Festwirt am Urfahraner Markt: "Derzeit sitze ich in der Lokomotive und schaufle Kohle, damit dann alles läuft"
Patrick Stützner hat in diesen Tagen viel zu tun. Als Festwirt bereitet er sich darauf vor, Hunger und Durst Tausender Festzeltgäste zu stillen. Von Helmut Atteneder
Patrick Stützner geht heuer in sein viertes Jahr als Festwirt beim Urfahraner Markt. Als solcher hat der 39-jährige, gebürtige Reichraminger derzeit quasi einen Rund-um-die-Uhr-Job. Der Arbeitstag für den Vater von drei Söhnen beginnt um sechs Uhr früh und endet nur selten vor Mitternacht.
Herr Stützner, Ihr Alltag besteht derzeit aus viel Arbeiten und kaum Schlafen. Mich wundert, dass Sie so fröhlich sind.
Stützner: Natürlich setzt man in diesen Tagen und Wochen Adrenalin frei. Meine Stimmung ist eine Mixtur aus großem Druck und echter Vorfreude. Derzeit arbeite ich 16 Stunden täglich, in den neun Markt-Tagen sind es dann rund 20 Stunden.
Sie sind seit Jahren als Festwirt in ganz Österreich unterwegs. Was macht den Urfahraner Markt aus?
Eindeutig die Mischung aus Tradition und Begeisterung. Es hört sich wie ein Klischee an, stimmt aber: Hierher kommen Jung und Alt. Ich habe heute eine Reservierung für Sonntag aufgenommen, da kommen vier Generationen aus einer Familie zu uns und sitzen an einem Tisch. Das gibt es nirgends.
Was gibt es heuer Neues im Europa-Bierstadl?
Wir zapfen erstmals das Bier nicht aus Fässern, sondern aus Großtanks mit 5000 Litern Bier, das wir direkt vom Braumeister geliefert bekommen. Der Vorteil ist, dass das Bier dann absolut frisch ist. Zwei solcher Tanks werden wir an den neun Tagen leeren.
Was kostet die Halbe?
4,70 Euro die Halbe und 8,90 Euro die Maß.
Und für den Hunger?
Da geht das Brathendl am besten. Etwa 10.000 Hühner, garantiert aus Österreich, werden wir verkaufen. Dazu gibt’s eine neue Salatbar mit hausgemachten Dressings, weil danach große Nachfrage herrscht.
Wie viele Mitarbeiter haben Sie während des Urfahraner Markts?
Wir stehen derzeit bei 112.
Wenn der Markt vorbei ist...
... bin ich für ein paar Tage nicht erreichbar und widme mich nur meiner Frau und meinen drei Söhnen. Man braucht einfach eine Familie im Hintergrund, die einen stärkt. Derzeit sitze ich in der Lokomotive und schaufle Kohle, damit dann alles läuft.