"Unser Berufsstand hat ein riesiges Problem"
LINZ. In den Kindergärten bahnt sich ein akuter Personalmangel an, für viele Junge ist die berufliche Zukunft in der Betreuung unattraktiv
Auf der Homepage der Bildungsdirektion Oberösterreich können die Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen ihre offenen Stellen ausschreiben. 256 sind es aktuell. Das sei aber "nur ein Ausschnitt", sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP). Es dürften weit mehr sein, denn nicht alle Träger inserieren auch. Unterdessen bahnt sich ein akuter Personalmangel an.
Gemeinden holen Kindergärtnerinnen aus der Pension zurück, überlegen Umschulungen anderer Berufsgruppen. Auch weil sich immer mehr angehende Pädagogen wie berichtet gegen eine Zukunft in einem der 733 Kindergärten im Land entscheiden.
Zu viele Kinder, zu wenig Gehalt
"Wir haben wirklich großes Glück gehabt, dass wir wieder jemanden gefunden haben", sagt Christa Krain. Sie arbeitet in einem heilpädagogisch-integrativgeführten Caritas-Kindergarten in Linz. 55 Kinder werden in drei Integrationsgruppen, einer heilpädagogischen Gruppe und einer Krabbelstube betreut.
Mehrere Monate war die Vollzeitstelle einer Gruppenführung ausgeschrieben. Gemeldet hat sich lange Zeit niemand, ehe Krain selbst aktiv wurde und ihrer Nichte Lara Zeinhofer davon erzählte. Sie hatte kürzlich an der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP, bis 2016 BAKIP) maturiert. Und sprang ein. Sie war die einzige Interessentin. Laut einer Erhebung des Gemeinde- und Städtebunds beginnt nur jeder dritte BAfEP-Absolvent gleich nach der Matura in seinem Fachgebiet zu arbeiten. Die Mehrheit geht studieren oder "macht etwas anderes".
Mit 160 Kindergartenkindern und zwei Krabbelstubengruppen ist der Kindergarten Alberndorf verhältnismäßig groß. Und kämpft auch mit großen Problemen. 25 Pädagogen arbeiten hier, zehn weitere seien allerdings notwendig, um die Kinder ideal versorgen zu können.
"Wir sind eine Zuzugsgemeinde, die Zahl unserer Kinder steigt stetig an", sagt Pädagogin Simone Nimmervoll. "Doch neues Personal finden wir kaum. Gerade für viele Junge ist der Beruf wegen der niedrigen Bezahlung unattraktiv. Aber das ist nur einer von vielen Gründen. Unser Berufsstand hat ein riesiges Problem." In einer Regelgruppe betreuen ein Pädagoge und eine Hilfskraft gemeinsam 23 Kinder, das sieht der Personalschlüssel des Landes Oberösterreich vor. Doch die Realität sieht oft anders aus, in Alberndorf fassen die Gruppen bis zu 26 Kinder. "Das sind viel zu viel", sagt Nimmervoll.
"Es gibt kein Homeoffice"
Seit zwei Jahrzehnten ist Nimmervoll Pädagogin, in dieser Zeit hätten sich die Bedürfnisse der Kinder stark verändert. Viele Eltern würden die Erziehung ihrer Kleinen an die Betreuungseinrichtungen abwälzen. "Die Kinder sind mit Tanzen, Reiten, Fußballtraining ausgelastet und nehmen nicht mehr am Alltagsleben ihrer Eltern teil", sagt die Pädagogin. Die Erziehungstätigkeit sei nicht das Problem, würde aber mit so vielen Kindern nicht funktionieren. Corona verschärft die Situation noch weiter. Im November musste der Kindergarten in Alberndorf auf Notbetrieb umstellen. Neun Pädagoginnen mussten in Quarantäne. "Bei uns gibt es kein Homeoffice, wir müssen Körperkontakt mit den Kindern haben. Abstandhalten geht nicht", sagt Nimmervoll.
Laut Städtebund sei die Durchimpfung der Elementarpädagogen "unterdurchschnittlich". Konkrete Zahlen haben das Land oder die Bildungsdirektion aber auch hier nicht.
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Das gesamte Bildungssystem - von den Kindergärten bis zu den Universitäten ist ein durch und durch brutales parteipolitisches System.
