Yoga-Lehrerin verteidigt fernöstliche Lehre: „Yoga macht weniger manipulierbar“

WELS. „Ich kann nur lächeln“, reagiert die Welser Yoga-Lehrerin Doris Speigner mit Unverständnis auf die umstritten Aussagen von Pfarrer Gerhard Maria Wagner, wonach Yoga satanisch sei und zur Besessenheit führen könne.
Der Windischgarstner Pfarrer hatte - wie berichtet - die fernöstliche Lehre im jüngsten Pfarrblatt auch als Teufelszeug bezeichnet. „Wer es praktiziert, öffnet sich selbst für das Wirken von Dämonen“, ließ Wagner seine Schäfchen wissen. Seine Autorenschaft ist zwar nicht bestätigt, doch Wagner ist für den Inhalt des Pfarrblatts verantwortlich. Für die OÖNachrichten war er auch heute nicht erreichbar.
Zurück zu Doris Speigner. Für die Absolventin eines Informatikstudiums bietet Yoga die Möglichkeit, sich bewusster wahrzunehmen. „Es kann sein, dass man dadurch nicht mehr so leicht manipulierbar ist“, spielt sie den Ball zurück an den erzkonservativen Geistlichen. „Wenn man zu sich achtsam ist und schaut, dass es einem selbst gut geht, hat das nichts mit Egoismus zu tun“, sagt die Welserin. Man könne außerdem ein guter Katholik sein und ebenso Yoga praktizieren: „Durch die Art der Bewegung in Kombination mit der Atmung erreiche ich bei richtiger Anwendung ein Bewusstsein, das mir gut tut“, erklärt Speigner.
Neben Yoga- und Qi Gong-Kursen trainiert Speigner mit ihren Klienten Atmung- und Entspannungstechniken: „Ich arbeite viel im energetischen Bereich. Dabei versuche ich, Ursachen für Unbehagen und Erkrankungen herauszufinden.“