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Drei Lederhosen im Dschungel

17. März 2012, 00:04 Uhr
Drei Lederhosen im Dschungel
David Jungwirth, Daniela Haluza und Helmut Steiner reisen ein Jahr lang in Lederhosen um die Welt: www.lederhosening.com Bild: lederhosening.com

3 Lederhosen im Dschungel von Laos. Die Besitzer der Lederhosen schweben hoch über den Dächern des Dschungels und genießen Flora und Fauna.

Alle Riemen des Haltegurtes festzurren, Sicherheitsleine ins Drahtseil einklinken, Sicherheits-check, und los geht’s. Ich setze einen vorsichtigen Schritt ans Ende der Plattform und blicke in die Tiefe. Ein mulmiges Gefühl macht sich breit. Drei Tage lang erkunden wir die Gegend mit knapp dreißig dieser Ziplines, ungefähr zwei Zentimeter starke, straff zwischen Bäumen gespannte Drahtseile. Je nach Gelände sind längere Wanderungen zwischen den Plattformen notwendig, bergauf, um dann über bis zu 150 Meter tiefe Täler hinwegschwingen zu können.

Unterhalb der Plattform und des Drahtseils liegt ein atemberaubend schönes Tal: Die Baumkronen jahrhundertealter, riesiger Urwaldbäume sind weit ausgebreitet und ragen in Zweige anderer Bäume hinein. Darunter ist dichtes Gesträuch sichtbar, teilweise Bambus. Satte Grüntöne im Blattwerk wechseln sich mit grauem Buschwerk und braunen Ästen ab. Eine bewaldete Bergkette begrenzt die Landschaft am Horizont.

Doch all dies nehme ich in diesem Moment nicht wahr. Vielmehr frage ich mich, wie der Landebereich auf der anderen Seite des Tals wohl aussehen wird. Weit über den ohnehin bereits hohen Bäumen verläuft das Drahtseil und verschwindet in einer nicht einsehbaren Baumkrone.

Die Geräusche des Dschungels

Der Dschungel bietet eine vielseitige Geräuschkulisse aus Geraschel, Summen und Zirpen. Laute von Wildkatzen, anderen Säugetieren sowie Vogelgezwitscher schallen über die Baumkronen. Am auffälligsten sind die Gewehrschuss-ähnlichen Rufe des Rifle-Birds, wie er von Einheimischen genannt wird. Ich bin mir nicht sicher, ob ich durch die tropisch feuchte Luft, die Anstrengung der Wanderung zuvor oder den Anblick der Tiefe unter mir so schwer atme. Jedenfalls werfe ich einen letzten prüfenden Blick auf den Sicherheitskarabiner und lasse mich schließlich ins Drahtseil fallen. Immer schneller werdend gleite ich schwerelos über den tropischen Regenwald. Ich vergesse alles um mich herum und erkenne voll und ganz die Schönheit der Gegend.

Das Surren des Rollensystems neben meinem Kopf wird mit jedem Meter lauter, das Tal unter mir immer tiefer. Ich genieße die Schnelligkeit und den Ausblick auf die Landschaft. Der warme Fahrtwind versucht mich um die eigene Achse zu drehen, ich greife auf das Rollensystem, drehe mich zurück. Nun sehe ich es, das Ende des Drahtseils: In einer Baumkrone in etwa 50 Meter Höhe ist eine Holzplattform montiert. Ein 20 Zentimeter langer Fahrradreifen ist dort als Bremse befestigt. Geschafft!

Je öfter wir die Ziplines benutzen, desto sicherer fühlen wir uns, und desto mehr Spaß macht es, sich von den Plattformen ins Seil gleiten zu lassen. Die beiden Nächte verbringen wir in Baumhäusern zwischen den Ziplines. Diese sind an die jeweilige Baumkrone angepasst. Speziell abends und morgens kann man dort die Tiere des Urwalds beobachten.

Die Ziplines wurden zum Schutz des Urwaldes und der dort beheimateten Tierwelt errichtet: Früher zerstörten die Dorfbewohner den Dschungel durch Abholzen und gewinnbringendes Verkaufen jahrhundertealter Bäume sowie der Jagd auf seltene Tiere. Dieselben Personen arbeiten heute im „Bokeo Nature Reserve“ für die „Gibbon Experience“, wie sich das Projekt nennt. Die 100 Mitarbeiter arbeiten als Wildhüter, bewachen den Urwald vor unerlaubter Abholzung, erhalten, errichten Ziplines, Plattformen und Baumhäuser, kümmern sich um eine streng limitierte Besucheranzahl.

Wir freuen uns über die unvergesslichen Eindrücke während dieser drei Tage in und über den tropischen Baumkronen.

Reservierung unter www.gibbonexperience.org. Limitierte Besucherzahl: mindestens 2 Wochen vorher online oder telefonisch buchen.

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