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Doktorat ist Luxus: Jeder zweite Doktorand ohne Förderung

Von nachrichten.at/apa, 31. Oktober 2011, 12:38 Uhr
Bachelor und Master: Geht die Rechnung auf?
Bild: colourbox.com

WIEN. 46 Prozent der Doktoranden in Österreich bekommen weder ein Gehalt noch ein Stipendium während des Doktoratstudiums. Das zeigt eine in zwölf europäischen Ländern durchgeführte Studie des European Council of Doctoral Candidates and Junior Researchers (Eurodoc), für die 610 Österreicher befragt wurden.

Damit ist Österreich unrühmlicher Spitzenreiter unter den untersuchten Ländern. Dagegen erhalten in Norwegen 97 Prozent, in Belgien und den Niederlanden jeweils 94 Prozent der Doktoranden eine Förderung für die Vorbereitung auf das Doktorat.

Auch in Kroatien, Deutschland und Portugal erhalten mehr als 20 Prozent der Doktoratsstudenten weder ein Gehalt noch ein Stipendium. "Wir haben nicht mit einem derart weitreichenden Mangel an Förderung gerechnet", wird Studienautorin Karoline Holländer auf dem Blog "Science Insider" des Wissenschaftsmagazins "Science" zitiert. "Viele Dissertanten müssen andere Einkommensquellen finden, von denen sie leben können."

Bereiche Bildung und Sozialwissenschaften oft unbezahlt

War man in Österreich als Doktorand lange Zeit ganz auf sich alleine gestellt, vor allem was die Finanzierung seines Studiums anlangt, gilt diese Phase zunehmend als erste Stufe einer wissenschaftlichen Karriere. Zusätzlich zu Dissertationsstipendien gibt es daher immer mehr Doktoratskollegs. Diese ermöglichen, die Dissertation in einem qualitativ hochwertigen Umfeld als angestellter und bezahlter Jungforscher abfassen zu können.

Breit gegriffen hat dieser neue Ansatz allerdings noch nicht, wie die Zahlen der nun veröffentlichten Studie zeigen. Besonders hoch ist der Anteil an unbezahlten Doktoranden in Österreich in den Bereichen Bildung (71 Prozent), Sozialwissenschaften, Jus und Wirtschaft (65) sowie Geisteswissenschaften (56).

Bereiche Natur- und Ingenieurswissenschaften häufiger bezahlt

Vergleichsweise häufig bezahlt werden österreichische Doktoranden etwa im Bereich der Naturwissenschaften (rund 76 Prozent) oder Ingenieurswissenschaften (rund 64 Prozent). Dabei wird laut der Studie das Gros der Förderungen für bis zu drei Jahre vergeben (rund 41 Prozent), bei rund 25 Prozent der Befragten ist es auf zwei Jahre und bei rund 21 Prozent auf ein Jahr befristet. In sieben der übrigen untersuchten Länder wird indes der größte Teil der Förderungen für bis zu vier Jahre oder länger vergeben.

Aber auch in jenen Ländern, in denen der überwiegende Teil der Doktoranden bezahlt wird, gibt es laut der Erhebung Probleme: Die Förderungen sind meist zu gering, um davon zu leben und werden oft nicht für die benötigte Zeit bis zum Abschluss der Doktorarbeit vergeben.

Neben Österreich wurde in der Studie auch die Situation in Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Kroatien, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Slowenien, Spanien und Schweden erhoben. An der Erstellung waren die deutsche Körber-Stiftung, die Europäischen Molekularbiologie-Organisation EMBO and die österreichische Doktoranden-Plattform "doktorat.at" beteiligt.

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1  Kommentar
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observer (22.216 Kommentare)
am 31.10.2011 12:49

die Ausnahme und nicht die Regel zu sein. Hier wird das einfach umgedreht und die Förderung/Stipendienvergabe als Regel hingestellt. Hat sich das Anspruchsdenken schon so durchgesetzt ??? Andererseits wird aber immer über Staatsverschuldung etc. geklagt ??? Übrigens, ausser bei Medizin hat man ja schon einen akademischen Grad vor dem Doktorat. Da kann man in der Regel auch schon arbeiten und was verdienen.

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