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Die Gold-Adele und das „arme Mitzerl“

Von Irene Gunnesch, 20. Februar 2012, 00:04 Uhr
Die Gold-Adele und das „arme Mitzerl“
Restituiert: Das »Frauenbildnis (Porträt Ria Munk III« (li.) und die berühmte goldene »Adele Bloch-Bauer I« Bild: apa

Wir schreiben das Jahr 1923. Eine gewisse Frau Adele Bloch-Bauer setzt ihr Testament auf. Zwei Jahre vor ihrem Tod schreibt die dereinst heiß begehrte Klimt-Muse, kettenrauchende, nun kränkelnde Gattin eines Industriellen und Kunstsammlers.

„Meine 2 Porträts und die 4 Landschaften von Gustav Klimt, bitte ich meinen Ehegatten Ferdinand nach seinem Tode der österreichischen Staats-Galerie in Wien zu hinterlassen.“

Doch noch vor seinem Tode musste der Unternehmer nach dem „Anschluss“ Österreichs fliehen, die zurückgebliebenen Bilder wurden beschlagnahmt.

Dass Frau Adele ihr Testament wohl anders formuliert hätte, wenn sie das Entsetzen voraussehen hätte können, das eine künftige Ostmark über ihren Mann und ihre Nachfahren gebracht hat, steht außer Zweifel.

Jahrelanger Rechtsstreit

Frau Adele hätte sich wohl auch nicht träumen lassen, welchen Aufruhr ihr Testament achtzig Jahre später noch verursacht. Nach jahrelangem Rechtsstreit mit der greisen jüdischen Erbin Maria Altmann (Nichte von Adele Bloch-Bauer) war im Jänner 2006 klar, dass die fünf Klimt-Bilder, von denen die „Goldene Adele“ als Ikone der österreichischen Identität galt, an die Erben restituiert werden müssen und anschließend versteigert werden.

Österreich hatte das Vorkaufsrecht um den Schätzpreis von 300 Millionen Dollar. Doch auch die 135 Millionen Dollar, um die dann der Kunstsammler/Kosmetikproduzent Ronald S. Lauder Adele schließlich ersteigerte, konnte/wollte die Republik nicht aufbringen. Aber Menschen wie die damals 90-jährige Maria Altmann waren ohnehin nicht nur im vergangenen Jahrhundert gut genug, um letztendlich wieder die Schuldigen zu sein.

Raubkunst in Linz

Auch die Linz-Achse ist im Thema der weitreichenden Klimt-Restitution stets aktuell. Vor allem durch die oft undurchsichtige Ankaufspraxis des Sammlers Wolfgang Gurlitt, der auch den Grundstein für die Sammlung des Linzer Kunstmuseums Lentos gelegt hatte.

So wurde erst 2009 das von den Nazis in Bad Aussee beschlagnahmte, von Gurlitt erstandene „Frauenbildnis (Porträt Ria Munk III)“ – ein posthum gemaltes Porträt des durch Suizid aus dem Leben geschiedenen „armen Mitzerls“ (wie sie in einem Brief von ihrer Mutter genannt wurde) – von Linz an die Erben restituiert und von diesen 2010 um 22,67 Euro versteigert.

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