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In Musikschule kommen hochwertige Wohnungen statt der Notschlafstelle

Von Gerhard Hüttner, 11. Juli 2017, 00:04 Uhr
In Musikschule kommen hochwertige Wohnungen statt der Notschlafstelle
Die Versteigerung der alten Musikschule bringt Vöcklabruck 325.000 Euro in die Stadtkasse. Bild: gh

VÖCKLABRUCK. Bei der notariellen Versteigerung erhält die Firma IPB den Zuschlag um 325.000 Euro.

Bei der Versteigerung der alten Vöcklabrucker Musikschule hat die Firma IPB das Rennen gemacht, die gegenüber dem Bahnhof Wohnungen und Geschäfte oder Büros errichten will. Durch die Finger schaut der Sozialverein, der darin eine Notschlafstelle schaffen wollte. Bei der notariellen Feilbietung ging der Verkauf um 325.000 Euro über Bühne. "Das ist sehr erfreulich für die Stadt", kommentierte Bürgermeister Herbert Brunsteiner (VP) den unerwartet hohen Erlös.

Ursprünglich war der Verein Sozialzentrum als Kaufinteressent an die Stadt herangetreten. Man wollte in der alten Musikschule eine Notschlafstelle einrichten. Dagegen hat es Bedenken und Kritik gegeben. So entschied sich die Stadt, das Objekt an den Meistbietenden zu versteigern.

Ein Duell zweiter Bieter

Als Mindestgebot hatte Vöcklabruck 180.000 Euro festgesetzt. Bei der Feilbietung kam es vorige Woche zu einem Duell zwischen dem späteren Käufer IPB (Immobilien Projektentwicklung Bauträger) und der Firma EW-Bau, was den Preis in die Höhe trieb.

"Wir haben das beste Gebot abgegeben", bestätigt Walter Leinweber, Vertriebsleiter der Firma IPB. "Wir werden versuchen, in der attraktiven Lage hochwertige Wohnungen zu errichten", kündigt er im Gespräch mit den OÖNachrichten an. Auch Geschäfte oder Büros sollen dort entstehen. Ob das Gebäude saniert oder durch einen Neubau ersetzt wird, ist noch nicht klar.

Massive Kritik an der Feilbietung übte der Grüne Hans Übleis, Obmann des Sozialzentrums. "Bei mir sitzt tiefer Frust", erinnerte er im Gemeinderat an die jahrelangen Gespräche für die Herbergsuche der Notschlafstelle. Die Entscheidung bezeichnete Übleis als "sozialpolitisches Armutszeugnis für Vöcklabruck". Er sei vom Bürgermeister "bitterst" enttäuscht und werfe ihm sozialpolitische Verantwortungslosigkeit vor.

Er verstehe den Frust und die Enttäuschung, erwiderte Brunsteiner. "Aber es geht hier um Steuergeld der Stadt." Für die Stadtgemeinde sei es eine gute Entscheidung gewesen, das Sozialzentrum müsse jetzt auf neue Suche gehen. Die Kompetenzen und Verantwortung für die armen Menschen habe in erster Linie nicht die Stadt, sondern das Land. Das habe daher dafür zu sorgen, dass das Sozialzentrum eine ordentliche Heimat hat.

Bruno Horn (VP) appellierte an alle Gemeinderäte: "Helfen wir zusammen, ein Quartier zu finden, und vergessen wir die Armen in unserer Stadt nicht!"

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
referenz (110 Kommentare)
am 19.07.2017 18:13

Herr Bürgermeister erscheint sehr amtsmüde.
Man kann scheinbar die unterschiedlichen Qualitäten der Zukunftsaspekte nicht messen und nicht mehr bewerten. Fragmente für das Gesamte halten.
Ein weiteres Symptom der engsichtigen Politik der Stadt.
In einer 'Alibi-Feilbietung' Verantwortung abwälzen, bei Bedingungen "so tun als ob" ähnlich wie bei einer Kokursverwertung. Manager der Privatwirtschaft würden gefeuert wenn sie solche Fragmente als Erfolg dem Aufsichtsrat vorlegen.
Ein Denkmalschutz für die "Musikschule am Bahnhof" könne eine Gesamtsicht einfordern.

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Abstract (35 Kommentare)
am 19.07.2017 12:46

"Wohnungen statt der Notschlafstelle": Dieser Vergleich zeigt ein Sittenbild der Stadt! Und die Innenstadt leidet unter den gleichen Ursachen.
Die Raumplanung, wo ist diese geblieben?
Mit Familiensilber Umsatz zu machen und sich zu rühmen, das ist symptomatisch für Verantwortungsverweigerung.

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meinsenfdazu (76 Kommentare)
am 11.07.2017 14:07

Deutlicher kann die Brunsteiner-ÖVP nicht mehr werden, was ihre Sozialpolitik betrifft. Es wird den Begüterten zugearbeitet, wie es nur geht. Verantwortung für weniger Bemittelte wird schlichtweg abgelehnt. Die sollen doch schauen, wo sie bleiben. Darum muss sich schon wer anderer kümmern, wenn überhaupt.
Erstaunlich bleibt für mich, warum Brunsteiner für diese Linie immer wieder so viel Zustimmung bekommt.

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mizkatz (46 Kommentare)
am 11.07.2017 13:15

leistbare Wohnungen für Vöcklabrucker Familien hätte der Vorzug gegeben werden müssen.
Die Idee an diesem Ort eine Notschlafstelle zu errichten, sehr schön und nett - aber welche Personen halten sich dort tatsächlich auf und wer kontrolliert das ? gerade im Bahnhofsbereich können schnell Probleme und Konflikte entstehen.
Für solch eine Verwendung gäbe es bestimmt geeignetere Objekte.

Geld regiert die Welt....

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metschertom (8.062 Kommentare)
am 11.07.2017 08:48

Da haben es die Spekulanten wieder einmal geschafft für normal sterbliche nicht leistbare Wohnungen zu ergattern bzw. diese zu bauen.
Unser Land benötigt keine Luxuswohnungen sondern Wohnungen die sich auch junge Familien oder Singles leisten können. Auch die Aussage mit der Notschlafstelle ist ein starker Tobak.
Ein Armutszeugnis mehr für Vöcklabruck!

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( Kommentare)
am 11.07.2017 00:57

Vöcklabrucks Bürgermeister lehnt Verantwortung für verarmte Bürger ab. Das sei Landesache. Das ist wahrlich bitter! Und dürfte zudem nicht wahr sein!

An den Meistbieter verkaufen und Luxuswohnungen statt Sozialwohnungen - wie vorausschauend, kann man nur ätzend bemerken...

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Federspiel (3.500 Kommentare)
am 12.07.2017 07:21

Dass ich einmal völlig deiner Meinung bin...

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( Kommentare)
am 13.07.2017 00:16

Danke!
Besser ist es, einen Kommentar inhaltlich zu bewerten als einfach den Poster zu schubladisieren, sehr gut, Federspiel!

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