Axel Springer und andere Verlage klagen Google auf Milliarden
MOUNTAIN VIEW. Wegen angeblich wettbewerbswidrigen Verhaltens bei Online-Werbung haben Dutzende Medienunternehmen – auch aus Österreich – rund um den deutschen Axel Springer Verlag den US-Internetriesen Google verklagt.
Zum Ausgleich entstandener Verluste solle der Internet-Konzern 2,3 Milliarden Euro zahlen, teilten die Anwaltskanzleien der Kläger, Geradin Partners sowie Stek, am Mittwoch mit. Zu den Klägern gehören neben Springer und Burda etwa "Der Standard", "Kurier" und "Krone" aus Österreich, der Ringier-Verlag aus der Schweiz, Schibsted aus Norwegen und Sanoma aus Finnland.
"Ohne den Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung durch Google hätten die Medienunternehmen deutlich höhere Werbeeinnahmen erzielt und niedrigere Gebühren für Dienstleitungen rund um Online-Werbung gezahlt. Diese Mittel hätten in die Stärkung der europäischen Medienlandschaft reinvestiert werden können", hieß es.
Unternehmen weist Vorwürfe zurück
Um ihre Forderungen zu untermauern, verwiesen die 32 klagenden Unternehmen auf eine 220 Millionen Euro schwere Strafe, die Frankreich Google wegen angeblichem Fehlverhalten im sogenannten "Ad Tech"-Geschäft 2021 aufgebrummt hatte. Die Europäische Union (EU) denkt zudem darüber nach, die Alphabet-Tochter zum Verkauf dieser Sparte zu zwingen. Das Unternehmen hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Google machte 2022 mit Online-Werbung einen Umsatz von 224,5 Milliarden Dollar. Das waren knapp 80 Prozent der Erlöse des Gesamtkonzerns. Experten zufolge landen weltweit etwa 28 Prozent sämtlicher Ausgaben für Internet-Anzeigen in den Taschen von Google.