WikiLeaks: Brisante Enthüllungen und kontroverse Allianzen
LONDON. In den USA würden dem Wikileaks-Gründer Julian Assange ein Prozess wegen Spionagevorwürfen und bis zu 175 Jahre Haft drohen.
Nach knapp fünf Jahren in britischer Haft soll in London nun endgültig entschieden werden, ob in Großbritannien alle Rechtsmittel für den WikiLeaks-Gründer Julian Assange gegen seine Auslieferung in die USA ausgeschöpft sind - oder ob er weiter vor britischen Gerichten dagegen vorgehen darf. Die USA wollen den Australier wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz vor Gericht stellen.
Mehr als zehn Millionen Dokumente
WikiLeaks wurde 2009 einer breiten Öffentlichkeit bekannt, als die Plattform hunderttausende Nachrichten von Funkmeldeempfängern, sogenannten Pagern, veröffentlichte. Die Nachrichten wurden am Tag der Terroranschläge vom 11. September 2001 verschickt. Ab November 2010 publizierte die Plattform mithilfe großer internationaler Medienhäuser mehr als 250.000 als geheim eingestufte Dokumente. Dieses "Cablegate" genannte Leak legte die Aktivitäten der USA in den Kriegen in Afghanistan und im Irak teilweise offen. Dabei ging es auch um die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen. Mit der Veröffentlichung wurde Assange zum Staatsfeind der USA. Insgesamt veröffentlichte WikiLeaks nach eigenen Angaben mehr als zehn Millionen Dokumente in den Bereichen Politik, Finanzen und Unterhaltung.
Kontroverse Allianzen
Zu Beginn zielten WikiLeaks-Veröffentlichungen auf repressive Regierungen in Asien ab. Auch Länder der ehemaligen Sowjetunion sowie afrikanische Staaten und Regierungen des Nahen Ostens waren im Fadenkreuz der Plattform. Die meisten Enthüllungen jedoch betrafen die Vereinigten Staaten - und nutzten Russland strategisch. Ein Beispiel sind die vor der US-Präsidentschaftswahl 2016 veröffentlichten E-Mails aus dem Parteiapparat der US-Demokraten, die von Russland erbeutet worden sein könnten. WikiLeaks wurde auch vorgeworfen, im Namen der Transparenz Menschen zu gefährden, deren Identität die Plattform in den publizierten Dokumenten preisgab. Im Laufe der Jahre haben sich daher mehrere Medien und Stars von WikiLeaks distanziert.
Das Damoklesschwert der Auslieferung
Für die einen ist Assange ein verfolgter Kämpfer für Informationsfreiheit - für andere ein Manipulator und Straftäter. Seit 2010 ermittelte die schwedische Staatsanwaltschaft gegen Assange wegen Vergewaltigung und sexueller Gewalt gegen zwei Frauen. Zwei Jahre später floh er in die Botschaft Ecuadors in London und beantragte erfolgreich politisches Asyl. Obwohl die schwedische Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Assange 2017 einstellte, droht ihm wegen der Veröffentlichung der geheimen Dokumente weiter die Auslieferung aus Großbritannien an die Vereinigten Staaten.
Chelsea Manning
Ohne US-Militär-Whistleblower Chelsea Manning wäre "Cablegate" nicht möglich gewesen: Manning leitete mehr als 700.000 als geheim eingestufte Dokumente an WikiLeaks weiter. Im Jahr 2013 wurde Manning dafür zu 35 Jahren Haft verurteilt, später dank US-Präsident Barack Obama freigelassen. Da Manning sich weigerte, in den Ermittlungen zu WikiLeaks auszusagen, wurde sie vorübergehend in Beugehaft genommen.
Stoff für Hollywood
Der Hollywood-Film "Inside WikiLeaks - Die fünfte Gewalt" des Regisseurs Bill Condon griff die Geschichte der Plattform im Jahr 2013 auf. Auch die Dokumentation "Risk" der Filmemacherin Laura Poitras dreht sich um die Geschichte von WikiLeaks. Assange tauchte auch in einer Folge der US-Fernsehserie "Simpsons" auf. Er diente außerdem als Vorbild für die Figur des Polemix im 36. Asterix-Comicband "Das Papyrus des Cäsar".
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Friedensnobelpreis gibt's für Enthüllungsjournalismus nicht. - Wäre aber angebracht.
Friede braucht Verantwortung. Julian Assange hat die amerikanische Fratze demaskiert.
Was Nawalny für Putin ist Assange für die USA.
Kein Wunder, dass die Amis den am liebsten auf dem elektrischen Stuhl sehen würden.
Bei den Verbrechen, die sich die geleistet haben und noch stolz darauf sind.
Aber aber... Die Amis sind doch die "Guten"!
Ja eh.....im Kino und in den Köpfen unbedarfter Bücklinge.