Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Extrembergsteiger Edi Koblmüller: „So etwas ist Täuschung und Heuchelei“

Von Von Sabine Novak, 08. September 2010, 00:04 Uhr
„So etwas ist Täuschung und Heuchelei“
Edi Koblmüller (privat) Bild: (privat)

LINZ. Der Linzer Extrembergsteiger Edi Koblmüller (62) spricht im OÖNachrichten-Interview über Erfolgszwang von Bergsteigern und das unakzeptable Täuschungsmanöver von Christian Stangl.

OÖN: Herr Koblmüller, wie beurteilen Sie als Extrembergsteiger seine Gipfel-Lüge?

Koblmüller: Mit dem Namen Stangl ist nun Täuschung und Heuchelei verbunden. Es ist ungeschickt und traurig, dass jemand durch den Erfolgsstress, den er sich selber macht, zu solchen Mitteln greift. Er hat sich eingebildet, er hat auf dem K2 die Chance auf eine Sensation. Irgendwie tut er mir leid, weil er Opfer seines Erfolgsdrucks ist.

OÖN: Aber hatten nicht auch Sie früher diesen Druck?

Koblmüller: Ein Bergsteiger steht heutzutage in der Auslage, wie ein Radprofi zum Beispiel. Die Berichte über Gipfelsiege kommen jetzt gleich per Laptop aus dem Basislager. Früher musste man fünf Tage gehen, bis man das erste Telefon erreichte. Da hatte man Zeit zum Denken, ob man heimkommen will und sich für etwas feiern lässt, was man nicht erreicht hat.

OÖN: Wie kann ein Extrembergsteiger heutzutage mit diesem Druck fertig werden?

Koblmüller: Um in diesem Geschäft den guten Namen zu behalten, brauchst du viel Selbstbeherrschung und Wahrhaftigkeit.

OÖN: Wie glaubwürdig ist Stangls Aussage, er sei in einem tranceähnlichen Zustand gewesen, und habe angenommen, er sei auf dem Gipfel gestanden?

Koblmüller: Ein Stangl ist in diesen Höhen voll zurechnungsfähig. Er hat oft bewiesen, dass er zu phänomenalen körperlichen Leistungen fähig ist. Bergsteigerisch hat er halt nicht so viel drauf, wie zum Beispiel eine Gerlinde Kaltenbrunner. (Anm. d. Red. Die Alpinistin, die auf dem K2 umkehren musste, war gestern wegen einer Trauerfeier im Ausland telefonisch nicht erreichbar.)

OÖN: Wie glaubwürdig sind Gipfelfotos überhaupt noch?

Koblmüller: Sehr. Man kann sie nachmessen und nachweisen, ob sie technisch bearbeitet wurden. Zudem hat man oft GPS-Daten als Beweis.

mehr aus Chronik

Niederländerin (47) stürzte in Stubaier Alpen 70 Meter ab - schwer verletzt

Mitarbeiter bestahl steirische Firma: Mehr als 100.000 Euro Schaden

Bergsteiger (63) stürzte in Tirol 120 Meter in den Tod

"Bandenkrieg" in Wien - Zwei Festnahmen nach Schießerei in Park

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen