Thailands König ist tot - Kronprinz bittet um Aufschub
BANGKOK. Nach dem Tod von Thailands König Bhumibol Adulyadej hat sein Sohn Maha Vajiralongkorn um einen Aufschub bei der Thronbesteigung gebeten.
Regierungschef Prayut Chan-o-cha sagte am Donnerstag in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung, er habe eine Audienz bei dem Kronprinzen gehabt. Dabei habe der 64-Jährige "um Zeit zur Vorbereitung, bevor er zum neuen König ausgerufen wird" gebeten.
Der Kronprinz sei mit den Pflichten eines Königs bereits vertraut und werde sie übernehmen, wenn "die geeignete Zeit kommt", führte der Chef der regierenden Militärjunta aus. "Ich hoffe, alle verstehen das und verursachen kein Chaos."
Zunächst war erwartet worden, dass Vajiralongkorn noch bei der Dringlichkeitssitzung zum neuen König ausgerufen wird, zu der sich die Nationalversammlung am Donnerstagabend (Ortszeit) versammelt hatte. Doch der Kronprinz war nicht dazu eingeladen worden. Die Mitglieder der Nationalversammlung standen neun Minuten schweigend, um den Tod des Königs zu betrauern.
Weniger populär
Bhumibol selbst war 1946 noch am Tag des Todes seines Bruders Ananda Mahidol zu dessen Nachfolger ernannt worden. Bhumibol war am Donnerstag nach langer Krankheit im Alter von fast 89 Jahren gestorben. Er war der dienstälteste Monarch der Welt. Auch wenn er formal keine politische Macht hatte, wurde er in Thailand mit nahezu religiöser Hingabe verehrt.
Kronprinz Maha Vajiralongkorn ist deutlich weniger bekannt und populär als sein Vater. Bisher verbrachte er viel Zeit im Ausland, vor allem in Deutschland. Er ist als begeisterter Pilot bekannt und fliegt seine eigene Boeing 737.
Viele Thailänder bangen um Zukunft
Der Tod des thailändischen Königs Bhumibol Adulyadej nach langer schwerer Krankheit kam nicht unerwartet. Dennoch herrschte nach dem Ableben des 88-jährigen Monarchen am Donnerstag landesweit ein Gefühl der Unsicherheit. 70 Jahre lang hatte das von vielen gottgleich verehrte Staatsoberhaupt auf dem Thron gesessen und auf die Geschicke Thailands Einfluss genommen.
Wer ist der Nachfolger?
Der 64-jährige Kronprinz Maha Vajiralongkorn, Bhumibols einziger Sohn nebst drei Töchtern, soll den Thron besteigen. Zwischen der Thronbesteigung und der offiziellen Krönung können in Thailand Jahre liegen. Im Fall von Bhumibol waren es vier. Vajiralongkorn bat um einen Aufschub bei der Thronbesteigung, um sich besser auf die Rolle vorbereiten zu können.
Der Thronfolger ist weit weniger beliebt als sein Vater. Viel Zeit verbrachte er im Ausland, vor allem in Deutschland, wo er dieses Jahr eine Villa am Starnberger See erwarb. Der in dritter Ehe verheiratete Vajiralongkorn gilt als extrovertiert, ist als begeisterter Pilot bekannt und fliegt seine eigene Boeing 737.
Wie empfindet die Bevölkerung den Thronwechsel
Die Trauer über den Tod von König Rama IX. - so sein offizieller Titel - wird in breiten Bevölkerungsschichten, insbesondere auf dem Lande, tief empfunden. Vielen galt er als Integrationsfigur und als Garant für die Einheit Thailands beim Wandel von einem semifeudalen Agrarstaat zu einem der asiatischen Tigerstaaten.
Zugleich stellen strenge Gesetze zur Majestätsbeleidigung jegliche - auch geringfügige - Kritik am Königshaus unter Strafe. Zahlreiche Menschen landeten deswegen auf Jahre im Gefängnis. Bei vielen Thailändern löst die Vorstellung an ein Leben ohne den von ihnen geliebten König Zukunftsangst aus, erklärt der Politikexperte Thitinan Pongsudhirak von der Chulalongkorn Universität in Bangkok.
Ist mit Unruhen zu rechnen?
Eher nicht, denn das Militär, das 2014 die Macht ergriff, scheint fest im Sattel zu sitzen. Viele Menschen in Thailand sehen den Militärcoup von 2014 als einen vorsorglichen Schritt, um eine mögliche Instabilität nach dem befürchteten Ableben des Monarchen verhindern zu können. Das Militär unterhält enge Verbindungen zum Königshaus.
Paul Chambers, Experte für das thailändische Militär, rechnet damit, dass die Junta ihre Kontrolle über das Land noch verstärken könnte. Die von den Militärs für 2017 versprochenen Parlamentswahlen könnten möglicherweise abgesagt werden.
Was sagt die Wirtschaft?
Militärmachthaber Prayut Chan-o-cha rief alle Regierungsbeamte und Beschäftigte in staatlichen Betrieben auf, eine einjährige Staatstrauer einzuhalten. Das Wirtschaftsleben dürfte in den kommenden Tagen brach liegen. Doch das Militär ist sich bewusst, dass eine längere Schließung von Ministerien und Unternehmen negative Auswirkungen auf die ohnehin stotternde Wirtschaft hätte. Das gilt nicht zuletzt für die Tourismusindustrie, deren Hochzeit im Dezember beginnt.
Bin seit 10 jahren mit einer Thai verheiratet mein schatz hat geweint wie ein Schlosshund.Wir können gar nicht nachvollziehen wie innig die Beziehung der Thais zum König war.Es kommen schwere Zeiten auf Thailand zu.
Thailands König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) ist in Bangkok gestorben. Der 88-Jährige war der dienstälteste Monarch der Welt, er hatte 1946 den Thron bestiegen. Der König war seit Jahren schwer krank.
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Wie es jetzt mit dem Tourismus weitergeht, immerhin besuchen 30 Millionen Menschen Thailand, steht in den Sternen.
Das Militär, allherschend seit der letzten Machtübernahme ist total korrupt, selbst Touristen werden aus fadenscheinigen Gründen ordentlich abgezockt, z.B. Filmen einer Militärparade .......... mindestens 2000 Euro sofort bar oder Gefängnis.
Das Volk ist demütig, es kennt nur Militärregierungen und das wird sich auch mit dem neuen König nicht ändern.
Das ewige Licht möge ihm leuchten