Größere Sprengel: Weniger Notdienste für Ärzte

Wer abends oder am Wochenende einen Arzt benötigt, wählt die Telefonnummer 141. Dahinter verbirgt sich der Ärztenotdienst, wo Allgemeinmediziner in akuten Fällen, die nicht bis zur regulären Öffnungszeit der Ordination warten können, sofort Hilfe leisten.

Ab 1. Oktober schließen sich die Dienstsprengel 94 und 105 (Ampflwang, Zell a. P., Frankenburg, Zipf, Redleiten, Neukirchen/V. und Puchkirchen) und die Dienstsprengel 106 und 107 (Pfaffing, Fornach, Vöcklamarkt, Gampern, Frankenmarkt, Pöndorf und Weißenkirchen) zu zwei Sprengeln zusammen. „Durch diese Maßnahme, die die betroffenen Ärzte einstimmig beschlossen haben, stehen für Dienste mehr Ärzte zur Verfügung – jeder Einzelne hat weniger Dienst“, erklären die Bezirksärztevertreter Dominik Stockinger und sein Stellvertreter Franz Sterrer. Bis 18 Uhr steht in jedem Sprengel ein Arzt für Notfälle bereit, danach der diensthabende Arzt im Sprengel, den man über die Rufnummer 141 erreicht.

Landarzt attraktiver machen

Bisher mussten Ärzte nach dem Nacht- oder Wochenenddienst noch den Arbeitstag in der Ordination absolvieren, und das oft mehrmals pro Woche. Ein Pensum, das für viele Ärzte kaum zu schaffen sei, meint Thomas Fiedler, Obmann der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Oberösterreich. Der stellvertretende Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Wolfgang Ziegler, ergänzt: „Wir haben uns entschlossen, die Dienstsprengel zu vergrößern und damit bessere Bedingungen für den Ärztenotdienst zu schaffen.“ Die Vertreter der Ärztekammer sind zuversichtlich, dass diese Maßnahme dazu beitragen wird, Landarztstellen wieder attraktiver zu machen. Der Ärztemangel macht sich nämlich derzeit in erster Linie auf dem Land bemerkbar. Viele Jungärzte ziehen eine Arbeit in der Stadt dem oft fordernden und mit vielen Nachtschichten verbundenen Leben als Landarzt vor. (gh)