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Dubai: Paradies für Influencer, goldener Käfig für Prinzessin Latifa

Von nachrichten.at/apa, 22. Februar 2021, 20:13 Uhr
FILE PHOTO: Prime Minister and Vice-President of the United Arab Emirates and ruler of Dubai Sheikh Mohammed bin Rashid al-Maktoum attends the Global Women's Forum in Dubai
Der emiratische Ministerpräsident und Emir von Dubai, Mohammed bin Raschid al-Maktum Bild: CHRISTOPHER PIKE (X02428)

DUBAI. Das Schicksal von Prinzessin Latifa, Tochter des Emirs von Dubai, ist das prominenteste Beispiel für die Schattenseiten der Emirate. Warum es dennoch immer mehr Influencer in die Wüstenstadt zieht und womit sie dafür bezahlen, deckte Jan Böhmermann kürzlich auf.

Exklusive Strandclubs, luxuriöse Malls und eine Skyline aus Wolkenkratzern - Dubai präsentiert sich gerne als moderne und weltoffene Stadt. Doch in der vergangenen Woche kratzten neuerliche Berichte über die entführte Prinzessin Latifa, Tochter des Emirs von Dubai, am goldenen Image der größten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Und sie haben dem Fall der jungen Frau, die aus dem glitzernden Käfig fliehen wollte, neue Dringlichkeit verliehen.

Der britische Sender BBC zeigte ein bisher unveröffentlichtes Video der verschwundenen Frau. "Ich bin eine Geisel, und diese Villa ist in ein Gefängnis verwandelt worden", sagt die Tochter von Mohammed bin Rashid al-Maktum, der zugleich als Ministerpräsident der Emirate dient. Das UNO-Menschenrechtsbüro verlangte daraufhin ein Lebenszeichen der Frau. Latifa werde von ihrer Familie und medizinischem Personal zu Hause betreut, ließ die Herrscherfamilie wissen. Videos oder Fotos lieferte sie jedoch nicht als Beweis dafür, dass Latifa am Leben ist.

Prinzessin Latifa: Hilferuf aus Gefangenschaft
BBC veröffentlichte Latifas Hilferuf Bild: BBC

Scheich hat Töchter entführen lassen

Die heute 35-Jährige ist das wohl prominenteste Beispiel für die Schattenseiten der Emirate. Ein Londoner Gericht hatte ihren Vater im vergangenen Jahr für die Entführungen Latifas und ihrer älteren Schwester Shamsa sowie die Einschüchterung einer seiner Ehefrauen verantwortlich gemacht. In einem Fall stellte das Gericht sogar Folter fest. Auch Shamsa soll nach wie vor festgehalten werden.

Böhmermann deckt Influencer-Zensur auf

Drei Jahre ist es her, dass die Prinzessin versucht hat, aus Dubai zu fliehen. Per Schlauchboot und Yacht hatte sie versucht, das Land zu verlassen, bis sie schließlich von einem Sonderkommando vor der indischen Küste gestoppt und gewaltsam zurückgebracht worden sein soll, wie Unterstützer Latifas behaupten. In Videos berichtete Latifa seitdem, wie sie ohne frische Luft, Zugang zur Außenwelt oder medizinischer Versorgung festgehalten und bedroht werde.

Das Land tut dennoch viel dafür, seinen Ruf zu polieren: In hohem Tempo treibt Latifas Vater etwa das Raumfahrtprogramm voran. Kürzlich erreichte die erste Raumsonde der Emirate - und damit die erste aus einem arabischen Land - den Mars. Bei der Imagepflege bekommen die VAE inzwischen auch Hilfe aus Deutschland. Immer mehr Influencer zieht es in den schwerreichen Golfstaat, vor allem nach Dubai, wie Jan Böhmermann kürzlich im "ZDF Magazin Royale" berichtete. Dort müssten sie eine staatliche Lizenz beantragen, laut der sie verpflichtet seien, ausschließlich positiv über das Land zu berichten. Böhmermanns neueste Enthüllung wurde in den vergangenen zehn Tagen auf Youtube bereits 2,2 Millionen Mal geklickt.

Eigenständiges Leben für Frauen "ungewöhnlich"

"Dubai hat diese glitzernde, moderne Fassade, aber das Personenstandsrecht ist noch stark von traditioneller islamischer Rechtsprechung geprägt", sagt der Direktor des GIGA Instituts für Nahost-Studien in Hamburg, Eckart Woertz, der Deutschen Presse-Agentur. Die sozialen Rollen, Rechte und Pflichten von Männern und Frauen unterschieden sich erheblich - wenngleich nicht so extrem wie vor wenigen Jahren noch im Nachbarland Saudi-Arabien. Dort durften Frauen bis vor einiger Zeit weder alleine Auto fahren, noch das Land ohne die Erlaubnis eines männlichen Vormunds verlassen.

