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EU will die Atomkraft massiv stärken

18. Mai 2016, 00:04 Uhr
EU will die Atomkraft massiv stärken
Der Ausbau der Atomenergie soll Europas Abhängigkeit von Russland verringern, doch die Atomgegner sind empört. Bild: Reuters

BRÜSSEL. Mitgliedsländer sollen bei Forschung, Entwicklung und Bau neuer Reaktoren kooperieren.

Die EU-Kommission will laut einem Bericht von "Spiegel online" die Atomkraft wieder massiv stärken. Die Europäische Union wolle ihre technologische Vorherrschaft im Nuklearsektor verteidigen, heißt es unter Berufung auf ein EU-Strategiepapier. Demzufolge sollen die Mitgliedsstaaten bei der Erforschung, Entwicklung, Finanzierung und beim Bau neuer innovativer Reaktoren stärker kooperieren. Das Papier solle die Grundlage für die künftige Atompolitik der EU-Kommission sein und nächste Woche von den für die Energieunion zuständigen Kommissaren diskutiert werden. Anschließend solle es dem EU-Parlament vorgelegt werden.

Vorantreiben wolle die EU den Bau von "flexiblen Mini-Reaktoren". Spätestens 2030 solle ein solcher Meiler in Europa im Einsatz sein. Die EU wolle zudem die Rahmenbedingungen für Investitionen verbessern.

Hintergrund sei laut Insidern, Europas Abhängigkeit von Russlands Gas zu verringern. Gleichzeitig stehe die EU-Kommission in der Pflicht, ihre Klimaziele zu erreichen und den CO2-Ausstoß zu verringern.

Die Atomgegner aus ganz Europa zeigten sich empört und verurteilten die Atom-Pläne der EU-Kommission aufs Schärfste. In Österreich kritisierten die Sprecher von "Atomstopp Oberösterreich", Roland Egger und Gabriele Schweiger, die Pläne: "Dass ausgerechnet im Gedenkjahr von Tschernobyl und Fukushima die EU-Kommission unverhohlen mit dem Ausbau der Atomkraft in Europa spekuliert, zeigt, dass die EU-Kommission lernunfähig ist und die Interessen der Atomlobby verteidigt. Auch im Wissen – und das dürfte sich wohl auch schon in Brüssel herumgesprochen haben –, dass sich Atomkraft wirtschaftlich nicht rechnet und ohne massive staatliche Subventionen das längst überfällige Ende droht." FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer betonte: "Dieser Weg kann nicht Europas Zukunft sein." In Deutschland sagte Umweltministerin Barbara Hendricks: "Das ist eine verrückte und unverantwortliche Idee". Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel erklärte: "Atomkraft ist nicht nur hoch gefährlich, sondern auch verdammt teuer."

Brüssel versucht zu beruhigen

Nach der heftigen Kritik bemühte sich die EU gestern um Beruhigung: Eine Kommissionssprecherin erklärte in Brüssel, der entsprechende "Spiegel"-Artikel müsse klargestellt und "entmystifiziert" werden. Es gehe nur darum, im Rahmen der Energie-Union mögliche Forschungsbereiche im Nuklearbereich zu identifizieren. Es handle sich außerdem nicht um ein abschließendes Dokument oder die endgültige Position der EU-Kommission. Die entsprechende Generaldirektion in der Brüsseler Behörde habe bloß an die nationalen Experten ein entsprechendes Schreiben über eine innovative Diskussion in diesem Bereich versandt. Außerdem verwies die Sprecherin darauf, dass die Wahl des Energieträgers eine nationale Kompetenz sei und in der Verantwortung jedes einzelnen EU-Landes liege.

In der EU gibt es derzeit 131 Atomkraftwerke in 14 Mitgliedstaaten, sie haben eine Kapazität von rund 121 Gigawatt. Derzeit sind in 14 Ländern neue Atomkraftwerke in Planung.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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snugs (1.658 Kommentare)
am 06.06.2016 11:21

Es zeigt wieder einmal dass die Bürger in der EU nur zum Zahlen benötigt werden. Welche Meinung die EU-Bürger haben interessiert niemand in Brüssel. Da geht es nur darum wie viel die Abgeordneten auf Ihren versteckten Konten finden. Egal um was es geht, nur wenn genug Geld fließt geschieht es, da spielt Vernunft keine Rolle.

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gumba (2.891 Kommentare)
am 18.05.2016 23:16

brauchen wir fukushima oder tschernobyl echt wieder? hier. wundern tut mich natürlich gar nix mehr, ich bin abgehärtet in jeder hinsicht.

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koepher (185 Kommentare)
am 18.05.2016 08:16

wurde hier massiv auf die so teuren erneuerbaren Energien geschimpft. Bevor der Nachbar Geld mit seiner Photovoltaikanlage verdient will man lieber Öl,Gas und Atomkraftwerke.

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Ayakulik (417 Kommentare)
am 18.05.2016 08:04

Die Selbstzerstörung der Menschen schreitet voran nur das kein Meteorit für das Aussterben verantwortlich sein wird. Nachdem Japans Nuklearkollaps schon bis in die USA strahlt und weiter strahlen wird, die Ukraine weiter für die nötigen Strahlung sorgt und die Kraftwerke auf der ganzen Welt die Strahlen schön verteilt werden wir bald zu leuchten beginnen und wie Glühwürmchen herumlaufen bevor wir umfallen. Bravo.
Abhängigkeit von Russland ist Politisch gemacht es gibt auf der Welt Gas zum Saufuttern.
Aber was soll von den Deppen schon anderes kommen als von einem Diktator sich abhängig zu machen und dann noch bei dem anderen Oberd...en eine Pipeline zu bauen.

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valmet (2.089 Kommentare)
am 18.05.2016 06:51

Jahrelang wurde von der Energie Wende
Geschwafelt
Ausstieg aus der Atomenergie Umstieg auf Erneuerbaren Energieträger
Und jetzt das
Grossen Konzernen werden hier wieder Milliarden zugeschanzt
Der größte Schwachsinn wieder auf Atomenergie zurückzugreifen

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max1 (11.582 Kommentare)
am 18.05.2016 06:43

Der Kommentar von Hofer war ganz wichtig. Was sagt VdB? Nicht wichtig. Das ist Manipulation pur.
Grundsätzlich sollten die Gegner überlegen wie eine Energieversorgung mit Strom in Europa sichergestellt werden kann. Dagegen zu sein ist zu einfach.
Hier ist es nicht möglich die Grenzbalken herunterzulassen und den Strom zu kontrollieren.
Das wäre genau so dumm wie die FPÖ auf anderer Seite fordert. Mit Heimatgesängen funktioniert es auch nicht. Also was Herr Hofer??

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