"Gegen das Wetter kannst du halt nichts machen"
BAD LEONFELDEN. Es sind triste Bilder, die die Webcams der Sternstein-Lifte in Bad Leonfelden (Bezirk Urfahr-Umgebung) dieser Tage aufzeichnen: Schmale weißgraue Streifen, durchbrochen von braungrünen Flecken – die Pisten des Familienskigebiets im Mühlviertel haben schon bessere Zeiten gesehen. Das anhaltende Warmwetter im Februar zwang die Betreiber nun dazu, vorzeitig die Reißleine zu ziehen: Am Freitag wurde der Liftbetrieb für diese Saison eingestellt.
Früher als geplant, wie der stellvertretender Betriebsleiter Mario Kreuzmayr sagt: "In den letzten Jahren hatten wir meist bis Mitte März geöffnet. Aber was will man machen, wenn das Wetter nicht mitspielt." Mit 55.000 bis 60.000 Gästen könne man trotzdem ganz zufrieden sein, zieht Kreuzmayr eine erste Bilanz.
"Zufrieden" zeigt sich auch Sebastian Haslinger, Betriebsleiter beim kleinen Skigebiet Eberschwang im Bezirk Ried im Innkreis – obwohl er seinen Lift wegen des Schneemangels im Februar an keinem einzigen Tag in Betrieb nehmen konnte. "Wir hatten heuer 22 Betriebstage, natürlich könnten es mehr sein. Aber gegen das Wetter kannst du halt nichts machen", sagt Haslinger.
Freilich habe es auch Winter gegeben, da sei man in Eberschwang bis März Ski gefahren. In der Saison 2022/23 hatte das Skigebiet 50 Betriebstage. "Wir bemühen uns, vor allem den Kindern etwas zu bieten, und freuen uns, wenn das gut angenommen wird. Aber man muss auch auf die Kosten schauen", sagt Haslinger.
Ein ähnliches Schicksal ereilte im wärmsten Februar seit Messbeginn viele kleine Skigebiete in Oberösterreich: Der Skilift Glasenberg in Maria Neustift (Steyr-Land), die Kronberglifte nahe dem Attersee, die Hochleckenlifte in Neukirchen bei Altmünster, die Brandtner Lifte bei Hartkirchen im Bezirk Eferding – sie alle haben seit Mitte oder Ende Jänner geschlossen. Auch in Kirchschlag bei Linz hat man die Saison längst beendet.
Aufs Skifahren im Mühlviertel muss man dennoch nicht verzichten: Am Hochficht sind derzeit alle neun Liftanlagen und zwölf von 15 Pisten in Betrieb. Ebenfalls kaum Einschränkungen gibt es in der Region Pyhrn-Priel: In Hinterstoder sind alle Pisten bis ins Tal befahrbar. Auf der Wurzeralm ist die Gammeringabfahrt gesperrt.
Am Kasberg in Grünau im Almtal sei zwar die Abfahrt bis ins Tal nicht mehr möglich, im oberen Bereich auf der Kasbergalm gebe es aber noch bis zu einem Meter Schnee und gute Bedingungen, heißt es von den Betreibern.
Im Salzkammergut kommen Skifahrer weiterhin auf ihre Kosten: Nach einem technischen Defekt am Mittwoch fährt die Pendelbahn auf den Feuerkogel bei Ebensee wieder regulär. Auch im Skigebiet Dachstein-West (Gosau und Russbach) gibt es derzeit keine Einschränkungen. Gleiches gilt für den Krippenstein, wo den Wintersportbegeisterten ebenfalls alle Lifte und Pisten zur Verfügung stehen. (jup)