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Bescheid positiv: Grünes Licht für Gasprobebohrung in Molln

Von Martin Dunst, 30. November 2023, 05:52 Uhr
Gassuche in Molln: Positiver Bescheid, aber kritisches Naturschutzgutachten
Bild: Gerhard Hütmeyer

MOLLN. Firma ADX beginnt, den Bohrplatz einzurichten. Umweltorganisationen kündigen Einsprüche an.

Ganz unterschiedliche Reaktionen hat gestern das Bekanntwerden des positiven Naturschutzbescheides rund um die Gassuche im Steyrtal ausgelöst: Während beim Antragsteller für eine Gasprobebohrung, dem Unternehmen ADX Energy, Zufriedenheit vorherrscht, zeigen sich Umweltschützer entrüstet. Aus der schwarz-blauen Landesregierung kommen moderate Töne: "Die Naturschutzbehörde hat die Eingaben des Antragstellers geprüft und ist zu dem Ergebnis gelangt, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für eine positive bescheidmäßige Erledigung vorliegen", hieß es gestern aus dem Büro des Naturschutzreferenten Manfred Haimbuchner (FP). Bekanntlich soll 2,5 Kilometer vom Nationalpark Kalkalpen und nur wenige Meter vom Naturschutzgebiet Jaidhaustal entfernt nach Gas gesucht werden.

Für das Explorationsunternehmen ADX Energy war dieser Bescheid das letzte fehlende Puzzlestück. Wie berichtet, liegt die montanrechtliche Genehmigung schon länger vor. "Je nach Boden- und Witterungsverhältnissen wird es bis zu acht Wochen dauern, bis der Bohrplatz für die tatsächliche Probebohrung fertiggestellt werden kann", sagt ADX-Chef Paul Fink, der den Gegnern des Bohrprojekts ausrichtet, "dass man mit Falschmeldungen, Unterstellungen und bösartigen Vorwürfen keine Freunde gewinnt, schon gar nicht unter dem Deckmantel Umwelt- und Naturschutz."

"Oberösterreich treibt den Ausstieg aus den fossilen Energien vehement voran", teilt Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (VP) in einer Aussendung mit. Es sei aber klar, dass vor allem Oberösterreichs Industrie in einer Übergangsphase noch Energieträger wie Erdgas zur Überbrückung brauchen werde. "Daher ist es zu begrüßen, wenn jetzt geprüft wird, ob Erdgasvorkommen in Oberösterreich vorhanden sind. Denn die Nutzung heimischer Erdgasvorräte ist auf jeden Fall sinnvoller als die Verwendung von Flüssiggas, das in den USA chemisch gefrackt wird."

Entrüstung und Widerstand

Mit Fassungslosigkeit und Wut lassen sich die Reaktionen der Gegner des Gasförderprojekts zusammenfassen: Von einem "klimapolitischen Harakiri-Projekt", einer völlig "falschen Weichenstellung in Oberösterreich" und einem "fatalen Signal vor der Weltklimakonferenz", spricht der WWF. Greenpeace ist nach eigenen Angaben "schockiert über die Gasbohrungsbewilligung" und fordert ein Gesetz für das Ende von Öl- und Gasproduktion. Man prüfe zudem rechtliche Schritte gegen das Projekt in Molln.

Rudi Hemetsberger, Naturschutzsprecher der Grünen, sagt: "Das naturschutzrechtliche Go für die Erdgasbohrung ist schwer irritierend." Im Ressort Haimbuchner halte man damit Erdgasförderung und Naturschutz für vereinbar. "Wir Grüne erwarten, dass keine Maßnahmen erfolgen, solange der Bescheid nicht rechtskräftig ist."

In besagtem Bescheid steht ferner, dass innerhalb von vier Wochen eine Beschwerde an das Verwaltungsgericht gerichtet werden kann. Genau das strebt auch der Umweltdachverband an. "Wir werden den Bescheid in den nächsten Tagen genau unter die Lupe nehmen, sofern die erwarteten EU-rechtlichen Mängel vorliegen, bringen wir eine Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht ein", kündigt Präsident Franz Maier an. Er fordert Landeshauptmann Thomas Stelzer und Naturschutz-Landesrat Manfred Haimbuchner auf, "das Projekt sofort zu stoppen und ihre Verantwortung gegenüber Mensch und Natur endlich ernst zu nehmen."

OÖNplus Oberösterreich

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Autor
Martin Dunst
Lokalredakteur Steyr
Martin Dunst

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22  Kommentare
22  Kommentare
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Joob (1.430 Kommentare)
am 30.11.2023 20:28

Alle Gegner sollen einmal vernünftige Lösungsvorschläge vorbringen wie sie die benötigte Energie aufbringen würden.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (27.657 Kommentare)
am 30.11.2023 13:12

Mit Schrägbohrtechnik ließe sich ein sicherer Abstand von Naturschutzgebieten gewinnen.

Achleitner, mir fehlt ein echter politischer Antrieb zum Ausstieg, noch immer gilt der Windkraft-Verhinderungsmasterplan, Agrar-Solar ist nicht genehm...

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reibungslos (14.833 Kommentare)
am 30.11.2023 14:40

Abgelenkte Bohrungen sind aber teurer. Die erste Erkundungsbohrung sollte möglichst günstig sein.

In Molln wird man wahrscheinlich auch etwas gegen Windkraftanlagen haben, weil sie die Berge verschandeln und die Zufahrtsstraßen große Wunden in die Berghänge reißen.

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Zensur (1.151 Kommentare)
am 30.11.2023 14:44

und gegen PV Anlagen wahrscheinlich auch wegen Luftbildaufnahmen ...und gegen Russland -Gas .. Atomkraft..nur Strom soll trotzdem aus der Steckdose kommen und warm soll's auch sein

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 30.11.2023 17:33

Und, was bringt der Abstand?

Inwieweit ist denn das "Naturschutzgebiet" durch die Bohrungen tatsächlich beeinträchtigt?

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arnonimm (621 Kommentare)
am 02.12.2023 16:08

2km sind zu nah?

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telepath (387 Kommentare)
am 30.11.2023 12:39

Die überteuerten Energiepreise haben zur extremen Inflation und zum Wohlstandsverlust in ganz Europa geführt. Frackinggas aus den USA schließt zwar eine Lücke, kostet aber in Europa viermal so viel wie in Amerika. Kein Wunder, dass energieintensive Betriebe ihre Investitionen dorthin verlegen, wo Gas billig ist.
Es ist deshalb und auch aus Gründen einer sicheren Versorgung höchste Zeit, raschest heimische Gasvorkommen zu erschließen und zu nutzen. Sei es in Molln, am Irrsee oder im Weinviertel. Mit heimischem Gas kann der Übergang zu regenerativen Energien zu soziaverträglichen Preisen möglich werden. Und es ist allemal besser, nach österreichischen Umweltstandards zu produzieren als aus Regionen zu importieren, wo man keinerlei Optionen auf umweltverträgliche Produktion hat und nehmen muss, was man bekommt.

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Maxi-milian (716 Kommentare)
am 30.11.2023 11:21

Selbstverständlich möchten wir Gas und Öl zur Deckung unseres Energiebedarfes, aber bitte nur aus fernen Ländern und möglichst billig. Notfalls mit einem Preisdeckel, finanziert aus dem Steuertopf.
Selbstverständlich möchten wir viel mehr Waren als wir brauchen, billigst und sofort lieferbar. Bei Bedarf auch per Luftfracht aus Asien, produziert unter mangelhaften Umweltstandards und unter Ausbeutung der dortigen Bevölkerung.
Wir sind die Guten und die anderen sind die Bösen. Das ist die perfekte Aufgabenteilung. Schließlich soll jeder an seinen Stärken arbeiten und das tun, was er am besten kann. Wir sind die ewig jammernden Guten und zeigen auf andere. Ob das international gut ankommt? Vermutlich kommen wir erst dann wieder zur Besinnung, wenn es uns wirklich dreckig geht, aber davon sind wir NOCH meilenweit entfernt.

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hasta (2.864 Kommentare)
am 30.11.2023 11:04

Es ist auf jeden Fall besser die heimische Gasproduktion zu forcieren, als Flüssiggas aus Übersee tausende Kilometer mit Schiffen nach Europa bzw. durch Leitungen oder Kesselwagen nach Österreich zu transportieren.
Man darf nicht nur kleinräumig (Österreich) sondern man muss global denken, hins. Klima- und Umweltthemen.

