Einer schreibenden Feministin um 1400 auf der Spur
Die Kunsthistorikerin und Philosophin Monika Leisch-Kiesl präsentiert ihre Publikation "Die Dame Vernunft und das Schreiben von Geschichte".
Sie war Berufsschriftstellerin in Frankreich, die ab 1400 etwa 40 Handschriften hinterließ: Christine de Pizan (1364–1430), widmet sich Monika Leisch-Kiesl, seit 1996 Professorin an der Katholischen Universität (KU) Linz: Heute präsentiert die Kunsthistorikerin und Philosophin online im Gespräch mit KU-Absolventin Raphaela Hemetsberger ihre Publikation "Die Dame Vernunft und das Schreiben von Geschichte", in deren Mittelpunkt de Pizans Hauptwerk "Das Buch von der Stadt der Frauen" steht.
Programm der Frauensolidarität
"Als eines der ersten feministischen Werke der europäischen Literatur erzählt es allegorisch von einer von Frauen für Frauen errichteten Stadt", erzählt Leisch-Kiesl, die bei ihrer historischen Geschlechterforschung auf die Schriftstellerin gestoßen ist. "In einer nach Ständen organisierten Zeit spricht sie die Frauen aller gesellschaftlicher Gruppierungen an und ermutigt sie – von Arbeiterinnen bis zu Herrscherinnen. Sie legt ein Programm der Frauensolidarität um 1400 vor." Wer Monika Leisch-Kiesls Publikation aufschlägt, findet darin nicht nur eine Vorstellung der Schriftstellerin, sondern auch "wunderschöne Handschriften" in einem Teil, der sich der Buchkunst widmet. Auch der Frage, inwiefern de Pizans Werk heute noch Relevanz hat, spürt sie nach. (kasch)
Info: Heute, 7. 12., 12.15 Uhr online aus der Universitätsbibliothek der KU Linz: zoom.us Meeting-ID: 934 0094 5777 Kenncode: Leser*in12