"Ich heiße Kimberley und bin ein Zirkuskind"
EBENSEE. Eine siebenjährige Berlinerin war fünf Tage in Ebenseer Volksschule zu Gast und wurde sofort ins Herz geschlossen.
Mit den Worten "Ich heiße Kimberley und bin ein Zirkuskind" stellte sich die siebenjährige Kimberley Spindler aus Berlin vor kurzem in der 2a-Klasse der Volksschule Ebensee vor. Fünf Tage lang freuten sich die Ebenseer Kinder über eine neue Mitschülerin, die sie sofort ins Herz schlossen. Kimberley war, wie die OÖNachrichten erfuhren, eine brave und fleißige Schülerin und hatte in den Pausen viele spannende Geschichten zu erzählen. Denn die junge Berlinerin ist ein waschechtes Zirkuskind und führt ein völlig anderes Leben als ihre Altersgenossen.
Die Großeltern von Kimberley, Dominik und Brigitte Spindler, gründeten vor 40 Jahren in Berlin den Circus Aramannt. Kimberley ist mit ihren Eltern Alexander und Patricia Spindler und mit ihren Geschwistern Belana, Lisa-Marie und Diana Teil der Zirkusfamilie. Bis auf die vierjährige Diana treten alle Familienmitglieder im Zirkus auf.
Mama Patricia zeigt Luftakrobatik und ist für die Ansage zuständig, Vater Alexander präsentiert Tierdressuren, Schwester Lisa-Marie tanzt auf dem Seil und turnt am Trapez, Belana arbeitet mit Tauben und führt eine Hula-Hoop-Nummer vor – und Kimberley bringt die Besucher als Clown zum Lachen.
Der Zirkus Aramannt ist 365 Tage im Jahr, vorwiegend in Österreich, unterwegs. In strengen Wintern wird eine dreimonatige Pause eingelegt. Kimberley besucht jede Woche eine andere Schule. Alle Schulbestätigungen werden in einer Mappe gesammelt. Nach Prüfung durch die Stammschule in Berlin erhält die Siebenjährige ihr Zeugnis.
Zirkusvorstellung statt Spielen
Nach dem täglichen Schulbesuch am Vormittag erledigt Kimberley wie alle Schüler ihre Hausaufgaben. Doch danach geht es anstatt zum Spielen mit Freunden zur Vorstellung ins Zirkuszelt. Auch Haus oder Wohnung ist für das nette Zirkusmädchen ein Fremdwort. Kimberley lebt mit ihrer Familie in einem 13 Meter langen und drei Meter breiten Wohnwagen mit Küche, Bad, Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer.
Kimberley liebt das Leben im Zirkus. "Ich habe alle Tiere bei uns im Zirkus besonders gerne", erzählt sie. "Ich gehe gerne zur Schule. Jede Woche in einem anderen Ort, das ist sehr interessant – ich habe dadurch nämlich jede Menge Schulfreunde", lacht die junge Berlinerin. Kontakt hält sie via Internet. Im Winter besucht Kimberley die Artistenschule in Berlin. "So sind die Weichen für ein Leben im Zirkus gestellt", erklärt Mutter Patricia Spindler, "aber unsere Kinder sollen nach ihrer Ausbildung und mit Erreichen der Volljährigkeit selbst über ihre persönliche Zukunft entscheiden."
Besonders freut sich Kimberley, wenn Mitschüler aus dem Ort in die Vorstellung kommen. Das Zirkusmädchen gewährt einen Einblick in ihre ganz besondere Welt, zeigt ihren Freunden Wohnwagen, Tiere und Zirkuszelt, bevor es wieder Abschied nehmen heißt und der Circus Aramannt weiterzieht in die nächste Stadt.
Von heute an bis einschließlich 23. Mai gastiert der Zirkus in Bad Ischl auf der Trabrennbahn in Kaltenbach. Die Vorstellungen beginnen täglich um 16 Uhr. Infos unter Tel. 0650 / 75 30 571. (hörm./gs)
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