Das richtige Parteibuch und kompromissloser Gehorsam sind die einzigen Erfolgsgaranten - Leistung und Kreativität sind weder erwünscht und werden schon gar nicht be- oder entlohnt.
Dieser rechte Gedankenpopulismus dauert mittlerweile ca. 30 Jahre an.
Leidtragend sind die Kinder und Jugendlichen, denen eine moderne (Aus)Bildung verwehrt wird.
Ausgenommen sind natürlich Familien, die sich nicht des kaputten öffentlichen Systems sondern des ziemlich teuren Privatsystems bedienen können.
Die Bezahlung für eine bestimmte Arbeit eine sehr wichtige Sache. Einerseits muss
der Kindergärtner davon seinen Lebensunterhalt bestreiten und andererseits ist die Höhe des Gehalts ja ein Gradmesser wie sehr die Gesellschaft diese Arbeit schätzt. Scheinbar gar nicht. Viele Eltern, die schon an der Betreuung eines bis drei Kinder scheitern, schätzen nicht immer diese Arbeit. Weil sie einfach keine Ahnung haben, was es bedeutet 25 Kinder nicht nur zu betreuen und unterhalten sondern auch nach einem "Lehrplan" auch was beizubringen, so dass die Schulfähigkeit nicht gefährdet ist. Ebenso verwechseln viele dieser "Helikoptereltern" die Kindergärtnerinnen mit den früher beschäftigten Kindermädchen. Heute wird ein IT-Spezialist viel mehr geschätzt als jemand, der sich bei der Entwicklung von Kindern im Vorschulalter auskennt. Der Blechtrottel ist einfach wichtiger als die zu betreuenden Kinder. Das rächt sich in der Gesellschaft. Die Eltern sollten einmal in einem Kindergarten aushelfen!
BETROFFENER127@ bist bei einer Stiegeeeee runtergefallen........
das Versagen von Frau Haberlander ist evident
.
aber solange sie persönlich Inserate vergibt, werden Inseratabteilungen dafür sorgen, dass da JournalistInnen nicht wirklich genau hinsehen
.
statt dessen werden Presseaussendungen von Frau Haberlander multipliziert, ohne journalistisch hinterfragt zu werden
.
es ist traurig, dass die OÖN da seit Monaten mitmacht
Personen, die auf unser Geld aufpassen, verdienen mehr als Personen, die auf unsere Kinder aufpassen.
... das sagt viel über unsere Gesellschaft aus.
Kindergarten darf nix kosten --> unterbezahltes Personal
Pflege darf nix kosten --> unterbezahltes Personal
Paketzustellung darf fast nix kosten --> unterbezahltes Personal
Lebensmittel dürfen nur wenig kosten --> unterbezahlte Landwirtschaft
Die Kunden bestimmen letztendlich, wie gut eine Branche zahlt.
Bei den Autos gibt man gerne ein paar Tausender mehr aus, und was für ein Wunder, dort gibt es zumindest bei den Herstellern die höchsten Gehälter.
Viel Stress, viel Verantwortung, aber miserable Bezahlung ....
Was nix kostet, ist halt nix wert.
Und immer wieder tauchen die Kindergärtnerinnen auf, welche ach so schlecht behandelt werden.
Anscheinend gibts da eine Lobby, welche dies regelmäßig schürt um latent im Blickwinkel zu bleiben.
Kleiner Tipp : schaut euch mal in der freien Wirtschaft um, in Fabriken, im Verkauf, in Krankenhäusern, bei Pflegerinnen....... , dann erkennt ihr sehr schnell, dass ihr weder unterbezahlt seid, noch einen Stressjob ausübt.
Zumindest hat mir während meines Homeoffices mit Blick direkt auf den gegenüberliegenden Kindergarten die triste Situation der Beschäftigten vor Augen geführt.
Über den ganzen Tag ist immer Zeit, dass sich zwei Pädagoginnen vor dem Eingang in wechselnder Zusammensetzung postieren, um zu rauchen und miteinander zu schwadronieren.
Das ist Stress, das sehe ich schon ein. Und die zwei ständigen Ausfälle sollte man natürlich ersetzen, die fehlen ja drinnen bie den Kindern. *g*
Und das ist natürlich pauschal überall so, gell!?
