Nach Verfolgungsjagd in Wien: Raser wurde in die Justizanstalt eingeliefert
WIEN. Ein nach einer 5 kilometerlangen Flucht durch Wien gefasster Serbe hat in seiner Einvernahme abgestritten, den Jaguar gelenkt zu haben. Zwei unbeteiligte Verkehrsteilnehmer waren schwer verletzt worden.
Er hat keine gültige Lenkberechtigung und die auf dem Auto montierten Kennzeichen sind als gestohlen gemeldet: Auf seiner fünf Kilometer langen Flucht vor der Polizei soll ein Drogenlenker (34) aus Serbien zwei unbeteiligte Verkehrsteilnehmer schwer verletzt haben.
Obwohl die Beamten den 34-Jährigen eindeutig als Fahrer identifiziert haben, beschuldigt der Verdächtige seinen Cousin, am Steuer gesessen zu sein.
Vorsätzliche Gemeingefährdung, Nötigung, schwere Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt: Die Vorwürfe wiegen schwer, der Serbe wurde am Wochenende in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert.
Polizisten retteten sich mit Sprung zur Seite
Am Freitagabend geriet der 34-Jährige beim Gaudenzdorfer Gürtel in Meidling in eine Routinekontrolle und stieg sofort aufs Gas. Polizisten konnten sich nur durch einen Sprung zur Seite retten. Dabei ignorierte er eine rote Ampel und fuhr einen Radfahrer nieder, der 46-Jährige erlitt schwere Verletzungen.
Am Landstraßer Gürtel rammte der Fahrer am Ende ein entgegenkommendes Auto und verletzte dabei eine 52-jährige Frau schwer. Beide Opfer mussten notärztlich behandelt und in Krankenhäuser gebracht werden. Sie seien bereits auf dem Weg der Besserung und sollten bald entlassen werden, hieß es am Sonntag.
Mitfahrer untergetaucht
Der 34-Jährige und seine zwei unbekannten Mitfahrer stiegen nach dem Frontalzusammenstoß aus dem Jaguar und rannten davon. Der Lenker konnte wenig später festgenommen werden. Die weiteren Insassen waren am Sonntag noch untergetaucht.
Der 34-Jährige klagte in Polizeigewahrsam über Schmerzen im Bereich der Schulter. Doch nachdem die Polizisten die Rettung gerufen hatten, lehnte der 34-Jährige eine Untersuchung ab. Ein Amtsarzt stellte bei dem Serben eine Beeinträchtigung durch Suchtmittel fest. Im Auto wurde eine geringe Menge Cannabiskraut sichergestellt. Der mutmaßliche Lenker beteuert, während der Wahnsinnsfahrt auf der Rückbank gesessen zu sein.
Glück verhinderte mehr Unfälle
„Nur durch Glück und das umsichtige Verhalten anderer Fahrzeuglenker und Fußgeher ist es nicht zu weitaus mehr Unfällen gekommen“, sagt Barbara Gass von der Pressestelle der Wiener Landespolizeidirektion. Es seien aber mehrere geparkte Autos beschädigt worden.
Wem gehört der Jaguar?
Unklar war am Sonntag noch, wem der sichergestellte Jaguar gehört. Als gestohlen gemeldet waren jedenfalls die am Fluchtfahrzeug angebrachten Kennzeichentafeln. Der letzte Zulassungsbesitzer gab an, das Fahrzeug rechtmäßig verkauft zu haben. Wie es zum Serben gelangte, ist unklar. Der Wagen war nicht „aufrecht zugelassen“, berichtet Polizeisprecherin Barbara Gass.
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