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Frauen am Welser Volksfest begrapscht - Schon elf Opfer erstatteten Anzeige

Von Erik Famler, 05. September 2016, 00:05 Uhr
Das Welser Volksfest
Bild: Matthias Lauber

WELS. Gegen zumindest fünf afghanische Asylwerber und einen Iraker wird von der Welser Polizei ermittelt. Die sexuell belästigten Frauen sind zwischen 18 und 50 Jahre alt.

Mindestens elf Frauen wurden an den ersten zwei Tagen des Welser Volksfestes Opfer sexueller Attacken. Noch am Samstag war von lediglich drei Opfern die Rede. Von den mutmaßlichen Tätern sind fünf Personen Asylwerber aus Afghanistan. Einer kommt aus dem Irak. Zwei Männer wurden auf freiem Fuß angezeigt. Gegen die übrigen laufen noch Ermittlungen.

Die Übergriffe auf die Besucherinnen im Gedränge der Weinkost erinnern an die Silvesternacht in Köln. Dort wurden Hunderte Frauen Opfer von Sexattacken. Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner ließ nach Bekanntwerden der Vorfälle eine Hotline einrichten, bei der sich betroffene Frauen melden können (Tel. 059 133/47-3333). Bis gestern erstatteten elf Frauen zwischen 18 und 50 Jahren Anzeige. "Es gibt keinen Zweifel an ihren Aussagen", betont Hübner.

Alle Opfer trugen Dirndlkleider

Die Täter nützten die Wehrlosigkeit ihrer Opfer. Im dichten Gedränge der Halle fassten sie den Frauen an die Brüste oder ans Gesäß. Betroffene Volkfestbesucherinnen schilderten auch, dass ihnen von hinten brutal auf das Geschlechtsteil gegriffen wurde. Ein Opfer wurde sogar mehrmals attackiert. Die Frauen stammen aus Wels und Umgebung. Unter ihnen befindet sich auch eine in der Schweiz lebende Welserin. Alle Sexopfer trugen nach Auskunft Hübners Dirndlkleider.

Von den fünf Verdächtigen sind vier Burschen unbegleitete Minderjährige im Alter von 15 und 16 Jahren. Der fünfte Täter ist ein 22-Jähriger. "Nach unserem derzeitigen Ermittlungsstand könnten es noch mehr Männer gewesen sein. Bis jetzt wissen wir nicht, ob sie organisiert waren. Zeugen haben aber angegeben, dass sie sich abgesprochen haben", sagt der Welser Stadtpolizeikommandant.

Die meisten Attacken geschahen in der Nacht auf Samstag. Ein Vorfall wurde Sonntag früh aktenkundig. Einer 28-Jährigen wurde beim Verlassen des Volksfestes unter den Rock gegriffen. Die Nachtschwärmerin alarmierte sofort mehrere Polizisten, die als Täter einen 23-jährigen Asylwerber aus dem Irak aufgreifen konnten. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt.

Die Flüchtlinge müssen mit Haftstrafen bis zu sechs Monaten rechnen. Da in keinem der angezeigten Fälle der Tatbestand einer Nötigung erkennbar war, bleiben die Verdächtigen auf freiem Fuß: "Im Unterschied zur Kölner Silvesternacht wurden die Frauen nicht festgehalten und umzingelt", begründet Hübner. Deshalb komme nur der sogenannte Grapscher-Paragraf 218 1a zur Anwendung (unsittliches Berühren, Eingriff in die persönliche Integrität).

FP-Referent für Ausgangssperre

Die Messeleitung reagierte unverzüglich. Noch am Samstag wurde das Security-Personal aufgestockt. In den zwei Weinhallen und im Bierzelt wird verdächtigen Personen künftig der Zutritt verwehrt. Der Welser FP-Vizebürgermeister und Sicherheitsreferent Gerhard Kroiß will heute die Verantwortlichen der in Frage kommenden Asylquartiere zusammentrommeln: "Die jungen Männer sollten sich zumindest an die Hausordnung halten. Andernfalls muss man über ein nächtliches Ausgehverbot nachdenken."

 

3 Fragen an ... Robert Schneider

Der Welser Messedirektor hat nach den sexuellen Übergriffen in der Weinkost die Anzahl der Security-Kräfte erhöht.

1. Was tut die Messe Wels, damit sich Vorfälle wie am ersten Abend des Volksfestes nicht mehr passieren?

Wir hatten auch am Eröffnungstag jeweils bis zu zehn Security-Leute vor und in den zwei Weinhallen beziehungsweise im großen Bierzelt postiert. Zusätzlich hat die Polizei mit 20 Beamten auf dem Gelände patroulliert. Das sind insgesamt an die 50 Personen, die sich um den Schutz unserer Gäste kümmern. Als Konsequenz auf die bedauerlichen Zwischenfälle haben wir noch am Samstag die Anzahl der Personenschützer weiter aufgestockt.

2. Wie sieht die Koordination zwischen der Messeleitung, der Security und der Polizei aus?

Das gemeinsame Einsatzzentrum befindet sich im Gebäude der früheren Messeleitung. Dort laufen alle Fäden zusammen. Das Volksfest macht nun von Montag bis Mittwoch eine Pause. Ich kann versichern, dass wir alles unternehmen werden, damit so etwas nicht mehr passiert. Unsere Sicherheitskräfte wurden auch angewiesen, präventiv zu agieren. Die Koordination zwischen privater Security und Polizei hat bisher immer perfekt funktioniert.

3. Wie bewerten Sie den Imageschaden für die Welser Messe?

Uns tun solche Vorfälle natürlich weh. Wir hatten einen tollen Auftakt mit viel Tradition und einem sympathischen, jungen Publikum. Die Wahl der Volkfestkönigin war ein großer Erfolg. Die jetzt im Raum stehende Angst ist wegen der Sicherheitsvorkehrungen vollkommen unbegründet. Ich kann jedem nur empfehlen, aufs Volksfest zu kommen.

 

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