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Nach Bombendrohungen: Hausdurchsuchung in der Schweiz

Von nachrichten.at, 16. Oktober 2024, 17:45 Uhr
Linzer Hauptbahnhof nach Bombendrohung evakuiert
Großeinsatz in Linz Anfang Oktober: eine Bombendrohung für den Hauptbahnhof ging in der LPD ein Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ/ST. GALLEN. Der 20-Jährige wurde vorübergehend festgenommen, soll aber nicht ausgeliefert werden.

Nach einer Serie von Bombendrohungen gegen zahlreiche Einrichtungen in Österreich ist der verdächtige 20-jährige Schweizer im Zuge einer Razzia vorläufig festgenommen worden. U-Haft wurde nicht beantragt, wie ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft im Kanton St. Gallen bestätigte.  Die Staatsanwaltschaft Linz führt aktuell ein Verfahren gegen den Mann, der sich derzeit auf freiem Fuß befindet, jedoch nicht ausgeliefert wird.

"Als Schweizer Staatsbürger müsste er zustimmen, das hat er nicht", sagte der Sprecher den OÖN über eine mögliche Auslieferung des Mannes nach Österreich. Es seien jedoch die "ersuchten Verfahrenshandlungen durchgeführt" worden, hieß es weiter. Wann die Hausdurchsuchung bei dem Mann stattgefunden hatte, war am Mittwoch nicht klar. Jedoch sei der Verdächtige bereits wieder in Freiheit, erklärte der Sprecher. Die Frage, ob damit nicht Gefahr bestehe, dass gegebenenfalls weitere Drohungen durch den beschuldigten Schweizer verschickt werden könnten, bejahte der Sprecher. "Natürlich ist das theoretisch möglich", sagte er.

Wie geht es jetzt weiter?

Wie es in dem Fall weitergeht, ist noch offen. Die Schweizer Anklagebehörde spielte den Ball am Mittwoch nach Österreich zurück. Man müsse nun auf die Rückmeldung der dortigen Behörden warten, hieß es von der Staatsanwaltschaft im Kanton St. Gallen. Die in Österreich federführende Staatsanwaltschaft Linz wollte das am Mittwoch jedoch nicht so stehen lassen. "Wir haben noch keine Mitteilung von den Schweizer Kollegen", sagte Sprecherin Ulrike Breiteneder am späten Nachmittag. Jedoch sei auch eine Verfahrensübernahme für den Fall, dass der Mann nicht ausgeliefert werde, Bestandteil des Rechtshilfeersuchens gewesen, hielt Breiteneder fest. Nachsatz: "Eine kurzfristige Festnahme ist nicht Ziel eines europäischen Haftbefehls."

Bildergalerie: Linzer Hauptbahnhof nach Bombendrohung evakuiert

Linzer Hauptbahnhof nach Bombendrohung evakuiert
(Foto: VOLKER WEIHBOLD) Bild 1/24
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EU-Haftbefehl erlassen

Die österreichischen Behörden hatten nach Ausforschung des Verdächtigen einen EU-Haftbefehl erlassen und ein Rechtshilfeersuchen an die Schweiz gestellt. Wobei Breiteneder betonte, dass der europäische Haftbefehl "selbstverständlich" aufrecht bleibe. "Der Mann kann natürlich festgenommen werden, wenn er sich beispielsweise nach Deutschland begibt." Die nächsten Schritte seien jedenfalls gemeinsam mit der eidgenössischen Justiz zu klären, hieß es. "Denn wir werden dieser Person ohne die Schweizer Behörden nicht habhaft", stellte Breiteneder klar.

Medienberichte wonach es sich bei dem Verdächtigen um einen psychisch kranken Mann handle, wollten weder Breiteneder noch die Staatsanwaltschaft im Kanton St. Gallen bestätigen.

28 anonyme Drohungen

Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) ermittelt seit 30. September gemeinsam mit den zuständigen Landesämtern für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) und in Kooperation mit den Staatsanwaltschaften in Graz und Linz wegen österreichweit mindestens 28 anonymen Bombendrohungen. Insbesondere Bahnhöfe waren stark betroffen, jedoch gingen zuletzt auch Drohungen gegen Schulen sowie Einkaufszentren ein. Die darauffolgenden Polizeieinsätze hatten mitunter zu Räumungen geführt. Am Montag hatte das Innenministerium schließlich die Ausforschung eines 20-jährigen Schweizers als Verdächtigem bekanntgegeben, der im Kanton St. Gallen lokalisiert wurde. Einen Tag später kam es erneut zu einer Bombendrohung am Bahnhof Zeltweg in der Steiermark, auf die dann jedoch eine Entwarnung gefolgt war.

Für wie viele Drohungen der Schweizer tatsächlich verantwortlich sein soll, steht noch nicht fest. Eine Sprecher des Innenministeriums hielt zuletzt fest, dass es sich hierbei noch um den "Gegenstand von Ermittlungen".

Dieser Artikel wurde zuletzt um 20:35 Uhr aktualisiert. 

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6  Kommentare
6  Kommentare
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Ledererturm (1.099 Kommentare)
am 16.10.2024 21:10

Die "Schweizarrrr" sind aber nicht gerade freundlich zu Ihrem europäischen Nachbarn 🤦‍♂️

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amha (12.909 Kommentare)
am 16.10.2024 19:10

Internationalen Haftbefehl aufrechterhalten, dann kann der Nachwuchsterrorist die Schweiz nie mehr verlassen ohne verhaftet zu werden.

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lalelu200 (24 Kommentare)
am 16.10.2024 18:43

Wie ist die Rechtslage in Österreich? Nicht, dass noch jemand draukommt und jetzt in die Schweiz ein paar Bömbli Dröhüngli schickt, wenn es eh keine Strafverfolgung gibt, oderrr?

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MaxXI (1.673 Kommentare)
am 16.10.2024 19:58

Schläft die Zadic schon.......

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NedDeppat (15.354 Kommentare)
am 16.10.2024 20:06

... oder wartet ob sie das Zünglein an der Waage von Schwarz-Rot sein darf?

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HumanBeing (2.167 Kommentare)
am 16.10.2024 20:15

Gut zu hören, dass Frau Zadic Justizministerin in der Schweiz ist.

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