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"Klimawandel ist keine Glaubensfrage"

Von Herbert Schorn, 13. Juli 2017, 00:04 Uhr
"Klimawandel ist keine Glaubensfrage"
Bild: Landesgartenschau

KREMSMÜNSTER. Bei der Ökumenischen Sommerakademie diskutieren Theologen, Wissenschafter und Praktiker über die Erhaltung der Schöpfung.

Mit durchaus drastischen Worten wusste Helga Kromp-Kolb gestern vor den Auswirkungen des Klimawandels zu warnen. "Unser paradiesisches globales Öko-System ist massiv bedroht", sagte die Professorin an der Uni für Bodenkultur in Wien beim Eröffnungsvortrag der Ökumenischen Sommerakademie im Stift Kremsmünster. "Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden bis Ende des Jahrhunderts die Temperaturen um vier bis sechs Grad steigen." Mit dramatischen Folgen für Österreich: "Im Sommer wird es bis Mitte des Jahrhunderts um bis zu 50 Prozent weniger Niederschlag geben." Der Klimawandel sei keine Glaubensfrage, sagte Kromp-Kolb und fragte die 250 Gäste: "Dürfen wir die Gefahr eingehen, eine Welt an die nächste Generation zu übergeben, die rettungslos wärmer wird?"

Da herrschte im Auditorium gebanntes Schweigen. Diese Betroffenheit nützte die Forscherin zu einem Appell: "Der Klimawandel ist ein Testfall für den Glauben. Für viele Religionsgemeinschaften ist die Bewahrung der Schöpfung ein hoher Wert. Da muss der Klimawandel ein zentrales Thema sein." Kromp-Kolb forderte die Kirchen auf, an den Klimaschutzzielen der UNO mitzuarbeiten.

"Eine Umkehr ist nötig"

Mit ihrem flammenden Appell führte die Uni-Professorin die 19. Ökumenische Sommerakademie mitten hinein in das heiße Thema. Unter dem Titel "Gärten in der Wüste – Schöpfungsethik zwischen Wunsch und Wirklichkeit" diskutieren bis Freitag Theologen, Ökonomen und Praktiker über die Bewahrung der Schöpfung.

Zu Beginn der Eröffnung hatte Hausherr Abt Ambros Ebhart den Garten als Symbol in der Bibel für einen Sehnsuchtsort nach Frieden und Harmonie beschrieben: "Möge diese Sehnsucht zur Bewahrung der Schöpfung beitragen." Franz Gruber, Rektor der Katholischen Privat-Uni in Linz, sagte, dass die Zivilisationsprobleme des Menschen nicht durch ein Eingreifen Gottes gelöst würden: "Das geht nur durch unsere Umkehr. Der Glaube kann uns Hoffnung und Mut geben." Der evangelische Superintendent Gerold Lehner hob hervor, wie kostbar, aber auch verletzlich der Planet Erde sei, Bischof Andrej Cilerdzic von der Serbisch-Orthodoxen Kirche sprach von einer großen Herausforderung für die Ökumene, Landeshauptmann Thomas Stelzer warb dafür, bei aller Faszination für neue Technologien von Beginn an deren Auswirkungen mitzudenken. Bischof Manfred Scheuer wünschte positive Wüstenerlebnisse: "Man soll von uns sagen: Hinter euch blüht alles auf."

 

Die Tagung

Die Ökumenische Sommerakademie wird vom Evangelischen Bildungswerk, der katholischen Privat-Uni Linz, der KirchenZeitung, dem Land, dem Ökumenischen Rat der Kirchen und dem ORF veranstaltet. Sie findet noch bis Freitag im Stift Kremsmünster statt, eine Anmeldung vor Ort ist möglich.

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18  Kommentare
18  Kommentare
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( Kommentare)
am 14.07.2017 07:27

Schade, dass ich nicht teilnehmen konnte, der christliche Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung, das ist genau mein Thema.

Niko Paech in seiner Radikalität nimmt diesen Auftrag endlich ernst und formuliert den neu, noch wird er erbittert bekämpft - wurde er doch aus der Uni geworfen - seine Thesen aber versprechen eine bessere Zukunft als alle derzeitigen politischen Führer zusammen.

Stichwort Postwachstumsökonomie...

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 14.07.2017 07:36

Das Problem sehe ich eher darin: Alle reden darüber - aber es folgen keine Taten.

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( Kommentare)
am 14.07.2017 07:46

"Oben" keine Taten, nur Gerede.

"Unten", aus der Zivilgesellschaft heraus, entstehen Tauschkreise, Sharing- und Cohousing Projekte,
Bioläden und Speis - Einkaufsgemeinschaften,
CSA - solidarische Landwirtschaft,
die Arche Noah,
die Bank für Gemeinwohl, eine demokratische Bank ohne schmutzige Finanzgeschäfte,
Open Source Betriebssysteme wie Linux etc
die unzähligen NGOs, die sich dem Arten- Gewässer- Tierschutz, den Menschen und Kinderrechten und vielem mehr widmen,
die Flüchtlingsbetreuungsinitiativen,
und
und
und

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 14.07.2017 07:52

99,9% verzichten auf nichts.
Also kann ein Wandel nur von "Oben" erfolgen.
Geschieht dies nicht, dann fahren wir weiter ungebremst gegen die Wand.

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am 14.07.2017 08:20

Oben kann von unten gezwungen werden, ist immer wieder passiert.

