Integration als Abschiebegrund
Am 4. Juni hat die Oö. Landesregierung ein Integrationsleitbild verabschiedet.
Dass diejenigen, die bei uns bleiben wollen, gut Deutsch lernen, arbeiten und sich selbst erhalten können, wird dort als wichtig erachtet. Umso mehr bestürzt es mich, dass in Bescheiden vorbildliche Integration als Abschiebegrund angeführt wird! Einem gut integrierten Jugendlichen mit einer Lehrstelle als Koch wurde kurz nach seinem 18. Geburtstag sein bereits zuerkannter Schutzstatus aberkannt.
Hier ein Auszug der unfassbar zynischen Begründung: "Sie besuchten in Österreich Lehrgänge, somit können Sie eine solide Schulausbildung vorweisen. Es ist Ihnen daher zumutbar, bei einer Rückkehr eine Tätigkeit aufzugreifen und selbstständig für Ihren Unterhalt zu sorgen."
Durch derartige Entscheidungen kann niemand gewinnen: die Gesellschaft nicht, die nach Arbeitskräften suchende Wirtschaft nicht, die Helfer nicht und die Flüchtlinge, die in eines der gefährlichsten Länder der Welt abgeschoben werden, am allerwenigsten.
Mag. (FH) Hannelore Kleiß, St. Georgen an der Gusen
Nochmal: Asyl heißt Schutz auf Zeit. Ist rechtlich so.
Noch dazu stimmt die Aussage "Einem gut integrierten Jugendlichen mit einer Lehrstelle als Koch wurde kurz nach seinem 18. Geburtstag sein bereits zuerkannter Schutzstatus aberkannt."
Der Schutzstatus als Minderjähriger ist mit dem 18. Geburtstag erloschen und wurde nicht von irgendwem aberkannt, schon gar nicht willkürlich, wie hier leicht assoziiert wird. Einen Asylgrund stellte das Verfahren nicht fest und der 18-Jährige genießt nicht mehr den Schutz eines unbegleiteten Minderjährigen.
Leider traktieren uns die Ideologen ständig mit solchen Halbwahrheiten.
Dem könnte man zustimmen, würden nicht polizeilich bekannte selbsterhaltungsfähige Migranten fortdauernden Schutz erhalten.
Es ist die lebenserhaltende Kraft der 3.stärksten Parteiin Ö. Warum sollte man dagegen was unternehmen?
Sie wussten es alle von Anfang an, dass ihr Aufenthalt einer rechtlichen Prüfung unterzogen wird.
Sie haben versucht sich Asyl zu erluegen.
So etwas kann und darf auch nicht belohnt werden.
Wo kämen wir denn da hin?
Österreich wäre damit ein Schwellenland.