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14.000 Bienenvölker haben den Winter nicht überlebt

Von Alfons Krieglsteiner, 06. Juni 2019, 00:04 Uhr
Bienen
(Symbolbild) Bild: Apa

LINZ. Heimische Imker beklagen 23 Prozent Verluste – schuld sind Gifte, Varroamilben und Nahrungsmangel

14.000 Bienenvölker, das sind 23 Prozent, haben in Oberösterreich den Winter nicht überlebt. Die Verluste wurden von den Freizeitimkern zwar durch Nachzucht und Zukauf großteils wettgemacht, sagt Johann Gaisberger, Präsident des Landesverbandes für Bienenzucht. Dennoch sei der Schaden mit 2,5 Millionen Euro überdurchschnittlich hoch.

"Die Winterbienen brauchen nach dem Schlüpfen zu Herbstbeginn Pollen von verschiedensten Blütenpflanzen, denn sie müssen sechs Monate ,durchhalten’", sagt Gaisberger. Doch durch die intensive Grünlandbewirtschaftung werden diese "Trachtpflanzen" immer seltener. Im milden November 2018 blühten dann noch einmal Feldfrüchte. Statt Kraft für den Winter zu sparen, schwärmten die Winterbienen zum Nektarsammeln aus und "arbeiteten sich ab", so Gaisberger. Die erschöpften Bienen konnten den Milben und von ihnen übertragenen Viren nichts mehr entgegensetzen.

14.000 Bienenvölker haben den Winter nicht überlebt
Imker-Präsident Gaisberger Bild: VOLKER WEIHBOLD

Hinzu kommt noch ein anderer Aspekt, der sowohl Honig- als auch Wildbienen zu schaffen macht: Pestizide und Insektizide. Nicht nur in der Landwirtschaft kommen sie nach wie vor zum Einsatz, "sondern auch in unseren ‘aufkultivierten Hausgärten", sagt Gaisberger. "Da wird jeder Löwenzahn niedergespritzt, außerdem oft gedüngt, was das Zeug hält." Bienen bräuchten verwilderte Bereiche im Garten – und heimische Hecken statt Thujen, Hortensien und Flieder.

Umwelt-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) verweist auf eine aktuelle Studie der Universität Bern und des Honigbienen-Netzwerks "Coloss", die das fatale Zusammenwirken von chemischen Mitteln und Varroamilbe als entscheidenden Stressfaktor für Honigbienen jetzt wissenschaftlich nachgewiesen hat. Beide sind sich einig: "Die Zeit des massiven Pestizid-Einsatzes muss ein Ende haben!"

Anschober will jetzt politisch Druck machen. Zwar sei im Frühjahr 2018 der Einsatz der drei für Bienen besonders schädlichen Neonicotinoide europaweit verboten worden. "Doch noch ehe das Verbot wirksam wurde, hat man Notfallzulassungen wieder erlaubt." Damit müsse es vorbei sein. In Gesprächen mit der Übergangsregierung will er außerdem einen flächendeckenden Ausstieg aus Glyphosat auf den Weg bringen.

Petition für die Bienen

Wie groß das Interesse am Schutz unserer Bienen ist, zeigt die Initiative „Rettet die Bienen“, die schon 16.500 Landsleute unterschrieben haben. Die überparteiliche Petition enthält zehn Punkte, abrufbar auf www.ooebluehtauf.at.

24 Gemeinden haben sie schon im Gemeinderat beschlossen.

Rotes Kreuz hilft auch den Bienen
Das Siegerfoto Bild: (Rotes Kreuz Linz Süd)

Rotes Kreuz hilft auch den Bienen

 Mit einem Bild Sanitäters als Imker siegte das Rote Kreuz Linz-Süd beim Mai-Fotowettbewerb „Oberösterreich blüht auf“ von Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne), der unter dem Motto „Stadtbiene“ stand. Im Juni wird der Bewerb fortgesetzt. Gesucht werden Bilder zum Thema „Blumenwiese“. So machen Sie mit: Fotos mit #ooebluehtauf und #blumenwiese auf Facebook, Instagram oder Twitter posten oder per E-Mail an lr.anschober@ooe.gv.at schicken und Gutscheine von Imkerhof gewinnen. Mehr Infos auf ooebluehtauf.at/#fotowettbewerb

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Autor
Alfons Krieglsteiner
Redakteur Land und Leute
Alfons Krieglsteiner

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