet. Zunächst ließ Kiew zumeist offen, ob es hinter den Tötungen war. Zuletzt bekannte sich die ukrainische Regierung aber häufiger zu solchen Taten und drohte "Kollaborateuren" und "Verrätern".