400 Kubikmeter großer Felsen riss in Steyr zwei Arbeiter in den Tod
STEYR. Bei einem tragischen Zwischenfall bei Sicherungsarbeiten an einer Felswand sind am Mittwochvormittag zwei Arbeiter tödlich verunglückt.
Im Stadtteil Steyr Christkindl läuft nach einem massiven Felsabsturz derzeit ein Großeinsatz der Blaulichtorganisationen. Bei Hangsicherungsarbeiten entlang des Christkindlweges, einem beliebten Rad- und Fußgängerweg, sind zwei Arbeiter ums Leben gekommen. Mehrere Zeugen berichten von einem großen Knall, als plötzlich die Felswand nach unten Richtung Rosenegger Straße rutschte. Dabei wurden die beiden Männer, der Baggerfahrer und ein Arbeiter, mit in die Tiefe gerissen und verschüttet.
Für die beiden Kärntner - darunter vermutlich auch der Juniorchef des Unternehmens SST Schuster Spreng Technik mit Sitz im Bezirk Villach-Land - kam jede Hilfe zu spät. Seit zwei Wochen wurden an der Stelle dringend nötige Sicherungsarbeiten durchgeführt. Steyr Bürgermeister Markus Vogl sprach gegenüber den OÖN von einer "Katastrophe".
Felssturz in Steyr: Das sagt der Bürgermeister
Die OÖNachrichten trafen Markus Vogl am Ort des Geschehens.
Die Unglücksstelle ist nicht weit entfernt vom bekannten Christkindlwirt.
"Suchten Firma, die sich das zutraut"
Die betroffene Baustelle gehört zur Wildbach-und Lawinenverbauung Oberösterreich. Weil sich vor rund einem Jahr ein 40 Kubikmeter großer Teil aus dem Felsverband gelöst hatte, gab es für Häuser in der "Sturzbahn" bereits ein behördliches Betretungsverbot. "Wir haben seither vergeblich versucht, eine Firma zu finden, die sich diese Baustelle zutraut und die Gefahr entschärft", sagt Wolfgang Gasperl, Leiter der Sektion Oberösterreich der Wildbach- und Lawinenverbauung. Schließlich wurde eine Privatfirma gefunden und beauftragt, bei den Sicherungsarbeiten sei nun das Unglück passiert. "Ich bin gerade auf dem Weg von Hallstatt nach Steyr, um mir selbst ein Bild vor Ort zu machen", sagt Gasperl im OÖN-Gespräch.
Bagger stand unterhalb eines leicht überhängenden Felsens
Die Frau von Christkindl-Wirt Georg Baumgartner, Regina Baumgartner, war gerade im ersten Stock im rund 200 Meter entfernten Haus, als sie den "Rumpler" gehört hat. Vom Panoramarestaurant des Wirtes ist die Absturzstelle zu sehen. Georg Baumgartner berichtet, dass sich der Bagger unterhalb eines leicht überhängenden Felsens befunden hatte, als das Unglück geschah.
Felssturz in Steyr: Das sagt der Bezirksfeuerwehrkommandant
Die OÖN haben mit Gerhard Praxmarer gesprochen.
Geologin Gudrun Oberegger von der Dienststelle Brücken- und Wasserbau des Magistrats Steyr hat sich bereits ein Bild von der Lage gemacht - sie wurde mit einem Polizeihubschrauber über die Absturzstelle geflogen. Der abgegangene Konglomeratfelsen dürfte rund 400 Kubikmeter groß gewesen sein - er hätte gezielt abgetragen werden sollen. Ein Vorhaben, das nun leider tragisch endete.
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