Rudolf Haunschmid: Er lebte für den Widerstand
LINZ. Rudolf Haunschmid war ein Erinnerer. Unermüdlich trat der am 27. Mai 1922 in Linz geborene als Mahner gegen Faschismus und Krieg auf. Bis zuletzt war er Ehrenvorsitzender des KZ-Verband/Vda Oberösterreich und Ehrenmitglied des Bundesverbandes. Am 7. Dezember starb er im Alter von 90 Jahren.
Rudolf Haunschmid wurde als drittes Kind von Zäzilie und Johann Haunschmid in Urfahr geboren. Nach Spenglerlehre und Gesellenprüfung begann sein Widerstand. Mit Kollegen bildete er in den Linzer Stickstoffwerken eine Widerstandszelle, verteilte Flugblätter gegen Krieg und Verbrechen des Naziregimes. Es gelang, französischen Kriegsgefangenen die Flucht zu ermöglichen. Am Tag darauf wurden Haunschmid und Kollegen verhaftet.
Von den Nazis verfolgt
Von 17. Juni 1941 bis April 1943 war Haunschmid der Verfolgung durch das Naziregime ausgesetzt. Er wurde zu einem Jahr Kerker verurteilt und im Oktober 1942 zum Strafbataillon 999 eingezogen. Er begab sich in französische Kriegsgefangenschaft und kämpfte ab 1943 an der Seite der Franzosen gegen das Hitlerregime.
Nach dem Krieg trat er in den Dienst der Bundesbahnen. Von 1968 bis zu seiner Pensionierung 1974 gehörte er der Zentralleitung der Gewerkschaft der Eisenbahner an, für die KPÖ saß er auch im Linzer Gemeinderat.
Für seine Verdienste um die Befreiung Österreichs wurde Rudolf Haunschmid 2007 das Goldene Verdienstzeichen des Landes, 2009 jenes der Republik verliehen.