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"Wenn wir nur ein Leben retten, hat es sich gelohnt"

Von Thomas Streif, 21. März 2022, 01:43 Uhr
"Wenn wir nur ein Leben retten, hat es sich gelohnt"
Norbert Gassebner am Samstagnachmittag kurz vor seiner Abreise ins Kriegsgebiet Bild: Streif

ANDRICHSFURT. Intensivpfleger Norbert Gassebner ist in der Ukraine, um der Bevölkerung zu helfen.

Am gestrigen Sonntag hat sich Norbert Gassebner aus Andrichsfurt, Bezirk Ried, gemeinsam mit weiteren ehrenamtlichen, medizinischen Helfern nach Suceava, in eine rumänische Stadt in Grenznähe zur Ukraine, aufgemacht.

Von dort geht es in dieser Woche weiter in die Ukraine. Initiiert wird die Hilfsaktion vom österreichischen "Verein für weltweite Nothilfe". Mit mehreren Kleintransportern wurden in den vergangenen Tagen medizinisches Equipment, Medikamente und auch Krankenbetten ins Grenzgebiet gebracht und in einer großen angemieteten Halle gelagert.

Gassebner ist selbstständiger Anästhesie- und Intensivpfleger, Berater für Medizinprodukte und war schon in mehreren Krisengebieten im Einsatz. In einem Kriegsgebiet hat er aber bisher noch nie geholfen. "Wir wissen nicht, was uns tatsächlich vor Ort erwartet, die Lage ist unübersichtlich. Aber wir sind sehr gut mit anderen Organisationen und dem ukrainischen Militär vernetzt und wollen das Risiko so gering wie möglich halten."

Unkomplizierte Hilfe vor Ort

Der 52-jährige gebürtige Tiroler, der seit elf Jahren im Innviertel lebt, wird vorerst eine Woche vor Ort in der Ukraine mithelfen. "Wir werden versuchen, Lazarette aufzubauen, um unkompliziert helfen zu können. Jeder von uns freiwilligen Helfern hat einen Schlafsack, Gaskocher, Wasser und Essen mit. Wir müssen davon ausgehen, kaum funktionierende Infrastruktur zur Verfügung zu haben. Wir wissen nicht einmal, ob wir Strom haben. Unsere Arbeit ist für mehrere Monate ausgelegt. Es gibt schon 80 Ärzte und Pfleger, die mithelfen wollen."

Dabei werde man in erster Linie mit kleineren Fahrzeugen innerhalb der Ukraine unterwegs sein, um nicht ins Visier der Angreifer zu geraten. "Die medizinische Versorgung in der Ukraine wird immer schlechter, die Krankenhäuser sind zum Teil überfüllt", sagt Gassebner, der die Reisekosten für die Hilfsmission selbst trägt.

Auf die Frage, mit welchem Gefühl er diese Mission antritt, antwortet der 52-Jährige: "Es ist mir, wie auch den anderen, ein Grundbedürfnis, zu helfen. Als die Anfrage gekommen ist, habe ich die Entscheidung rasch getroffen. Von meiner Partnerin und meinen beiden Kindern, den drei wichtigsten Personen in meinem Leben, habe ich mir noch das Einverständnis geholt. Wenn hier ein Einwand gekommen wäre, hätte ich es nicht gemacht."

"Ich weiß, das Richtige zu tun"

Angst sei ein Thema, "man hat es im Hinterkopf, aber wenn ich an die Bilder der unschuldigen Kinder denke, dann weiß ich, das Richtige zu tun. Wenn wir auch nur ein einziges Menschenleben durch unsere Hilfe vor Ort retten können, dann hat sich die Mission schon ausgezahlt", sagt Gassebner, der auch nach der Tsunami-Katastrophe 2005 in Thailand am Katastrophenort als Krisenhelfer im Einsatz war. Psychisch wird die Hilfsmission ein Kraftakt, das steht für Gassebner fest: "Als Intensivpfleger ist man es gewohnt, mit dem Tod umzugehen, aber das Schlimmste ist, wenn man sieht, wie Kinder sterben."

Spendenmöglichkeit für den Verein für weltweite Nothilfe: IBAN: AT953242600000913863 

Video: Interview mit Norbert Gassebner

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif

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