Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Lage in Rafah ist "grausam": Bereits 110.000 Menschen auf der Flucht

Von nachrichten.at, 10. Mai 2024, 18:07 Uhr
Die Menschen im Gazastreifen suchen verzweifelt nach Sicherheit.
Die Menschen im Gazastreifen suchen verzweifelt nach Sicherheit. Bild: - (AFP)

JERUSALEM. Auch die jüngsten Bemühungen um eine Waffenruhe scheiterten. Israel gibt sich kämpferisch.

Das UNO-Palästinenserhilfswerk UNRWA beschreibt die Lebensbedingungen in der Küstenstadt Rafah im Gazastreifen mit einem einzigen Wort: "grausam". Die einzige Hoffnung sei eine sofortige Waffenruhe. Seit dem Vorrücken der israelischen Armee sind bereits 110.000 Menschen aus der mit Flüchtlingen überfüllten Küstenstadt geflohen. Sie seien auf der Suche nach Sicherheit, klagt das UNO-Palästinenserhilfswerk UNRWA auf der Plattform  X.

Das von Israel als Sicherheitszone ausgewiesene Gebiet Al-Mawasi nahe der Küste sei völlig überfüllt. Familien buddelten demnach Löcher neben ihren Zelten in den Boden, um ihre Notdurft zu verrichten.

Keine Hilfe, kein Frieden

Auf Hilfe müssen die verzweifelten Flüchtlinge aber weiterhin vergeblich warten: Der Rafah-Grenzübergang nach Ägypten blieb für humanitäre Hilfslieferungen gesperrt. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF fürchtet bereits, dass die Versorgung der Menschen im Gazastreifen mit Nahrungsmitteln und Treibstoff binnen Tagen völlig zum Erliegen kommen könnte. Krankenhäuser seien bereits zur Schließung genötigt, auch die Unterernährung nehme zu. Seit fünf Tagen sei nichts mehr bei den Menschen angekommen. "Wir kratzen schon alles vom Boden der Fässer auf", sagte UNICEF-Einsatzleiter Hamish Young.

Israels Armee setzte unterdessen seine Offensive im Gazastreifen fort: Augenzeugen meldeten Luftangriffe und Gefechte. Auch von direktem Artilleriebeschuss auf die Stadt Rafah war die Rede. Die Hamas wiederum konterte mit einem Angriff auf den israelischen Grenzübergang Kerem Shalom.

Die jüngsten diplomatischen Bemühungen um eine Waffenpause sind inzwischen so gut wie gescheitert. Die Delegationen der Hamas und Israels sind gestern nach zweitägigen erfolglosen Gesprächen aus Kairo wieder abgereist. "Der Ball liegt nun vollständig" wieder bei Israel, teilten die Unterhändler der Hamas mit.

Die Bemühungen der internationalen Vermittler sollten dessen ungeachtet aber weitergehen, hieß es vonseiten der Vermittler aus Ägypten und den USA.

Israel zeigte sich indes weiter kämpferisch. Die Weigerung des US-Präsidenten, Joe Biden, schwere Waffen – insbesondere 1000-Tonnen-Bomben und Artillerie – an Israel zu liefern, mag das israelische Kriegskabinett und die Armeeführung zwar hart getroffen haben. Doch Netanjahu und seine Militärs wollten sich über diese Zäsur im Gaza-Krieg weder Ärger noch Wut anmerken lassen.

Man werde sich auch durch wachsenden Druck des engsten Verbündeten USA nicht von seinem Kriegskurs im Gazastreifen abbringen lassen, hieß es aus Israel. "Wenn wir für uns alleine stehen müssen, dann werden wir für uns alleine stehen", sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in einer Videobotschaft. Trotzig fügte er hinzu: "Wenn es sein muss, werden wir mit unseren Fingernägeln kämpfen." Auch Verteidigungsminister Joav Gallant betonte: "Wir werden zusammenstehen, wir werden unsere Ziele erreichen – die Hamas und die Hisbollah schlagen – und unsere Sicherheit wiederherstellen." Armeesprecher Daniel Hagari stellte klar, man verfüge über genügend Waffen und Munition, um den Einsatz in der Stadt Rafah fortzusetzen.

Israel rüstet sich inzwischen für eine Ausweitung der Kämpfe: Das in Galiläa im Norden des Landes abgehaltene Training habe Kampfsituationen im Libanon simuliert. Infanterie sowie gepanzerte Truppen hätten gemeinsam mit Soldaten von Logistik- und Kommunikationseinheiten die Zusammenarbeit in unwegsamem Gelände trainiert. Andere Truppen hätten außerdem auch mit der Luftwaffe dafür geübt, "Bodentruppen in feindlichem Gebiet rasch aus der Luft zu versorgen".

Mehr Rechte für Palästinenser

Der Gaza-Krieg war gestern auch Thema der UNO: Die Vollversammlung der Vereinten Nationen stärkte die Rolle der Palästinenser innerhalb des größten UNO-Gremiums deutlich. Eine mit überwältigender Mehrheit angenommene Resolution in New York fordert vom ausschlaggebenden Weltsicherheitsrat die „wohlwollende“ Prüfung einer Vollmitgliedschaft Palästinas. Für die Resolution stimmten 143 Länder, neun Staaten – darunter die USA – votierten dagegen. 25 Länder enthielten sich.

mehr aus Außenpolitik

Kreml dementiert: Es gab kein Gespräch zwischen Trump und Putin

Ringen um den Termin: Offener Streit um Neuwahl in Deutschland

Tom Homan: Ein Hardliner als Trumps "Grenzzar"

COP29: Höchste Alarmstufe beim Zustand des Weltklimas

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Don_Martin (10 Kommentare)
am 11.05.2024 21:50

Hamas raus aus Palästina und das Problem wäre zumindest für Palästina gelöst.

Aber das will und fordert offenbar dort niemand.
Anderen dann die Schuld für einen Abwehrkrieg zu geben, wäre dann falsch.

lädt ...
melden
antworten
StefanieSuper (5.456 Kommentare)
am 10.05.2024 21:32

Den Israeli die Schuld am Dilemma der Palästinenser zu geben ist einfach nur falsch. Israel wurde überfallen, zahllose Frauen wurden von den Palästinenser vergewaltigt und reihenweise von in Schlangen stehenden islamischen "Krieger" vergewaltigt und der letzte hat die Frau dann einfach von hinten erschossen. Hunderte "Gefangene" wurden entführt und in den Kellern unter Spitäler etc. versteckt. Jetzt wird von der HAMAS darum gefeilscht, wie viele nach Hause dürfen, wie wenn diese Menschen ein Stück Vieh wären. Wenn die HAMAS wirklich Frieden haben will, braucht sie doch nur die Gefangenen frei lassen. Das wollen sie nicht, denn die Oberen wollen Geld und "freies Geleit" haben, damit sie sich verdrücken können. Wie es dem Volk geht, ist ihnen ziemlich wurscht. Das Tuch der Palästinenser hat schon viel Unheil in die Welt gebracht. Da braucht man nur an die Olympischen Spiele in München denken. Warum unsere Jungen alles glauben, was im Web steht, verstehe ich nicht.

lädt ...
melden
antworten
nichtschweiger (6.076 Kommentare)
am 11.05.2024 08:23

Richtig Stefanie!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen