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10 Jahre Euro: Harte Währung, schlechter Ruf

Von Alexander Zens, 02. Jänner 2012, 00:04 Uhr
Geldscheine Euro Münzen
(Symbolbild) Bild: colourbox.com

LINZ. Seit Anfang 2002 sind Euro-Banknoten und -Münzen im Umlauf. 330 Millionen Europäer bezahlen heute mit der Einheitswährung. Mangelnde Budgetdisziplin der Mitgliedsstaaten führte den Euro in eine veritable Krise.

Rasch nach Einführung des Euro-Bargelds bekam die Gemeinschaftswährung den negativen Beinamen „Teuro“. Schuld daran waren Gastronomie- und Hotelbetriebe, Handelsketten oder Dienstleister, die die Euro-Umstellung für saftige Preiserhöhungen nutzten und sich nicht an den offiziellen Umrechnungskurs hielten.

Die Vorteile des Euro wurden dagegen weniger wahrgenommen – die Vergleichbarkeit der Preise über Grenzen hinweg, das Wegfallen der Kosten für den Währungsumtausch und auch für die Absicherung von Wechselkursschwankungen für Firmen.

Exportstarke Nationen wie Österreich profitierten davon, dass der Euro die Wirtschaft anderer Staaten ankurbelte – vor allem wegen niedrigerer Zinsen, die letztlich auch zum jetzigen Schuldenfiasko führten. Das wirtschaftspolitische Instrument der Währungsabwertung ist für Länder wie Italien weggefallen.

Auf hoher politischer Ebene wurden in den ersten Jahren des Euro-Bargelds folgenschwere Fehler begangen. Deutschland und Frankreich brachen die Kriterien des Stabilitätspakts. Dieser Pakt hätte den Euro langfristig zu einer soliden Weltleitwährung und einem sicheren Hafen machen sollen. Das zahnlose Abkommen war jedoch ohne funktionierende Sanktionsmöglichkeiten geboren worden. Die EU-Kommission setzte sich gegen die großen Mitgliedsstaaten nicht durch. Als im ersten Halbjahr 2005 die Kriterien gelockert wurden, brachen alle Dämme.

Dennoch wollten immer mehr EU-Staaten den Euro einführen. Die Währungsunion wuchs von 2007 bis 2011 von zwölf auf 17 Mitgliedsländer. Der Euro bewährte sich trotz der Schuldenpolitik als harte Währung und legte in zehn Jahren gegenüber dem US-Dollar und dem Britischen Pfund deutlich zu.

Im Jahr 2008 kletterte der Euro auf 1,60 Dollar, was den europäischen Exportbetrieben schwer zu schaffen machte, weil ihre Produkte dadurch teurer wurden. Touristen, die in die USA reisten, freute das hingegen, weil ihre Kaufkraft stieg. Der Euro etablierte sich als zweitwichtigste Weltreservewährung nach dem US-Dollar.

Dennoch kam es zu der Schuldenkrise, in der der Euro derzeit steckt. Es braucht milliardenschwere Rettungsschirme, um hoch verschuldeten Mitgliedsländern die Refinanzierung ihrer Schulden und Finanzierung ihrer Defizite zu ermöglichen. Die Investoren auf den Finanzmärkten sind nicht mehr bereit, ihr Geld herzugeben, ohne dass es in den Ländern Strukturreformen gibt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird von vielen Politikern als Fels in der Brandung gesehen, der den kriselnden Ländern mit der Gelddruckmaschine aus der Patsche helfen soll. Die EZB pocht aber darauf, dass ihr einziger gesetzlicher Auftrag die Sicherung der Preisstabilität sei, und keinesfalls monetäre Staatsfinanzierung.

Ihren Auftrag hat die EZB in den vergangenen zehn Jahren erfüllt. Die Inflationsrate in Österreich lag im Durchschnitt der Jahre 1999 bis 2011 bei 1,8 Prozent. Das entspricht exakt dem geldpolitischen Ziel der Zentralbank

Lesen Sie morgen: Wie sieht die Währungsunion in zehn Jahren aus?

 

Stabilitätspakt

Der Stabilitäts- und Wachstumspakt sollte finanzpolitische Stabilität in der Währungsunion garantieren. Die Kriterien: ein Budgetdefizit von nicht mehr als drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und eine Staatsverschuldung von nicht mehr als 60 Prozent der Wirtschaftsleistung. Sanktionen waren vorgesehen, blieben jedoch zahnlos.
 

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10  Kommentare
10  Kommentare
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jerky_linz (106 Kommentare)
am 02.01.2012 14:23

...der Euro wurde meiner Meinung aus einer Laune und viel zu überstürzt und unüberlegt eingeführt.
Man kann natürlich nicht abschätzen, wie es uns ginge und wo wir heute stünden, wenn wir beim Schilling geblieben wären, aber ich gehe mal davon aus, dass es nicht recht viel schlimmer hätte kommen können.
Fakt ist, dass ein reiches Land (wie z.B. Österreich) die Rechnung für die weniger reichen Staaten tragen müssen. Wem das beim EU-Beitritt bzw. der vorhergehenden Volksabstimmung nicht klar war, der tut mir aufrichtig leid.
Wenn zumindest die einzelnen Währungen erhalten geblieben wären, dann hätten Länder wie Portugal, Italien oder Spanien bereits früher die Notbremse ziehen müssen. Heute ist jedem klar - die Eurozone darf einen Staatsbankrott nicht zulassen, weil man ja mit drin hängt und dadurch kann eine wirtschaftliche "Erpressung" wie sie derzeit stattfindet auch fast nicht verhindert werden.
Ich hoffe auf eine Auflösung der Eurozone (auch wenns momentan weh tun wird).

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kronikarl (881 Kommentare)
am 02.01.2012 12:31

solange die Eurokraten und EU-Jubler nicht müde werden, mir die Vorteile zu erklären, darauf hinzuweisen, dass seit €-Einführung das Verhältnis zu €/ATS 1:1 bereits ist, damit verbunden sind auch höhere MWSt-Einnahmen des Staates jedoch alles verwirtschaftet!
Darüber hinaus haben die Mitgliedsstaaten die Staatsverschuldungs- sowie die jährl. Neuverschuldungsgrenze unter Duldung der EU-Aufsicht ausser acht gelassen. Die Politik hat sich mit der Finanzwirtschaft ins selbe Boot begeben und keine Regulierungen eingeführt, dies wurde genützt um mit künstl.Geld Konstrukte zu erfinden, die einmal platzen mussten, es wird die halbwegs funktionierende Wirtschaft mit in den Abgrund reisst und eine Nivellierung nach unten mit all seinen Folgen mit sich bringt!
Die Befürworter sollen ihr Vermögen in den Rettungsschirm einbringen und morgen ist alles gelöst!!!

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jerky_linz (106 Kommentare)
am 02.01.2012 14:27

...man kann es auch übertreiben:
erstens, ein Euro ist nach wie vor um ein vielfaches mehr wert als ein Schilling zum Zeitpunkt der Euro-Einführung (also nix da mit 1:1, wenn schon, dann 1:10) und zweitens liegen da jetzt 10 Jahre dazwischen. Das Semmerl würde auch in Schilling heute weit mehr kosten als vor 10 Jahren.
Ich halte dieses Posting also für Quatsch. Nichts desto trotz bin ich auch kein Euro-Befürworter.

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( Kommentare)
am 02.01.2012 12:14

die seinerzeit und den Euro so verheissungsvoll angepriesen haben. "Uns bleibt 1000 Schilling mehr im Monat, Firmen kommen massenweise zu uns mit Arbeitsplätzen usw." und was ist daraus geworden? Und diese Politiker die dem dummen österr. Volk das wieder einmal erfolgreich eingeredet haben sitzen jetzt auf top Positionen und cashen voll ab oder?

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sting (7.357 Kommentare)
am 02.01.2012 11:06

Leben zu geben ist sehr leicht.

Die Ausrede "Mir geht es schlecht. Der EUR ist schuld." ist einfach lächerlich. Leute, die solche Ausreden benutzen, sind in der Regel nicht lernfähig und verkacken meistens ihr eigenes Leben.

Seien wir froh, dass der EUR schuld ist, ansonsten müsste das Wetter, der Chef, die frechen Kinder oder einfach die Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation herhalten.

