Terrorgefahr versetzt Österreicher in Angst

LINZ. Studie: 89 Prozent der Menschen fühlen sich weniger sicher als noch vor zwei Jahren.
Das Thema Sicherheit beschäftigt die Menschen wie kein anderes. Das geht aus einer Studie der Agentur "research affairs" hervor, die für die OÖNachrichten, die führenden Bundesländerzeitungen und "Die Presse" erstellt wurde und für die 500 Österreicher ab 16 Jahren befragt wurden.
Demnach fürchten sich die Österreicher am meisten vor Terroranschlägen in Europa (88 Prozent), gefolgt von der Radikalisierung durch Glaubensfanatiker (85 Prozent). Die Angst vor Naturkatastrophen (60 Prozent), die Sorge um den Arbeitsplatz (50) und die eigene Gesundheit (46) folgen mit weitem Abstand dahinter.
Das Sicherheitsgefühl der Österreicher hat sich in den vergangenen beiden Jahren dramatisch verschlechtert. 35 Prozent fühlen sich viel unsicherer als noch 2014, 54 Prozent etwas unsicherer. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl kann diese Tendenzen bestätigen. "Sicherheit ist das Thema Nummer eins geworden. Die Ansprüche an uns sind stark gestiegen. Der Druck ist groß, aber wir tun alles, um die Bedürfnisse der Menschen zu bedienen", sagt Pilsl.
Vor allem beim Thema Staatsschutz würden viele Maßnahmen gesetzt. "Das beginnt beim Einsatz verdeckter Ermittler, geht über die bessere Überwachung des Internets und reicht bis zum Engagement von Polizisten, die einschlägige Fremdsprachen beherrschen", klärt der Landespolizeidirektor auf. Er stellt aber auch eines klar: "Bisher gab es keinen Terroranschlag. 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht. Sobald es aber nur die kleinsten Hinweise gibt, werden wir aktiv. Das hat man zuletzt in Wels gesehen."
Dass die Regierung alles tut, um Terroranschläge zu verhindern, davon sind die Befragten nicht überzeugt. 57 Prozent würden sich wünschen, dass die Regierung mehr unternimmt, um das Land vor Anschlägen zu schützen. Nur drei von zehn glauben, dass sie schon jetzt alles dafür tut..
Polizei personell aufgestockt
"Das Thema ist in der Politik voll angekommen", sagt Pilsl. Die Exekutive sei finanziell und personell massiv verstärkt worden. Ein großer Teil davon entfalle auf den Bereich Terrorbekämpfung.
In Oberösterreich habe die Polizei mit der Einrichtung des Kompetenz- und Lagezentrums Migration (KLM) einen Nerv getroffen. "Wir wissen jetzt ganz genau, was in den Asylunterkünften passiert und wo wir ansetzen müssen." 200 Polizisten werden in Oberösterreich heuer aufgenommen, 2017 werden es 250 sein. "Auch wenn uns insgesamt 200 verlassen, ist das ein starker Zugewinn", sagt der Landespolizeidirektor.
Was muss passieren?
57 Prozent der Befragten würden sich sicherer fühlen, wenn der Flüchtlingsstrom in Europa eingedämmt bzw. gestoppt werden könnte.
55 Prozent wünschen sich mehr Polizeipräsenz auf öffentlichen Plätzen und auch in ruhigen Gegenden.
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