Grillstaatsmeister aus Altmünster macht aus seiner Kunst kein Geheimnis
ALTMÜNSTER. Die meisten Männer halten sich für Profigriller. Thomas Schmid ist tatsächlich einer. Der 41-Jährige verdient sein Geld nicht nur als Maschinenschlosser, sondern auch mit der Zubereitung köstlicher Spezialitäten am Kohlegrill für ganze Festgesellschaften.
Gemeinsam mit Gleichgesinnten hält er auch Grillkurse und tritt mit ihnen bei Profiwettbewerben an. Vor wenigen Tagen holte er sich mit seinem „Team Traunsee BBQ Grillers“ seinen ersten Staatsmeistertitel im Profigrillen.
„Grillen hat mir immer schon Spaß gemacht“, sagt der Altmünsterer. „Aber so richtig losgegangen ist es, als mir meine Frau 2008 zum Geburtstag einen Grillkurs schenkte.“ Schmid war davon so begeistert, dass er gleich weitere Kurse belegte. Mittlerweile ist er zertifizierter Grilltrainer ebenso wie Grilljuror bei wichtigen Bewerben. Und weil er immer öfter engagiert wurde, für größere Gesellschaften die Grillzange zu schwingen, hat er sein Hobby irgendwann zum Gewerbe gemacht.
Als Grilltrainer geht es Thomas Schmid nicht nur um Wissensvermittlung. „Gemeinsames Grillen muss auch Spaß machen“, sagt er. „Mir ist sehr wichtig, dass sich meine Kursteilnehmer auch selbst einbringen können.“
Schmid grillt auf jede Art gerne, aber im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen Kugelgriller. „Mit denen kann man indirekt grillen“, sagt er. Das bedeutet: Das Grillgut liegt nicht direkt über der Glut, sondern über einer Abtropftasse, und wird durch die Kugelform indirekt gegart. Das Fleisch bleibt dadurch saftiger.
Folgende zehn Tipps und Hinweise hat Thomas Schmid für Anfänger parat:
1 Sicherheit: Lange Hosen schützen vor Verbrennungen, eine Feuerlöschdecke sollte immer bereit liegen. Finger weg von Brandbeschleunigern!
2 Griller: Der Griller sollte windgeschützt sein und einen guten Stand haben.
3 Anzünden: Sehr bequem und sicher sind Anzündkamine aus Metall. Sie müssen nur mit Kohle befüllt und einmal von unten gezündet werden. Die Glut sollte nicht mit einem elektrischen Fön angefeuert werden. Er entzieht der Kohle Sauerstoff und die Hitze bleibt nicht dauerhaft.
4 Fleisch: Nicht das billigste Fleisch im Supermarkt kaufen, sondern zum Metzger des Vertrauens gehen. Der kann auch beraten.
5 Marinade: Am besten selbst herstellen und keine künstlich aromatisierte Massenware kaufen. Das macht auch viel mehr Spaß. Rezepte gibt es zuhauf – auch im Internet.
6 Abtupfen: Kommt das Grillgut über die Glut (direktes Grillen), sollte die Marinade vorher leicht abgetupft werden, damit sie nicht in die Glut tropft.
7 Stichflammen: Stichflammen lassen sich nicht immer vermeiden, sollten aber möglichst in Grenzen gehalten werden, weil verbrennendes Fett schädliche Dämpfe erzeugt. Die Flammen auf keinen Fall mit Bier löschen! Das Bier wäscht die Marinade ab, zerstört die Glut und wirbelt Asche und Dämpfe auf. Am einfachsten lassen sich Flammen im Kugelgrill löschen, indem der Deckel kurz aufgesetzt wird. Das Feuer erstickt dann sofort.
8 Wenden: Koteletts am besten nur einmal wenden. Richtiger Zeitpunkt: Wenn die von der Glut abgewandte Seite zu glänzen beginnt, weil Eiweiß und Wasser austreten. Bei größeren Stücken sind Bratenthermometer sehr hilfreich.
9 Rasten lassen: Nach dem Grillen das Fleisch am Rand oder in Folie verpackt einige Minuten rasten lassen. Dann schmeckt es saftiger und zarter.
10 Reinigen: Am besten ist es, den heißen Grillrost mit einer Drahtbürste zu putzen.
Mehr Infos im Internet unter: www.traunseegrillers.at