Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wiens Kindergärten brauchen künftig ein Kinderschutzkonzept

Von nachrichten.at/apa, 14. Juli 2022, 15:22 Uhr
Symbolbild Bild: (Volker Weihbold)

WIEN. Wien wird nach den jüngsten Fällen von Missbrauchsverdacht Maßnahmen in die Wege leiten. Kinderschutz soll gesetzlich verankert werden - mit Folgen für die elementarpädagogischen Einrichtungen.

Vorgesehen ist unter anderem, dass Kindergärten künftig ein Schutzkonzept erstellen und Kinderschutzbeauftragte einsetzen müssen, wie Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) der APA mitteilte. In der MA 11 wird eine Kompetenzstelle geschaffen.

Wiederkehr hat nach dem Verdachtsfall in einem Kindergarten - der nicht zuletzt deswegen für Diskussionen sorgte, weil Eltern eine zu späte Information beklagt haben - bereits Schritte gesetzt. So wurde die Leiterin der Magistratsabteilung 10 (Kindergärten) ihres Postens enthoben. Nun folgt auch eine legislative Initiative. Sie fußt auf Maßnahmen, die die Expertenrunde zum Aktionsplan Kinderschutz empfohlen hat, wie der für Kinderbetreuung zuständige Stadtrat erläuterte. Das Gremium hat gestern, Mittwoch, Abend getagt.

Regelmäßige Schulungen 

Als zentrale Neuerung wird nun eine Verankerung des Kinderschutzes festgeschrieben. Im Gesetz soll ausdrücklich festgehalten sein, dass die Sicherstellung des Schutzes von Kindern vor physischer und psychischer Gewalt zu einer wichtigen Aufgabe der Kindergärten gehört. Und: Es sieht verpflichtende Kinderschutzkonzepte für Betreiber vor.

Diese Vorgabe wird sowohl im Wiener Kindergartengesetz als auch im Wiener Tagesbetreuungsgesetz - das für Kindergruppen und Tageseltern gilt - integriert. Es gilt dann für alle elementarpädagogischen Einrichtungen in Wien, also nicht nur für die städtischen Standorte, sondern auch für die privaten. Auch müssen Betreiber künftig Kinderschutzbeauftragte ernennen sowie regelmäßige Schulungen und Fortbildungen anbieten bzw. ermöglichen.

Der Pfad für die zeitliche Implementierung sieht laut Wiederkehr folgendermaßen aus: Der Gesetzesentwurf ist bereits in Abstimmung mit Fachleuten. Er soll im Spätsommer im Rahmen eines Begutachtungsverfahrens aufliegen. Der Beschluss soll noch vor dem Jahresende erfolgen.

Eigene Kompetenzstelle geplant

Der Rahmen und die inhaltlichen Schwerpunkte für die nötigen Schutzkonzepte werden aktuell erarbeitet, hieß es. Damit soll ein "Grundgerüst" angeboten werden, an dem sich alle Einrichtungen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter orientieren können. Auch diese, so betont man, sollen durch die Konzepte geschützt werden. Denn diese würden klare Abläufe bedeuten, die auch Sicherheit geben würden und präventiv wirken könnten.

Weiters ist geplant, eine Kompetenzstelle Kinderschutz in der MA 11 (Kinder- und Jugendilfe) einzurichten. Sie soll den "Kinderschutz im Elementarbereich" zum Schwerpunkt haben. Als Hauptaufgabe wird Sicherstellung der gesetzlichen Vorgabe genannt. Auch soll sie als Ansprechstelle für die diversen Trägerorganisationen fungieren.

Wiederkehr beteuerte: "Kinderschutz steht in Wien über allem und mit dem Aktionsplan werden Kinderrechte gestärkt." Alle Fachleute seien sich einig gewesen, dass eine gesetzliche Verankerung wichtig und notwendig sei.

"Ein großer Schritt"

Hedwig Wölfl, die Geschäftsführerin des Kinderschutzzentrums "möwe" und Mitglied im Gremium zeigte sich in einer Stellungnahme ebenfalls erfreut: "Es ist sehr gut, dass nun konkrete Schritte gesetzt werden, damit nach der Aufregung in den letzten Wochen Eltern wieder Vertrauen und ein gutes Gefühl haben, wenn ihre Kinder in einer Wiener Einrichtung betreut werden." Klare Regeln des Miteinander würden ein förderliches und schützendes Umfeld im pädagogischen Alltag schaffen.

Auch für Caroline Culen, die Geschäftsführerin der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, betonte, dass man die Verpflichtung zur Entwicklung organisationsangepasster Kinderschutzkonzepte schon seit Jahren als essenziell für die Qualitätssicherung in Betreuungseinrichtungen ansehe. "Die Stadt Wien setzt hier einen großen Schritt. Wichtig und richtig wäre aus unserer Sicht ein Bundeskinderschutzgesetz, um für alle Kinder in Österreich Bildungs- und Freizeiträume zu sicheren Orten zu machen."

mehr aus Chronik

50.000 Euro Schaden: Jugendbande nach Einbruchsserie gefasst

Partner in Niederösterreich vergiftet: 20 Jahre Haft und Unterbringung

Heuer starben bereits 38 Menschen bei Forstunfällen

Nach sexuellen Übergriffen sucht Wiener Polizei Serientäter

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 14.07.2022 19:01

Kinderschutzkonzept?
Sonst pfeift man ja auch auf das Kindeswohl - oder werden die etwa gefragt ob die mit 1, 2 oder 3 Jahren staatlich ausgelagert werden wollen?
Kindeswohlkommission ist die nächste "Mogelpackung" - dort wird mit "Migrantenschicksalen" Propaganda gemacht.
Das Kindeswohl der meisten Kinder fällt dabei unter den Tisch.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen