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Ein Bergmarathon wie aus einem Guss

Von Gabriel Egger, 01. Juli 2023, 21:06 Uhr
Markus Lemp gewann den 34. Traunsee-Bergmarathon Bild: Gottfried Gärtner

GMUNDEN. Hinter ihm die Sintflut: Markus Lemp gewann im Dauerregen zum zweiten Mal hintereinander den Bergmarathon rund um den Traunsee. Sieger waren allerdings alle, die am Samstag das Ziel auf dem Gmundner Rathausplatz erreichten.

Gmunden, 4.45 Uhr früh: Keine Aussicht auf der Aussichtsterrasse. Dass die Morgendämmerung eingesetzt hat, ist im dichten Nebel vor dem Traunsteinhaus nicht einmal zu erahnen. Aber zumindest ist auch noch nichts zu hören. Die dicken Regentropfen, die auf die ohnehin glatten Felsen prasseln, sind ausgeblieben. Noch. 

Um vier Uhr früh haben sich an der höchstgelegenen Labestelle des Traunsee-Bergmarathons die freiwilligen Helfer versammelt. Musik dröhnt aus den Boxen, jene, die hier übernachtet haben, dürfen von einem AC/DC-Konzert träumen. Die Gäste, die heute einkehren werden, bleiben nicht lange. Wasser, Cola, Salz, vielleicht eine warme Suppe. Dann geht es weiter. Einmal rund um den Traunsee. 

Raphael Miks ist der erste, der Licht ins Dunkel bringt. Der Vorchdorfer kommt nach einer Stunde, 56 Minuten und 38 Sekunden auf dem Traunstein an. Es ist 4:56. Nur zwei Minuten später erreicht der Schörflinger Markus Lemp die Hütte in 1575 Meter Seehöhe. Jubel, Applaus- und Regen. Kurz nach fünf Uhr früh öffnen sich die Schleusen. Die Teilnehmer des Traunsee-Bergmarathons werden sich in den folgenden Stunden fühlen, als würden sie im See und nicht rund um dessen Ufer laufen. 

Die Flut am Spitzelstein

Doch an dem Abenteuer "Bergmarathon" scheint das niemanden zu hindern. "Sauwedda, deppades", sagt der eine. "Hüft jo nix", ein anderer. Und die spätere Siegerin Stefanie Gaul hat einfach lächelnd einen Regenponcho übergezogen.  63 Kilometer und 4500 Höhenmeter sind es, bis man sich "King of the Lake" nennen darf. Und gekrönt müssten sie heute alle werden. Markus Lemp, der von Ebensee in nur einer Stunde und zwei Minuten auf den Feuerkogel läuft und dort die Führung übernimmt. Aber auch jene, die sich viel mehr Zeit lassen- und zumindest ab dem frühen Nachmittag dafür mit dem Ende der Sintflut belohnt werden. 

Nur in Karbach geht und läuft da nichts mehr. Die Bäche rund um den Spitzelstein haben sich am Seeufer zu Sturzfluten entwickelt, auch die Forststraße ist betroffen.  Zu gefährlich für Organisatoren und Teilnehmer. Wer die Kontrollstelle nicht rechtzeitig passiert hat, muss abbrechen. Wer bereits das Südufer des Traunsees erreicht hat, darf sich feiern lassen: Volksfeststimmung in der Kreh in Ebensee. 

Schlechtes Wetter, gute Laune: Das zieht sich durch bei der 34. Auflage des traditionellen Marathons. Und auch Markus Lemp zieht durch: Der Schörflinger gewinnt nach 2022 auch in diesem Jahr auf der Gesamtdistanz in 7:34:48. Stefanie Gaul erreicht das rettende Ufer nach 10:24:10 als erste Frau. 

Im Ziel am Rathausplatz haben sich die unterschiedlichsten Charaktere eingefunden. Nur dreckig sind sie alle. Voll Schlamm, aber auch voll Freude, über das Geschaffte. Und ein Zuschauer trifft dort wohl genau den richtigen Ton: "Die müssen ja alle einen schweren Vogel haben. Aber irgendwie lässig." 

Die Ergebnisse 

Gesamtdistanz Traunsee-Bergmarathon (Gmunden- Gmunden, 63km, 4500hm)

Männer: 

  1. Markus Lemp , 7:34:48
  2. Raphael Miks, 7:56:03
  3. Lukas Vasold, 8:02:51

Frauen: 

  1.  Stefanie Gaul, 10:24:10
  2. Anita Mersnik, 10:54:28
  3. Julia Evangelist, 11:08:08

Halbdistanz Traunsee-Bergmarathon (Gmunden-Ebensee, 33km, 2500hm)

Männer: 

  1. Tomas Macecek, 3:52:33
  2. Lukas Hufnagl, 4:25:01
  3. Andreas Meingast, 4:37:59

Frauen: 

  1. Michaela Mandlbauer, 5:02:46
  2. Andrea Zogsberger, 5:15:05
  3. Maria Meingast, 5:22:14

Halbdistanz Traunsee Bergmarathon (Ebensee- Gmunden, 30km, 2000hm)

Männer:

  1. Lorenzo Beltrami, 2:50:52
  2. Robert Jäger, 3:19:48
  3. Gregor Hain und Andreas Lahninger, 3:21:12

Frauen: 

  1. Anja Neumann, 3:47:01
  2. Sabine Schnölzer, 3:51:12
  3. Sabine Stüger, 3:58:51
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Autor
Gabriel Egger
Redakteur Oberösterreich
Gabriel Egger
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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
edita (3.639 Kommentare)
am 03.07.2023 06:49

Sehr gut geschriebene Reportage. Bitte mehr solche Geschichten. Auch über andere Themen.

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2020Hallo (4.316 Kommentare)
am 03.07.2023 16:35

🙈🙈🙈😂😂🤣

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il-capone (10.389 Kommentare)
am 02.07.2023 19:18

Für diese Runde brauch ich keinen bestimmten Event-Tag.
Wahrscheinlich reisten sie alle auch ohne PKW an, damit sie ihre Sportlichkeit in den Medien stehen haben ...
Gamsjäger und Almhirten etc. rennen ja auch nicht en masse an einem festgelegten Tag im Gelände blind im Kreis.

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lucky890 (2.147 Kommentare)
am 02.07.2023 13:54

Topveranstaltung, Gratulation an alle Teilnehmer.

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Melinac (3.059 Kommentare)
am 02.07.2023 09:34

Früher hätten sich unsere Großeltern auf den Kopf gegriffen, und gesagt, was ist das, Berge erklimmen, indem man um Wettzeit hinaufläuft...!!
Ich finde es ist gewaltig herrausfordernd und gefährlich!
In den Medien könnte man gestern von einen tragischen Fall lesen, wo ein Läufer abstürzte......🤭!!

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2020Hallo (4.316 Kommentare)
am 02.07.2023 11:05

Wie singt Rainhard Fendrich bei es lebe der Sport - so ist es nun mal wie im Text gesungen! 🙈😂😂

Ob die NADA auch eingeladen war damit ALLE die gleichen Chancen haben, die NADA scheuchen alle bei den TOURISMUSLÄUFEN ! WARUM??? 🤷‍♂️🤷‍♂️🤷‍♂️

Ob das Risiko mit einem Fehltritt in einer Relation steht mit dem was man dafür erhält?

Schon komisch was die Menschen für eigentlich nur etwas Ruhm alles tun, denn um möglicherweise a paar Geschenkerl oder a paar Euro schaut doch nix raus?
NUR um in einigen Zeilen der Zeitung aufzutauchen? 🙈😂🤣😂🤣

Was ich so alles mitbekam gab es schon ausgerenkte Schultern usw. das alles für eigentlich nichts! Die Belastung für die Knie usw. werden alle kurz über lang dann beim Orthopäden mal präsentiert bekommen.

GESUND ist die Belastung beim Bergablauf NIE im Leben!

Nur so nebenbei ich war gestern halt nur 1000hm unterwegs im aeroben Bereich ohne Risiko und habe die Aussicht genossen!👍🤔

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Melinac (3.059 Kommentare)
am 02.07.2023 14:59

👍👍

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metschertom (8.067 Kommentare)
am 02.07.2023 09:28

Bei diesem Berglauf gibt es nur Gewinner. Gratulation an alle Teilnehmer.

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woiknail (800 Kommentare)
am 02.07.2023 08:25

In unter 2 h Grünberg Auf- und Abstieg und den Traunstein rauf plus dem Weg zwischen den beiden Bergen ist schon sehr beeindruckend.

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