Shakespeare im Schulhof
Nicht am Fürstenhof von Athen, sondern im Schulhof spielt am Linzer Landestheater William Shakespeares weltbekannter "Sommernachtstraum". In ihrer Version mit dem Titelzusatz "First Love" für Jugendliche ab 13 Jahren, die am Freitag um 18 Uhr in den Kammerspielen Premiere hat, stellen Nele Neitzke und Regisseur Martin Philipp Jugendliche in den Mittelpunkt.
Lysander und Demetrius haben sich in der Pause wegen Hermia geprügelt, zur Strafe erhalten alle drei mit Helena die Aufgabe, das Shakespeare-Stück "Pyramus und Thisbe" einzustudieren. Im Original ist dies die Aufgabe der sechs Handwerker im Wald. Den Schülern sollen zwei Austauschschüler helfen. Da taucht der Schulwart auf, verwandelt mit seinem Putzmittel den Schulhof zum Zauberwald – und plötzlich kommt Magie ins Spiel.
Für "First Love" arbeiten zum ersten Mal alle drei Sparten des Landestheaters – Schauspiel, Ballett und Tanz – in einem Stück zusammen. Zusätzlich herausfordernd: Tänzer und Musiker müssen auch Texte sprechen, die Schauspieler tanzen, alle singen. "Jeder muss aus seiner Komfortzone heraus", sagt Marc Reibel, der für die Musik zuständig ist und gleichzeitig einen Lehrer spielt. Reibel leitet die fünfköpfige Band, spielt Klavier und hat die Musik, die aus zwei Opern von Henry Purcell stammt, bearbeitet. Themen des Stückes sind die (erste) Liebe, aber auch Identität und persönliche Grenzen. Ziel ist aber auch, dem Publikum die Kunstrichtungen Oper, Ballett und Schauspiel nahezubringen. "Es ist ein Stück über die Liebe", sagt Regisseur Martin Philipp. "Aber auch ein Stück über die Liebe zum Theater."
"First Love – ein Sommernachtstraum" (ab 13 Jahren) ist bis 23. Juni in den Kammerspielen des Landestheaters zu sehen. Infos gibt es auf landestheater-linz.at