@betroffener: lass dich behandeln! Schnell
@istehwurst
Auch betroffen, von einem derart harten Berufsalltag ?
Mein Tipp, einfach mal anschauen, was Menschen in vielen Berufen wirklich leisten müssen, welche keine Lobby haben und nicht ständig jammern.
Der Frauenanteil in dieser Berufsgruppe ist enorm.
Aber welcher Mann traut sich schon so einen Beruf auszuüben? Wird man doch sofort von irgendwem verdächtigt pädophil zu sein wenn man mit Kindern arbeitet.
Es gibt genug Eltern die ihre Kinder nicht in einen Kindergarten geben würden in dem auch Männer arbeiten. Dabei passieren ca. 90% der Übergriffe im Verwandten- und Bekanntenkreis. Oft direkt in der Familie.
Auch in der Volksschule ist der Frauenanteil noch sehr hoch.
Ob das gut für die Erziehung der Kinder ist stelle ich in Frage.
Ich denke er wäre gut wenn weibliche und männliche Einflüsse die Erziehung prägen würden.
Männer würden doch kaum jemals in einen so schlecht bezahlten Beruf gehen.
überall wird gespart.
Bei uns wurde vor ein paar Tagen ein Kindergartenkind im Heim-Bus vergessen, der Bus abgestellt und erst nachmehrmaligen intervenieren von Eltern und Kindergartenleitung wurde dann doch nachgesehen, ob das Kind vielleicht im Bus sitzengeblieben ist....
Und dann heißt es von offizieller Seite: " Das kann schon mal passieren" (Zitat ende)
Und was hat das mit "Sparen" zu tun?
es wurden die Begleitpersonen m Bus eingespart. Dafür ist kein Geld da...
Da brauche ich saber keine Begleitperson. Da frage ich mich eher, was mit dem Chauffeur los ist.
Der Chauffeur wird fürs Fahren bezahlt, aber nicht dafür, dass er auf die Kinder aufpasst.
SUSISORGENVOLL, nein, da täuschst du dich. Bei Busreisen hat der Lenker auch andere Aufgaben vor und nach der Reise, da wird auch geputzt etc.
Falsch, der Fahrer des Kindergartenbusses hat die Kinder zuhause abzuliefen. Punkt!
Und nicht im Bus zu "vergessen", in der Kälte bei Minusgraden!
Wie bei den Lehrern, denen zahlt man trotz 6 jährigem Studium in Österreich einen Hungerlohn, und es gibt keine Coronaprämien.
"6 jährigem Studium"
😁 😁😁
Ja ..mal erkundigen .....Studium dauert länger deshalb nicht besser.Es ist kein Unterschied mehr von Volksschule und AHS
4 Jahre Bachelor Studium an der Uni plus 2 Jahre Master sind nach Adam Riese 6 Jahre - sie Obergescheiter - nach der großartigen Reform der Frau Minister Heinisch-Hosek, informieren Sie sich, bevor sie Blödsinn posten.
Blödsinn, das geht schneller. den Master machen viele sogar berufsbegleitend in 2 Semestern!
Das bedeutet, man kann nach dem Bachelor Studium arbeiten, also nach 4 Jahren Studium und nicht 6.
Haben Sie den Master dann nicht nach wenigen Berufsjahren abgeschlossen, wird's nix mit der Weiterbeschäftigung.
Lehrer*innen werden gut bezahlt,dann noch die zahlreichen Ferien "Angebote"!Also,wie hätten Sie es denn gerne?
Ein Problem sind der Stress mit den Eltern eine Kindergärtnerin sollte mehrere Sprachen können, dann Bezahlung und Arbeitszeit usw.!!
naja, Arbeitszeiten sind ja traumhaft... von 7 bis max 16 Uhr, wo ist das problem?
Das Problem ist nicht der Personalmangel- stellt sich wer die Frage warum heutzutage die Kinder so viel Betreuung brauchen? Läuft da nicht was ganz andres schief???