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peas (4.501 Kommentare)
am 02.01.2012 12:44

keiner die schuld. aber jenen leuten die unmögliches versprochen haben und ihn unter "speziellen" umständen eingeführt haben. so etwas wie einen tausender mehr im börserl oder von den preisfallenden lebensmitteln uvm., von kritischen menschen und vorallem von experten wurde das aktuelle szenario vorausgesagt. gleich wie jetzt auch .. dauerbeschallung über die notwendigkeit und die tausenden vorzüge des euros - das laste ich den politschädeln an. ich frag mich .. warum hat ihn nicht jedes land. warum stellen sich die briten ins abseits - riechen die den braten schon? neben ihren hohen schulden ..

halten wir fest: es sind ein und dieselben institutionen die letzten endes dafür sorgen das tatsächlich unter dem strich weniger überbleibt. und die masse profitiert einfach nicht. es sind wenige, die haben sich aber den einfluss und die macht im voraus gesichert. nicht einmal ein baum kann aus nichts früchte machen, aber genau das wurde den leuten eingeredet.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 02.01.2012 09:54

wählen ihren Schlachter.66%haben genau dies getan.Um jetzt zu stöhnen:"Hätten wir DAS nur geahnt"-tja-bei vielen ist Denken Glückssache.Banken,Konzerne und die von ihnen"bedienten"Politiker reiben sich die Hände-und die breite Masse blutet langsam aus.Aber:Rot-Schwarz werden noch immer hofiert-interessant,gelle?...

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oblio (24.796 Kommentare)
am 02.01.2012 09:26

Natürlich sind einige Sachen billiger geworden!
Aber nicht die heimischen Erzeugnisse!
Die sind dank großzügigster Umrechnungen, wie
zB. bei Backwaren, enorm teuer geworden!
Alle Dienstleistungen haben sich weit über der
Inflationsrate verteuert! Die Löhne haben sich
prozentuell an die immer weiter auseinander
klaffende Einkommensschere wieder negativ angepasst!
Die Wirtschaft hat sich einem Politbankstertum
unterordnen müssen und ist damit ein Opfer der
Geldspekulanten und der Anlegerdmafia geworden!
Dem Geld kann man keine Schuld zuweisen sondern
den damit jonglierenden, amoralischen Akteuren!
Die Bilanz zum T€Uro hat, ganz nüchtern betrachtet,
sowohl ein wenig positive, aber leider eigentlich
sehr viele negative Auswirkungen in der
Gesellschaft aufzuweisen!
Das Vertrauen in den aufgeblasenen Politapparat,
in das Spekulationsunwesen und den ganzen
Steuerbereicherungsdiebstahl ist derzeit auf
einem Niveau angelangt,
das tief im Keller vermodert!
traurig

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 02.01.2012 08:54

Der Euro an sich hat keinen schlechten Ruf.

Den haben die Eurokraten in brüssel und Straßburg
Den haben die Politwürschtln in den einzelnen Staaten
Den haben auch Diejenigen, die sich jeden Tag fragen müssen:
"Wo wor mein Leistung"

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peas (4.501 Kommentare)
am 02.01.2012 08:40

blödsinn der damals schon, dank naiver wähler beim eu-beitritt stattfinden konnte.

kann mich gut erinnern wie die rede von .. alles wird billiger, die chance der steigenden arbeitsplätze und vieles mehr.

stattdessen hat man sich einer heftigen umrechnung bedient .. aus 10 schillingen wurde 1 euro usw., die einkommen, gehälter stiegen auch nicht annähernd. dafür beobachte ich rettungspackete für banken und sogar ganze staaten!! die banken zb erwirtschaften ein fettes plus nach dem nächsten - dazu stand gestern ein artikel in den nachrichten, betreffend der raiffeisen landesbank - die .. sollte man anderen schreibern hier vertrauen, keinesfalls als investment-bank ausgewiesen werden darf. dann ist für mich zumindest zu erahnen, wie gewinnträchtig die investmentbanker jährlich aussteigen, die sich auf unsere kosten und dem leid anderer krumm und dämlich verdienen.

die eu ist der motor dieser niederträchtigen entwicklung und sie ist der leibwächter dieses mafiösen systems.

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