Luchs im Nationalpark Kalkalpen: "Lakota" soll in Ruhestand gehen
MOLLN. Der Kuder hemmt die Fortpflanzung der Luchspopulation in Molln und soll daher umgesiedelt werden. Naturschutzreferent Manfred Haimbuchner (FP) will an Projekt festhalten. Auch Biber haben sich erfolgreich im Land vermehrt.
Mehr als 100 Luchse streifen regelmäßig durch das Gebiet im Drei-Länder-Eck Bayern, Tschechien und Oberösterreich und halten sich konstant im Lebensraum rundum den Böhmerwald und das obere Mühlviertel auf. In der Region Kalkalpen jedoch wird das Luchsprojekt weiterhin durch Faktoren erschwert: War es früher die Wilderei, so leidet die Population vor Ort seit Jahren an der fehlenden Fortpflanzung. 2018 gab es zuletzt Nachwuchs. Nun soll der dominante Luchs-Kuder "Lakota", der als fortpflanzungsunfähig gilt, eingefangen werden.
"Ich möchte weiter an dem Projekt im Gebiet Kalkalpen festhalten. Aber 'Lakota' ist so dominant, dass der neue junge Luchs 'Norik' gar keine Chance hat", sagt Naturschutz-Referent und Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FP). Der Luchs soll eingefangen werden, um ihn in einer anderen Region anzusiedeln, lautet der Plan. Doch das Einfangen gestaltet sich schwieriger als gedacht. Seit Dezember 2023 ist die Falle zum Fang des Luchses in Betrieb, weitere Fangversuche werden noch bis Ende März unternommen. Das langfristige Ziel des Projekts: Eine selbsterhaltungsfähige Population von 20 bis 30 Tieren zu etablieren.
Guter Erhaltungszustand bei Biberpopulation
Als weiteres erfolgreiches Artenschutzprojekt nannte Oberösterreichs Naturschutzreferent den Biber: 1989 wurde der Biberbestand im Land auf lediglich 35 Stück geschätzt, 2023 lag die Zahl bei etwa 2200 Tieren verteilt auf 735 Reviere. Somit hat sich in den vergangenen zehn Jahren die Anzahl der Biber nahezu verdreifacht. Dadurch käme es jedoch vermehr zu Konflikten zwischen den einzelnen Tieren selbst sowie zu Schäden in der Landwirtschaft.
"Der Biber ist nicht mehr gefährdet, sondern befindet sich in einem guten Erhaltungszustand", sagt Haimbuchner und kritisiert dabei die mangelnde Flexibilität auf EU-Ebene in Bezug auf die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH). Ziel des Naturschutzes sei es, bedrohte Arten und Populationen in ihrer Gesamtheit zu schützen und nicht einzelne Individuen. Besonders in der kontinentalen Region ist der Erhaltungszustand bei Bibern gut, an eine Entnahme könne man hier auch naturschutzfachlich in Form einer Biber-Verordnung laut Haimbuchner denken.
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