Ja früher gab man Kinder 1 Jahr in den Kindergarten,heute am liebsten gleich nach der Geburt.Bevor ein Kind nicht selbst aufs Klo ging und Windel brauchte,kein Platz.Deswegen waren unserer Kinder nicht so gestört,die haben ihre Kindheit ausgelebt und brauchten mit 14 keinen Phsychiater wegen Verweichlung.Kindergärten gehn über mit Kindern wo Mutter auch zu Hause ist.Mein Sohn war Zivildiener im KG der hat fürs Leben gelernt,was er einmal nicht machen würde...Da kaufen die Eltern sich bei den Kindern ein wenn sie nicht folgen.
Bildungseinrichtungen rufen nach Hilfe und fordern was? Mehr Tests! Vollkommen verrückt. Kein mir bekanntes Land der Welt testet im Bildungsbereich mehr als Österreich. Was hat es gebracht? Epidemiologisch quasi nichts, aber dafür jede Menge Panikstimmung, einen unnötigen Fokus auf Kinder und Jugendliche und als Konsequenz Maßnahmen deren psychosoziale Folgen die schlimmsten Befürchtungen übertreffen. Ein Fünftel der Mädchen hat gemäß einer Studie der DonauUni Krems mehrmals täglich suizidale Gedanken, 60% haben Depressionen, bei den Burschen sind es 40% - https://orf.at/stories/3240302/ - das betrifft somit Hunderttausende gesunde junge Menschen. Mit mittel- und langfristigen Folgen die noch gar nicht abschätzbar sind.
Eine Gewerkschafterin fordert jetzt sogar flächendeckende " Lollipoptests, die auch schon bei ganz kleinen Kindern angewandt werden können" - Gehts noch?
Es sollte nur noch staatliche Kindergärten geben. EIN Studium für die Kindergärtnerinn ist nicht notwendig. BAKIP genügt. Kindergärten sollten von 06.00 bis 20.00 Uhr generell offen sein.
Alles verstaatlichen und alles kostenlos.
Das scheint die Lösung für fast alle Probleme zu sein. 😂
Und neues Geld druckt man auf Altpapier.
Das ist unrichtig. Alle Kindergärten zahlt im Endeffekt nur der Staat. Bei privaten oder kirchlichen Trägern halt über die Refundierung der Kosten durch das Land, das wiederum Steuergeld vom Bund bekommt. Dabei bleibt viel Geld hängen.
Gratiskindergarten für alle und dann nicht das Personal zahlen können.
Ähnlich sieht diese Sozipolitik bei den Pflegeheimen aus, der gefallene Pflegeregress und "kostenlos für alle, die (notfalls mit parteipolitischer Hilfe) einen Platz bekommen" macht die Finanzierung unnötig schwer.
"Kostenlos für alle" lässt sich eben schwer finanzieren.
Gleichzeitig will man die Lohnnebenkosten senken?
Nun die Caritas ist ein extrem schlechter Arbeitgeber da fängt das Problem schon Mal an.
Man muss wirklich soziale Träger haben und nicht Organisationen wie das nur Fassade ist.
Es sind jedenfalls die besten Kindergärten.
Aber es fehlt am nötigen Budget für das Personal, nachdem alles für die Eltern kostenlos sein muss. Eine logische Folge dieser populistischen "Kostenlos für alle"-Politik.
Weil die Arbeitnehmer systematisch ausgenutzt werden.
"Es sind jedenfalls die besten Kindergärten."
Wie kommt man auf sowas? Hast du alle durch probiert?
Zumindest zwei davon.
"Kostenlos" nur für minderbemittelte!Also sozial gestaffelt!"Traut" sich da eine Partei darüber?
Das ist das Billigstvergabeprinzip, wenn Aufgaben "ausgelagert" werden.
Da gelten eigene Tarifstrukturen nix mehr, der am meisten drückt, hat den Auftrag!
+ Impfpflicht und die Kacke ist am Dampfen!
@HONKEY :
+ die Quarantäne-Regelungen für Omikron
und zåmgramd is !
Offensichtlich sind die Probleme bekannt :
zu geringe Bezahlung, Überforderung aufgrund der hohen Anzahl an Menschen für die man Verantwortung übernimmt,….
das gleiche Problemfeld wie in der Pflege -
und das seit Jahren um nicht zu sagen Jahrzehnten.
Wie wär´s denn einmal mit besserer Bezahlung als Anfang ?!
Solche Zustände gibt es nur in "Frauenberufen".