Ein Toter nach Messerattacke: Zwei Verdächtige gefasst
MARCHTRENK/LINZ/WELS. Ein Messerangriff in Marchtrenk (Bezirk Wels-Land) hat am Freitagmorgen ein Todesopfer gefordert. Nach einer Alarmfahndung im Zentralraum sind zwei Verdächtige in Polizeigewahrsam.
Schwer bewaffnete Polizisten mit Helmen, Schutzwesten und Sturmgewehren: Dieses Bild hat am Freitagmorgen im Frühverkehr bei vielen Pendlern im Zentralraum für Irritation gesorgt. Die Beamten hatten an den Hauptverkehrsrouten zwischen Linz und Wels Stellung genommen und kontrollierten den Verkehr an mehreren Autobahnabfahrten und etwa auch auf der Nibelungenbrücke in Linz. Was ist passiert?
Opfer starb im Krankenhaus
Die Fahndungsmaßnahmen standen in Verbindung mit einer Bluttat am frühen Freitagmorgen in Marchtrenk (Bezirk Wels-Land): Laut Auskunft der Landespolizeidirektion war ein 40-jähriger Bosnier gegen 7:20 Uhr auf offener Straße durch einen spitzen Gegenstand – vermutlich ein Messer– schwer verletzt worden.
Für das Opfer kam letztlich jede Hilfe zu spät: Der Mann wurde in das Klinikum Wels gebracht, wo er wenig später verstarb. Seine Identität war bis zum Nachmittag unklar gewesen, da er keinen Ausweis bei sich hatte und nach dem Angriff wegen seiner schweren Verletzungen nicht ansprechbar gewesen war.
Zwei Verdächtige gefasst
Einer Zeugin zufolge flüchteten zwei Männer in einem auffälligen Pkw vom Tatort, nach ihnen wurde mit einem Großaufgebot an Polizisten gesucht. Am Vormittag wurde einer der Verdächtigen in einem Pkw nahe des Tunnel Bindermichl gestellt und von Cobra-Beamten festgenommen, bestätigte die Polizei. Der 40-Jährige aus Montenegro gilt als Hauptverdächtiger. Er soll mehrmals auf den Bosnier eingestochen haben.
Auch der zweite Verdächtige wurde noch im Laufe des Vormittags in Polizeigewahrsam genommen. Der 19-Jährige wurde in einem Lokal in Traun (Bezirk Linz-Land) gefasst. Dort hatte ihn der 40-Jährige zuvor aussteigen lassen. Die Einvernahme der mutmaßlichen Täter dauerte am Nachmittag noch an.
Hintergründe unklar
Die Hintergründe des Angriffs lagen am Freitagnachmittag noch im Dunklen. Laut Polizei war nicht klar, in welcher Beziehung die beiden Festgenommen zu dem Opfer standen. Vermutlich dürften sich die Männer beruflich gekannt haben.
Am Tatort in Marchtrenk, er liegt gegenüber dem Gelände einer Gerüstbaufirma unweit der B1, war am Vormittag die Spurensicherung im Einsatz. Die Ermittlungen laufen.
Videoaufnahmen zeigen den Polizeieinsatz: