Festschrift zum 200. Geburtstag von Josef Wasner
KOPFING. Jubiläumsfeierlichkeiten starten am 24. August mit der Eröffnung der Wasner-Ausstellung.
Konsulent Johann Klaffenböck hat viel Wissenswertes über den gebürtigen Kopfinger Josef Wasner (1815 - 1881) zusammengetragen und blickt mit einer Festschrift auf sein Lebenwerk zurück. Im Jahr 2008 entdeckte Klaffenböck in der Festschrift von 1879 zur Feier "100 Jahre Innviertel bei Österreich" das Glückwunsch-Telegramm von Wasner, Gemeinderat der Stadt Wien. Daraufhin begann er, diesen Menschen zu erforschen. Wasners 200. Geburtstag wird in seiner Heimatgemeinde Kopfing mit einer Ausstellung gewürdigt.
Erfolgreicher Unternehmer
In ärmlichen Verhältnissen in Kopfing aufgewachsen, erlernt der frühe Vollwaise das Müllerhandwerk. Mit etwa 20 Jahren verlässt er seinen Heimatort und wird "Holzschreiber" in Bayern. Von dort geht Wasner nach Wien zur Schiffswerft Feldmüller, eine der bedeutendsten seiner Zeit. Gegen Ende der 1840er-Jahre beginnt er einen erfolgreichen Brennholzhandel. 1843 ehelicht Wasner die Arzttochter Anna Castellez, die Ehe blieb kinderlos. Der gebürtige Kopfinger wird 1850 selbstständiger "Schiffmeister" und macht hauptsächlich mit Schleppschiffen einträgliche Geschäfte. Als die mit Pferden gezogenen Schiffzüge von Dampfschiffen abgelöst werden, gründet Wasner 1858 als einer der Ersten ein erfolgreiches Dampfschifffahrts-Unternehmen (Wasner & Hofeneder). Im Jahr 1868 wird das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Wasner verkauft sein wirtschaftliches "Lebenswerk" schließlich sehr vorteilhaft an die Erste k.k. Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft.
Wasnergasse in Wien
Von 1874 bis 1881 bekleidet Wasner folgende "Ämter": Gemeinderat der Stadt Wien, Obmann der sogenannten Mittelpartei, Ortsschulrat des zweiten Bezirkes, Obmann der Überschwemmungskommission, ab 1877 Direktor der Ersten österreichischen Sparkasse. Der Geschäftsmann, Kommunalpolitiker und Kunstfreund Wasner erwirbt sich durch seine Spendenfreudigkeit und humanitär-karitativen Zuwendungen an vom Schicksal Benachteiligten großes Ansehen. Die Stadt Wien ehrt den Wohltäter vier Jahre nach seinem Ableben mit einer eigenen Straße, der Wasnergasse im zweiten Bezirk.
Innviertel 