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telepath (387 Kommentare)
am 30.11.2023 10:29

Die überteuerten Energiepreise haben zur extremen Inflation und zum Wohlstandsverlust in ganz Europa geführt. Frackinggas aus den USA schließt zwar eine Lücke, kostet aber in Europa viermal so viel wie in Amerika. Kein Wunder, dass energieintensive Betriebe ihre Investitionen dorthin verlegen, wo Gas billig ist.
Es ist deshalb und auch aus Gründen einer sicheren Versorgung höchste Zeit, raschest heimische Gasvorkommen zu erschließen und zu nutzen. Sei es in Molln, am Irrsee oder im Weinviertel. Mit heimischem Gas kann der Übergang zu regenerativen Energien zu soziaverträglichen Preisen möglich werden. Und es ist allemal besser, nach österreichischen Umweltstandards zu produzieren als aus Regionen zu importieren, wo man keinerlei Optionen auf umweltverträgliche Produktion hat und nehmen muss, was man bekommt.

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franz.rohrauer (1.154 Kommentare)
am 30.11.2023 10:06

Eine alte Weisheit lautet: "global denken, lokal handeln"

Unsere Wirtschaft und damit unsere Arbeitsplätze und unser Wohlstand "hängen" am Gas, von den Wohnungen will ich gar nicht reden, pardon: schreiben.
Wo aber kommt es her? Eben: aus Russland, aus dem Nahen Osten und - als Frackinggas - aus den USA.
In jedem Fall muss es energie- (und CO2-)intensiv nach Europa transportiert werden.

Bodenerkundung und Aufschließung sind natürlich nicht "grün". Da ist es aber egal, ob dies bei uns oder irgendwo anders geschieht, CO2 bleibt CO2 und ist irgendwann auch bei uns. Nur: unsere Umweltstandards schätze ich wesentlich höher ein als jede der oben genannten Förderregionen. Die in den 80-er Jahren ganz in der Nähe betriebene Bohrstelle "Molln 1" hat es ebenso bewiesen wie hunderte andere in Österreich auch: man muss die Umwelt nicht verdrecken, wenn man eine Bohrung niederbringt!

Im Sinne von "global denken, lokal handeln" kann ich das Projekt nur positiv sehen!

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Libertine (5.640 Kommentare)
am 30.11.2023 09:15

Generell muss man die ganze Natur schützen, aber auch Teile davon nutzen, sonst hätten wir überall Brache. Probebohrungen solten noch nicht das Problem sein, sollten sie ergiebig sein muss man überlegen, ob ja oder nein.

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betterthantherest (35.438 Kommentare)
am 30.11.2023 09:45

sollte Gas gefunden werden kann es nur ein klares JA zur Exploration geben.

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betterthantherest (35.438 Kommentare)
am 30.11.2023 09:46

... Förderung ... natürlich.

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 30.11.2023 10:08

"Förderung "

Der Ausdruck ist in Österreich beliebter und bekannter. 😉😂

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 30.11.2023 10:07

Naja, da wird es neben der Ökologie schon auch einige Kriterien von Menge und Effizienz, also der Wirtschaftlichkeit geben

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 30.11.2023 08:50

So etwas muss sachlich abgehandelt werden.
Die Behördenabläufe sind darauf aufgebaut.

Leider ist das bei einigen Gegnern nicht der Fall, wenn einfach behauptet oder mit der Angst der Bürger gespielt wird. Die Politik soll sich mit ihrer Stimmungsmache heraushalten!

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mahonix26 (33 Kommentare)
am 30.11.2023 08:05

Gut, dass hier endlich Klarheit herrscht und nach Gas gebohrt werden darf.

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honkey (13.845 Kommentare)
am 30.11.2023 07:55

Das wäre jetzt der ideale Ort und Zeitpunkt für die Klimakleber in Aktion zu treten!

Mal schauen.....

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valmet (2.089 Kommentare)
am 30.11.2023 06:45

Da könnte sich die letzte Generation einmal nützlich machen
Klebt euch vor die Bohrtürme
Wie kann man in einem Naturschutz Gebiet Fossile Brennstoffe fördern lassen
Und das ganze noch von einem Ausländischen Konzern

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Natscho (5.132 Kommentare)
am 30.11.2023 08:27

Na dann: freiwillige vor.
Warum machst du es nicht?

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meisteral (12.319 Kommentare)
am 30.11.2023 11:38

1. Es ist eine Probebohrung
2. Nicht im Naturschutzgebiet
3. Jeder WP-Betreiber, der Tiefenwärme als grüne Energie nutzen möchte, braucht so was, auch IM Naturschutzgebiet.

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