Dass Frauen ein eigenständiges Leben außerhalb des Landes führen, wie Latifa es offenbar wollte, sei in den VAE ungewöhnlich, sagt Woertz. Und das, obwohl sie im Berufsleben präsent und häufig besser gebildet seien als Männer. Der Druck zu heiraten sei groß, unverheiratete Frauen über 25 entsprächen nicht der gängigen Rollenerwartung. Vom Verhalten der Frauen hänge zudem die Ehre der Familie ab. Auch unverheiratete oder homosexuelle Urlauber riskierten Haftstrafen und seien aus diesen Gründen bereits festgenommen worden.

Wer sich einmischt, riskiert Gefängnisstrafe

Familien wiederum sind nach Angaben des Wissenschafters ein sehr abgegrenzter Bereich für die emiratische Bevölkerung. "Die generelle Einstellung ist: Da mischt man sich nicht ein - schon gar nicht bei einem Scheich." Im Falle der Prinzessin wäre eine offene Diskussion etwa in sozialen Medien auch gefährlich. "Da weiß jeder, dass ihm, wenn er jetzt anfangen würde, auf Twitter Solidaritätsbotschaften loszuschicken, eine Gefängnisstrafe drohen kann."

"Die Behörden der VAE verfolgen eine Politik der systematischen Unterdrückung jeglicher Form von Dissens oder Kritik", sagte kürzlich auch die stellvertretende Direktorin für den Nahen Osten und den Norden Afrikas bei Amnesty International, Lynn Maalouf. Aktivisten, Richter und Journalisten würden willkürlich inhaftiert, misshandelt und gefoltert. "Der Fall von Sheikha Latifa ist einfach das öffentlichste Beispiel für dieses alarmierend bedrückende Klima."

UAE-TOURISM-HEALTH-VIRUS
Der Kopf der Investment-Gauner sitzt in Dubai. Bild: (AFP)
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29  Kommentare
29  Kommentare
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organic (630 Kommentare)
am 27.02.2021 09:13

Das Influencer Business wurde in den USA durch den Kardashian ( ich nenne sie die Kar-Trash-ians , Trash-Müll,Dreck,Mist) so bekannt und natürlich springen alle Hohlbirnen auf den Wagen auf. Die Influnence der Hollywood sensations ist leider schon lange eine weltweite Welle der „ Geschüttelten“.

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susisorgenvoll (16.667 Kommentare)
am 25.02.2021 05:27

Was soll man schon von Männern halten, für die Kamele wertvoller sind als Frauen?

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lentio (2.771 Kommentare)
am 24.02.2021 04:54

Böhmermann ist gut, immerhin hat er auch etwas mit Ibiza zu tun, wenn auch nur am Rande, aber seitdem wackelt die ganze Republik. BK Kurz ist mittlerweile unhaltbar und wird bald abtreten. Die gefallenen halbseidenen „Politiker“ und ihr Gefolge sind so beschädigt, dass sie keine Rolle mehr spielen werden.
Bravo, Herr Böhmermann!

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wje99 (77 Kommentare)
am 26.02.2021 10:02

@Lentio, Sie sollten mehr ZDF Maganzin Royal sehen, da gibt es noch mehr Themen für Sie, solch eine Sendung fehlt der österreichischen TV Landschaft leider gänzlich.....

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 24.02.2021 01:30

Komisch, in den Kommentaren ist nur die Rede von der eingesperrten Frau.

Das der Artikel auch über "Influenzer" ist, scheint man überlesen zu haben.

Wahrscheinlich weiß man nicht was "Influenzer" sind …..^^

Da müssen wir wahrscheinlich noch 10 Jahre warten, bis sich das Influenzer sein hier herumgesprochen hat.

Da man nicht erwarten kann, dass man als Poster hier sich im Internet selber kundig macht, kann ich es auch gerne erklären.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 24.02.2021 09:58

Bei uns werden solche Subjekte als Netzwerker bezeichnet, dem Wort Faszie(Band) nach könnte man auch Faschisten sagen.

Eine Definition für Faschismus ist ja: "Eine Minderheit herrscht über eine Mehrheit!" Auch Deep State genannt u.v.a. Zuordnungen.

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gent (3.909 Kommentare)
am 24.02.2021 10:03

mann-o-mann, was nehmen Sie zu sich?

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max1 (11.582 Kommentare)
am 25.02.2021 07:37

Als Getränk nur Wasser ansonsten Mischkost.
Denken sie einfach mal nach was Beeinflussung wirklich ist.

Marketing war im IMD wie auch Psychologie eines der wichtigsten Fächer die wir belegen mußten. Warum wohl?

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 24.02.2021 10:26

Jetzt haben Sie sich aber als völlige Dumpfbacke geoutet, die genau das bestätigt, was ich geschrieben habe.

"Influencer sind Träger von Werbung und helfen Unternehmen mithilfe ihres Bekanntheitsgrades bei der Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen. Durch ihre meist mehrere Millionen starke Community können Unternehmen so zielgruppenorientiert neue Kunden gewinnen."