Widerstehe dem Pessimismus, dann geht es besser weiter.

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am 14.07.2017 08:23

die 99,9% werden nachdenken müssen und sich ändern müssen,
oder sich erst dann ändern, wenn der Crash - an die Wand - passiert ist - den werden einige überleben....

(dann bauen wir wieder Erdäpfel im Garten an)

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 14.07.2017 08:56

Es wird so kommen.

Gutes Beispiel ist eben Linux.
Ein tolles System und noch dazu kostenlos.
Nur, wer verwendet es?
Kaum jemand. Grund: Man muss sich ein wenig damit auseinandersetzen - sprich sich damit beschäftigen. Das kostet Zeit, und die wollen die Meisten eben eher mit sinnlosen Dingen verplempern.

P.S.: Päpple gerade eine Biene (Kältestarre) auf - wer macht so etwas noch!?
grinsen

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am 14.07.2017 09:04

Menschen, die einen Bezug zur Natur haben, tun so etwas.

Ich verwende lang schon Linux und finde es verlässlicher als microsoft, intuitiver als apple, es ist tatsächlich wesentlich benutzerfreundlicher als alle anderen. Kein Geld ausgeben mehr für die Office-CD! Kein Virenschutz etc mehr... keine Abhängigkeit und Überwachung vom big brother google....

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( Kommentare)
am 13.07.2017 08:26

Aus tiefer Sorge um die Erde muss uns jetzt eine Sehnsucht treiben, die großen Wunden, die wir der Erde zugefügt haben, wieder zu heilen.

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alteraloisl (2.658 Kommentare)
am 13.07.2017 06:18

Bin sehr neugierig, ob Trump mit seiner Einstellung gegenüber dem übertriebenen Klimazielen richtig liegt. Umwelt- und Naturschutz mit Maß und Ziel ist schon in Ordnung. Aber bei uns wird eindeutig übertrieben. Ist natürlich ein großes Geschäft. Sogar einen hochkarätigen Sondermüll hat man als Wärmedämmung bei den Wohnhäusern gefördert. Gab es vielleicht Parteispenden? Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung. Oder der Lufthunderter zwischen Ansfelden und Enns. Das ist doch der größte Schwachsinn. Damit können wir die Luft in Österreich retten, glaubt Grün Rudi!! Bei starkem Wind haben wir den Sahara Sand in Europa. So schauts aus ihr GRÜNLINGE.

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am 13.07.2017 08:32

Such dir die Kommentare zum brennenden Hochhaus in Manchester.

Dein Denkfehler ist es, eine einzelne Maßnahme - den Lufthunderter - als zu wenig wirksam abzuwerten, ohne zu erkennen, dass an vielen Stellschrauben gedreht werden muss, um echte Verbesserungen zu erreichen. Irgendwo und irgendwann muss angefangen werden.

Am besten jetzt.

Ganz klar, langsamer fahren reduziert den Schadstoffausstoss. Noch besser wäre, langsamer und weniger fahren, noch besser schadstofffreie Mobilität.

Leute, geht wieder mehr zu Fuß, der persönliche Gewinn ist enorm.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 13.07.2017 08:40

und gleich einmal weg mit Peterlfeuern, Grillöfen und den Kreuzfahrtschiffen (Schweröl) und Nostalgiezügen (Kohle und Heizöl), weg mit Palmöl und Billigklamotten und überhaupt....

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am 13.07.2017 09:12

Einiges an Wohlstandstand gehörte weg, es würde uns gut tun.
Peterfeuer kann bleiben, Palmöl braucht kein Mensch, usf

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am 14.07.2017 07:38

Vom Wohlstands -Tand sich verabschieden...

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jamei (25.502 Kommentare)
am 14.07.2017 09:16

Kreuzfahrtschiffe und Urlaubsbomber sind sicher am Überflüssigsten und belasten die Umwelt/Luft MASSIV und das Global aber KEINER sagt was..... traurig

WARUM?!?

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 14.07.2017 09:58

Weil eine ganze Industrie dahinter steht (unzählige Arbeitsplätze).
Ist bei der Autoindustrie nicht anders.

Atomkraftwerke werden geschlossen - Kohlekraftwerke wieder in Betrieb genommen - Umweltzertifikate hin- und hergeschoben und was weiß ich noch alles....

SERVUS! grinsen

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 13.07.2017 13:06

alteraloisl - vielleicht kannst Dich noch erinnern dass vor 50 Jahren der Winter wesentlich mehr Schnee hatte - also man muss kein Grünling sein um die Klimaveränderung selbst zu spüren - nur das Gedächtnis einschalten!

Vom Lufthunderter in OÖ halte ich auch nichts - da müssten auch die vielen LKWs die Geschwindigkeit auf 60 verringern um spürbaren Erfolg zu haben und das für ganz Österreich!

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( Kommentare)
am 14.07.2017 07:34

Wir haben doch einen spürbaren Erfolg, wie du selbst beschreibst...
nur im negativen Sinn.

Ja, wenn man anfängt, über die Sinnhaftigkeit nachzudenken, dann gelangt man schnell zum Schluss, wie beschämend wenig wir tun, wie viel mehr noch ginge, wie wenig man mit jeder einzelnen Maßnahme ausrichtet, wie ohnmächtig wir sind, ...

wie erschreckend abhängig wir geworden sind, von Energie, LKWs, von Technik überhaupt....

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