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"Darf keine Selbstzweifel geben": Schulz und Schröder blasen zur Aufholjagd

Von Christine Zeiner aus Dortmund, 26. Juni 2017, 00:04 Uhr
"Darf keine Selbstzweifel geben": Schulz und Schröder blasen zur Aufholjagd
SPD-Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz attackierte die Politik Merkels Bild: AFP

Der gestrige Sonderparteitag war für die Sozialdemokraten Mut-Injektion im Wahlkampf.

"Was damals ging, das geht heute auch!" In der Westfalenhalle in Dortmund sprach Altkanzler Gerhard Schröder, er machte den Genossen Dampf. Hier stand einer auf der Bühne, der das Kämpfen liebt. Schröder ist vehement, forsch und sehr selbstbewusst.

Vor zwölf Jahren lag seine SPD in den Umfragen weit hinter den Konservativen. "Wir haben mehr als 20 Punkte aufgeholt – in wenigen Wochen!", rief Schröder. Ein Drittel der Wähler entscheide sich erst am Wahltag oder kurz davor. Das sei die Chance der SPD. "Es geht jetzt um jede Stimme, dann werden wir es auch schaffen. Es darf keine Selbstzweifel geben."

Die Umfragen sehen auch 2017 trist für die deutschen Sozialdemokraten aus. Würde am nächsten Sonntag gewählt, kämen CDU und CSU zusammen auf 39 Prozent. Die SPD dagegen verlor im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt und steht nun bei 24 Prozent. Ihr Kanzlerkandidat hatte noch vor drei Monaten bemerkenswerte Werte bekommen. Auch das hat sich geändert.

"Anschlag auf die Demokratie"

Der gestrige Sonderparteitag in Dortmund sollte der Startschuss für eine Stimmungsänderung sein. Die Genossen stimmten dabei auch über ihr Wahlprogramm ab, "Zeit für mehr Gerechtigkeit" ist das Motto. Schulz begann seine Rede mit einer Attacke auf die Kanzlerin. Angela Merkel vollziehe "einen Anschlag auf die Demokratie", indem sie keine konkrete Position beziehe.

Merkel nehme eine sinkende Wahlbeteiligung in Kauf, weil ihr das nutze. Den lautesten Applaus bekam Schulz aber nicht für seine Attacke auf die CDU und nicht als er die seit Jänner um 20.000 Frauen und Männer gestiegene SPD-Mitgliederzahl nannte.

Der Saal tobte, als Schulz sagte: "Es ist ein Skandal, dass tausende Oppositionelle in der Türkei verfolgt und angegriffen und unzählige Journalisten im Gefängnis sitzen. Hier aus Dortmund rufe ich Ihnen zu, Herr Erdogan: ,Lassen Sie diese Menschen frei!’"

Als Ehrengast war übrigens der frühere Chefredakteur der türkischen Zeitung "Cumhuriyet" da. Can Dündar lebt seit Herbst 2016 im deutschen Exil.

"Wahlkampf mit heißem Herzen"

Immer wieder kam Schulz auf CDU und CSU zu sprechen und deren "unzureichender Arbeit". Schulz versuchte, seine Partei zumindest im Wahlkampf von der Großen Koalition zu lösen.

"Bloß keine große Koalition mehr", sagten auch zwei Sozialdemokraten. "Da verschwimmt doch alles." Die nächste Regierung solle SPD-geführt werden, rief Schulz. Für all die Ideen lohne es sich, Wahlkampf zu machen – und zwar "mit heißem Herzen".

 

Homo-Ehe als Koalitionsbedingung

SPD-Parteichef und Kanzlerkandidat Martin Schulz hat die Ehe für Schwule und Lesben zur Bedingung für jede Koalition nach der Bundestagswahl gemacht. „Ich werde keinen Koalitionsvertrag unterschreiben, in dem die Ehe für alle nicht verankert ist“, sagte Schulz gestern beim Bundesparteitag der Sozialdemokraten in Dortmund.

Familie sei nicht nur „Vater-Mutter-Kind“, sondern da, wo Menschen Verantwortung füreinander übernähmen. Dazu gehörten auch homosexuelle Paare, sagte Schulz vor den 600 Delegierten in der Westfalenhalle.

CDU/CSU zieren sich: Eine Woche zuvor hatten bereits die Grünen die „Ehe für alle“ zur roten Linie für Koalitionen erklärt. Linke und FDP sind ebenfalls dafür, die Ehe zu öffnen – nur die Unionsparteien CDU und CSU bisher nicht.

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18  Kommentare
18  Kommentare
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( Kommentare)
am 26.06.2017 14:43

Schröder u. Schulz blasen.....
wenn es doch nur dabei bliebe.