Oder auch : "Als Influencer (von englisch to influence ‚beeinflussen') werden seit den 2000er Jahren Personen bezeichnet, die ihre starken Präsenz und ihr hohes Ansehen in sozialen Netzwerken nutzen, um beispielsweise Produkte oder Lebensstile zu bewerben. Marketing mit Influencern wird als Influencer-Marketing bezeichnet."

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Medini (784 Kommentare)
am 23.02.2021 20:31

Es ist nicht alles Gold was glänzt, ich möchte dort nicht leben.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 23.02.2021 19:03

Angeblich lt. Dr.John Coleman eines der Paradiese des Rauschgifthandels der Welt.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 23.02.2021 14:45

Furchtbar diese Despoten

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 23.02.2021 13:48

... Dubai gibt Millionen für sein Image Kampagne aus (zum Beispiel fürn Elite Sport)
um Westlich zu wirken,
dabei leben die gekrönten Ziegen Hirten noch in der Steinzeit
auch wenn sie die Steine vergolden👎

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landlinzer (656 Kommentare)
am 23.02.2021 09:37

Mir sind Länder in denen Männer in Kleidern herumlaufen generell suspekt.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 24.02.2021 01:24

Mir sind Länder, wo Leute mit Trachtenanzügen rumlaufen, suspekt!

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Sensibelchen (826 Kommentare)
am 24.02.2021 10:04

Da haben Sie Recht; die Schotten sind mir schon lange suspekt grinsen

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susisorgenvoll (16.667 Kommentare)
am 23.02.2021 04:01

Erstens mag ich ohnehin keine supermodernen Städte mit Wolkenkratzern und keinerlei historischer Substanz und andererseits würde ich NIE daran denken, jemals in ein Land, in welchem Frauen SO behandelt werden, auf Urlaub zu fahren und schon gar nicht, dort leben zu wollen!

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Alfred_E_Neumann (7.219 Kommentare)
am 23.02.2021 09:46

Sogar für einen in Österreich geborenen Mann deutlich unter 60J sind diese patriarchischen Verhaltensweisen dort nicht gerade angenehm.

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Paz (374 Kommentare)
am 23.02.2021 09:54

Dann waren Sie also noch nie in Ägypten, Tunesien oder in der Türkei?
In JEDEM muslimischen Land sind Frauen & Kinder höchstens der Besitz des Mannes oder eines männlichen Familienmitgliedes. Wenn nicht vor Gesetz, dann zumindest in den Köpfen der Gesellschaft.

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susisorgenvoll (16.667 Kommentare)
am 23.02.2021 13:34

@Paz: NEIN, war ich noch NIE! Und werde dort auch NIE hin fahren! Ich weiß schon seit meinem Studium, als Burschen aus diesen Ländern extrem lästig waren und man als Studentin nicht einmal 10 Minuten unbelästigt im wunderbaren Uni-Hof sitzen konnte, dass ich - sehr diplomatisch ausgedrückt - Männer aus diesen Ländern "nicht mag" ..... Wir haben ohnehin mehr als genug hier in Österreich und es reicht, wenn man als Frau beruflich mit denen zu tun hat und ihre Unarten schon hier unerträglich findet! Es reicht mir, wenn ich diese Länder nur über TV-Dokus "kennen lerne" ....

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( Kommentare)
am 23.02.2021 16:23

Was haben Sie studiert, Rechts-Wissenschaft?

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susisorgenvoll (16.667 Kommentare)
am 23.02.2021 17:50

Ja, unter anderem auch Jus. Aber auch ganz andere Studienrichtungen.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 23.02.2021 19:07

Das gilt für alle abrahamischen Religionen, alle.

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( Kommentare)
am 23.02.2021 00:16

Idee, wir kaufen nur mehr Öl aus Russland, Venezuela und dem Iran.

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 22.02.2021 23:17

Ich denke, viel Ösi-Euro fließen nach Dubai, und zurück. Sind nicht überall die selben Säcke zu Hause.

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( Kommentare)
am 22.02.2021 23:33

Ich denke doch, dass im Ösiland, Käfighaltung für Frauen verboten ist.

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 22.02.2021 23:56

..., klar, keiner benutzt das Öl von den Säcken VAE in Europa, oder hat nicht Umstandsmoden vor vierzig Jahren nach Dubai geliefert, weil die Unternehmer in Ösiland damals, sich als Herrenmenschen privilegiert gefühlt haben. Geld stinkt nicht, oder!

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am 23.02.2021 00:13

Öl, Säcke, VAE, Umstandsmode, Herrenmenschen, Geld stinkt nicht,...

In der Schule würde man sagen, Thema verfehlt.

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Sensibelchen (826 Kommentare)
am 23.02.2021 14:33

Der "Käfig" dieser Frau ist womöglich größer wie der gesamte Besitz von Ihnen und Ihrer ganzen Verwandtschaft. zwinkern

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