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44 Hunde in "Horrorkeller" in Ansfelden: 45-Jährigem drohen 5 Jahre Haft

Von Judith Pointner, 27. Jänner 2024, 12:51 Uhr
Horrorkeller in Ansfelden Prozess
Hündin Greti aus dem "Folterkeller" Ansfelden kurz nach der Rettung. Bild: Pfotenhilfe Lochen

ANSFELDEN. Hündin Greti war wie mehr als 40 ihrer Artgenossen in einem düsteren Verlies in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) eingesperrt – am Montag steht ihr Peiniger (45) in Linz vor Gericht.

Es waren furchtbare Bilder, die sich Tierschützern und Polizisten im September des Vorjahres in einem kleinen Einfamilienhaus, gut sechs Kilometer vom Ansfeldner Ortszentrum entfernt, boten: 44 Hunde und 24 Kampfhühner wurden im Keller des Bauernsacherls gefunden – eingepfercht in viel zu kleinen Käfigen ohne Licht und Frischluft, verwahrlost, schmutzig, krank, abgemagert und dehydriert. "Es war das Schlimmste, was wir in 30 Jahren gesehen haben", sagte der Obmann des Vereins "Tierparadies Schabenreith", der bei der Rettungsaktion beteiligt war, den OÖNachrichten. 

"Sie kannten weder Licht noch Liebe"

Auch die Mitarbeiter der Pfotenhilfe Lochen begleiten die Erinnerungen an den Großeinsatz noch Monate später. "Die Hunde wurden neben toten, verwesenden Artgenossen in körperengen Gitterkäfigen gefangen gehalten und konnten nur gekrümmt stehen. Die American Staffordshire Terrier kannten weder Licht noch Gras noch Liebe", denkt Chefin Johanna Stadler an die grausigen Szenen zurück. "Was dort passiert ist, lässt uns heute noch an der Grausamkeit, zu der Menschen fähig sind, erschaudern."

Horrorkeller in Ansfelden
44 Kampfhunde wurden in viel zu kleinen Käfigen in einem dunklen Keller gehalten. 

Doch die Tierschützer haben auch Positives zu berichten: Die Hunde aus dem "Folterkeller" haben sich gut von den Strapazen erholt, einige haben bereits ein neues, liebevolles Zuhause gefunden. Die 44 Tiere waren auf die Tierheim in Linz und Freistadt sowie die Schutzhäuser der Pfotenhilfe Lochen, der Tierseelenhoffnung in Frankenburg, des Tierparadies Schabenreith in Steinbach am Ziehberg und des Tierschutz Austria in Vösendorf aufgeteilt worden.

Wie Greti das Glück fand

So auch Hündin Greti, die in besonders schlechtem Zustand war, als sie in die Obhut der Pfotenhilfe kam. "Sie war abgemagert bis auf die Knochen, stark dehydriert, ihr Körper voller offener Wunden. Sie konnte nicht einmal aufrecht stehen und ihr rostiges Halsband war sogar eingewachsen. Die junge Hündin hätte diese Hölle auch nicht mehr lange überlebt", vermutet Stadler. Greti und acht weitere Opfer wurden am Tierschutzhof Pfotenhilfe aufgepäppelt und umfassend therapiert. "Nach fast fünf Monaten hat Greti kürzlich ihr Glück gefunden: eine Familie hat sie bei sich aufgenommen", sagt Stadler. 

Horrorkeller in Ansfelden
Greti wurde am Tierschutzhof der Pfotenhilfe liebevoll betreut – große Freude hatte sie mit dem ersten Schnee. Bild: Pfotenhilfe Lochen

Nun hoffen die Mitarbeiter der Tierschutzorganisationen auf Gerechtigkeit für Greti und ihre Artgenossen. Denn der Halter der Tiere, ein 45-Jähriger, muss sich am Montag, 29. Jänner 2024, vor dem Landesgericht Linz verantworten. Die Liste der Straftaten, die ihm zur Last gelegt wird, ist lang. Nicht nur wegen Tierquälerei – die Staatsanwaltschaft Linz geht von 50 Kampfhunden aus, die artenwidrig gehalten wurden – ist der Mann angeklagt. 

Tierquälerei Ansfelden Horrorkeller
An der Rettungsaktion waren Polizisten, Mitarbeiter mehrerer Tierschutzorganisationen und ein Amtstierarzt beteiligt. 

Waffen, Drogen, Falschgeld

Wie in den OÖN bereits berichtet, geht es laut Staatsanwältin Ulrike Breiteneder außerdem um die Vorbereitung sowie die Weitergabe von Drogen. Unter anderem wurden 5,6 Kilogramm Amphetamine in dem Haus des Ansfeldners gefunden. Falschgeld soll der 45-Jährige genauso im Haus gehabt haben, wie Waffen – trotz aufrechten Waffenverbots. Zu guter Letzt wird ihm auch noch Urkundenunterdrückung (Kennzeichen und Führerschein) vorgeworfen. Der Strafrahmen beläuft sich laut Breiteneder auf bis zu fünf Jahre.

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Autorin
Judith Pointner
Redakteurin Online
Judith Pointner
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