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Hitzesommer setzte Gletschern zu

Von nachrichten.at/apa, 27. August 2018, 14:44 Uhr
Der Dachstein-Gletscher

INNSBRUCK. Der heurige Hitzesommer, der in der Messgeschichte einen Spitzenplatz einnehmen wird, hat die Gletscher überdurchschnittlich viel schmelzen lassen.

Der Hitzesommer bringt nicht nur die Menschen, sondern auch die heimischen Gletscher ordentlich ins "Schwitzen": Aufgrund der klimatischen Bedingungen habe es bisher "überdurchschnittlich viel Schmelze" gegeben, sagte der Innsbrucker Glaziologe Kay Helfricht. "Der September wird entscheiden, ob es heuer ein extremes Jahr wird", zeigte sich der Wissenschafter schon gespannt.

Die Ablation, also der Verlust von Schnee und Eis durch Schmelzen, sei "ähnlich stark wie im vergangenen Jahr", sagte Helfricht, der am Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung (IGF) arbeitet. Der Winterschnee sei bereits so gut wie auf der gesamten Gletscherfläche weggetaut. Winterschnee ist nötig, damit die Gletscher Rücklagen bilden können. Winterschnee, der den Sommer überdauert, wird über Jahre kompakter und schließlich zu Gletschereis. Besser stelle sich die Situation derzeit noch auf ganz hochgelegenen Gletschern, also deutlich über 3.000 Metern, dar, so Helfricht.

"Kurze Verschnaufpause" durch Neuschnee

Aufschlussreiche Daten würden derzeit vom Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv vorliegen. Diese Erkenntnisse hätten eine Aussagewirkung bzw. seien generalisierbar. Die Endresultate folgen dann im Oktober - nach den Messungen am Ende der "Schmelzsaison".

Bevor quasi abgerechnet wird, setzen die Glaziologen noch Hoffnung in den Neuschnee der vergangenen Tage. Dieser verschaffe zunächst eine "kurze Verschnaufpause" von wenigen Tagen, erklärte der Wissenschafter. Dann komme es aber darauf an, ob weiterer Schnee folgt oder es wieder wärmer wird. Ersteres Szenario könne verhindern, dass die Ablation in dem Maße voranschreite wie bisher. Derzeit schaue es aber danach aus, dass der gefallene Schnee nicht liegen bleibt, meinte Helfricht.

Warnung vor Sturzgefahr

Das Kuratorium für Alpine Sicherheit hat am Montag vor der derzeit herrschenden Gefahr von Spaltenstürzen auf Gletschern gewarnt. Der Schneefall vom Wochenende überdecke die Spalten und die schwachen Schneebrücken. "Dies kann beim Begehen von Gletschern fatale Folgen haben, Vorsicht ist geboten", mahnte Karl Gabl, Präsident des Kuratoriums für Alpine Sicherheit, ein.

Die Unfallstatistik zeige, dass Unfälle ohne Seilsicherung auf vergletscherten Gebieten meist tödlich enden. Nur ein konsequentes "Gehen am langen Seil" könne diese Gefahr bannen, so Gabl. Bei Hochtouren müsse neben der Spaltensturzgefahr auch die tageszeitliche Erwärmung beachtet werden. Die zunehmende Temperatur schwäche die Schneedecke über den Spalten. Ebenso steige die Gefahr von Lawinen.

Die Altschneedecke auf den heimischen Gletschern sei fast gänzlich abgeschmolzen und auch die letzten Firnfelder seien verschwunden, warnte der Salzburger Gletscherforscher Heinz Slupetzky. Durch die Windverfrachtung können Spalten zugeweht sein und die Schneebrücken seien nicht stabil. Durch das vermehrte Abschmelzen der Gletscher in den letzten Jahrzehnten sind außerdem die Spalten um diese Zeit und im Herbst offen bzw. nur mit wenig tragfähigem Schnee überdeckt. Das Abschmelzen lasse zudem bis in große Höhen instabilen Altschnee entstehen, meinte Slupetzky.

Seit 1. Mai gab es in Österreichs Bergen 73 Verunfallte auf einer Hochtour, zeigte das Kuratorium auf. 20 Personen verunfallten auf Gletschern durch Spaltenstürze, eine Person kam dabei ums Leben. Im Zehnjahresmittel enden sechs Prozent der Hochtourenunfälle tödlich und 18 Prozent mit schweren Verletzungen.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 27.08.2018 18:30

ist das nicht jeden sommer so?und im winter kommt wieder Schnee auf den Gletscher.

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elang (429 Kommentare)
am 27.08.2018 17:29

Wieder mal was gaaaanz neues?

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