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Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 26.06.2017 13:54

Jeder Strohhalm an dem sich die SPD klammern kann, ist willkommen.
Sogar den Schröder holen sie aus der Remise und der feiert seine kanppe Niederlage bei seiner letzten Wahl als Erfolg! Auch Mr. Corbyn von den Labours muss als Motivator herhalten, NUR, knapp vorbei ist auch daneben.
Die Krise der SPD ist veritabel und symptomatisch für die europaweite Situation der Sozialdemokratie. Irgendwie scheint die vormalige Arbeiterbewegung überholt, identitätslos und desparat.
Die Homoehe als Bannenträger - ob das eine mobilisierende Idee ist?
Dabei sind soziale Gerechtigkeit, ein neuer Gesellschaftsvertrag angesichts der nahenden Digitalisierung der Arbeitswelt höchst angebrachte Themen. Nur sie kommen nicht 'rüber und auch nicht an. Schaut nicht gut aus.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 26.06.2017 13:30

"Homo-Ehe als Koalitionsbedingung"

DAS ist ja echt das allergrößte Problem unserer Zivilisation !

Aber immerhin, diese völlig und weiträumig vom Steuerzahlervolk abgehobenen Figuren sind ein grandioses Symbol für den Zustand ihres Selbstbediener-EU-Vereins.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 26.06.2017 13:10

im Artikel :

Schulz und Schröder blasen zur Aufholjagd

Jäger blasen auch oft zu Jagd und schießen NICHT immer was zwinkern zwinkern

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 26.06.2017 12:41

Schulz und Schröder kommen ohnehin niemals in Verdacht, Selbstzweifel zu haben.
Es wäre höchst an der Zeit, derartig ignorante Polit-Darsteller mit Hartz4 abzufertigen !

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Steinbrueckfeind (1.281 Kommentare)
am 26.06.2017 11:05

GERECHTIGKEIT ... bla, bla, bla ...

Die SPD sollte die Zeichen der Zeit erkennen und nicht immer wieder gebetsmühlenhaft die Leier von der Gerechtigkeit herunterspielen.

Wo ist der krasse finanzielle Unterschied zwischen einem Arbeiter und einem Leistungsempfänger in Deutschland ??? Das ist beschämend !!! Da müssen Lichtjahre zwischen liegen, was nicht der Fall ist.

Die SPD und auch die Grünen haben ihre Chancen gehabt und sollten jetzt endlich verschwinden!

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 26.06.2017 10:43

ein Komiker Duo versucht Wahlkampf grinsen

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am 26.06.2017 08:17

Niemals die Nummer 3 !
der Schulz beim Schröder.......
aber vielleicht beim Fischer die Nummer 4 ?

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 26.06.2017 08:15

"Darf keine Selbstzweifel geben"

Was ist denn das für eine Ansage gegen Selbstkritik und Lernfähigkeit?

Dieser überzogene Zweckoptimismus ist doch nur mehr peinlich!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 26.06.2017 08:07

Homo-Ehe, als Aufhänger für einen Wahlsieg und Bedingung...weit haben sie es gebracht die Sozis.
Nicht Steuern, Beschäftigung, Energie?
Und dann ziehen sie noch den Millionär Schröder aus dem Hut?
Man merkt, dass die Roten von einem Alki geführt werden....

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am 26.06.2017 01:27

Die 'Ehe für alle' - soll das die einzige Koalitionsbedingung sein?

Denk ich an Schulzen in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.

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am 26.06.2017 01:19

Wer mit dem Schröder als Aufmacher heute(!) wahlkämpft hat entweder nix kapiert, oder will was ganz anderes.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 26.06.2017 01:41

Noch lustiger war die Ansage Schröders, wo er eine verhaltene bis peinliche (Pflicht) Empfehlung für Schulz abgeben musste. "Wählt ihn, er hat es verdient". Das baut eher auf Mitleid, so in der Art: wer soll ihn denn wählen, wenn ihr es nicht einmal macht?

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Steinbrueckfeind (1.281 Kommentare)
am 26.06.2017 11:08

... immerhin hat es der ehemalige Buchhändler und jahrelange Alkoholiker Schulz ziemlich weit gebracht ... jetzt sollte es aber auch gut sein.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 26.06.2017 14:50

Die SPD versorgt ihn nach der Wahl sicher bestens, auch wenn es in die Hose geht.

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kontrolle (2.691 Kommentare)
am 26.06.2017 09:08

Wissen Sie, warum sich die SPD zu diesem Schritt entschlossen hat?

Also ich war auch ganz verwundert, ihn (Hr. Schröder) da zu sehen UND zu hören. Ohne zu wissen, was er sagte.

Er ist mE ein Macher, habe mal eine Reportage über ihn gelesen oder gehört. Ich glaube Anlass dazu war die endgültige Scheidung von seiner xten Frau. Was ich daraus noch in Erinnerung habe, war der Umstand, wie er schildete, wie er mit der permanenten Überwachung seiner Person umgeht.

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BananaJoe (139 Kommentare)
am 26.06.2017 12:55

Stimmt, an Ironie kaum zu überbieten!
Derjenige, der das deutsche Sozialsystem (Hartz4, Rentenreform mit privatem Beitrag,...) ausgehölt hat, spricht mit, wenn es darum geht "mehr Gerechtigkeit" nach Deutschland zurückzubringen.
Schulz, dieser Polit-Kasperl, sein "Schulz-Effekt" ist verpufft, wer federführend in der EU mitgewirkt hat, der verdient eben einen Vertrauensvorschuss der Wähler nicht so ohne weiteres!

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 26.06.2017 12:59

Schrödersucht nach dem Russland-Dämpfer neue Jobs.

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