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Die geprügelte Frau, die ihre Schwestern in die Freiheit führen

Von Nora Bruckmüller, 13. Februar 2024, 05:16 Uhr
Fantasia Barrino als Celie
Bild: Warner Bros.

"Die Farbe Lila" rührte schon als tragisches Meisterwerk in den 1980ern zu Tränen, der neuen Kino-Musicalfassung gelingt das auch

Keine einzige seiner elf Oscar-Nominierungen konnte der Film "Die Farbe Lila" 1986 in eine Trophäe verwandeln. Die Arbeit von Steven Spielberg über eine Afroamerikanerin (Whoopi Goldberg) in den Südstaaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde aber durch die Liebe des Publikums zum Klassiker.

Jetzt ist "Die Farbe Lila" in den Kinos zurück – in einer neuen Fassung. Nach dem, was uns #MeToo und #BlackLivesMatter über Rassismus und Gewalt an Frauen gelehrt haben, ist es nur richtig, die Darstellung von Celies hartem Leben einer Revision zu unterziehen.

US-Autorin Alice Walker (80) hatte in ihrem Roman "Die Farbe Lila", Vorlage beider Filme, 1982 auch einen Stoff entwickelt, der Celie Angriffen aussetzt, die von gestern scheinen, aber noch heutig sind.

Celie, im neuen Film von Fantasia Barrino grandios verkörpert, wird von ihrem Stiefvater missbraucht und zwei Mal geschwängert, ihre Babys gibt er weg. Dann verheiratet er Celie mit dem Farmer "Mister", der sie schlägt und von Schwester Nettie trennt – ein Albtraum. Deshalb lässt die Filmadaption aus 2024 aufhorchen. Sie basiert auf dem Broadway-Musical (2005) "Die Farbe Lila" und ist somit ein Musicalfilm. Aber darf man das, eine gequälte Seele in ein Genre holen, das landläufig missverstanden der "leichten Muse" zu dienen hat? Ja, sicher.

Denn der ghanaische Regisseur, Musiker und Produzent Blitz Bazawule (41) weiß genau, was er tut. Er inszeniert einen kraftvollen Mix aus Gospel, Blues, Jazz und Swing, der in fantastischen Choreografien, prächtigen Sets, Stimmen und Nummern ("Push da Button", "Hell No!") zum Echo von Celies Leben wird. Es ist nicht nur dunkel, sondern auch hell, schön, steckt voller Wut. Weil es der Soundtrack einer Emanzipation ist, der von Schwesternschaft getragen ist. Sie macht Celie stark, ist Herzschlag des neuen Films und rührt zu Tränen. Hier überzeugt Taraji P. Henson als laszive Shug Avery, die Celie auch – anders als im ersten Film, aber wie im Roman – gleichgeschlechtlich liebt. Als Kraftwerk von einer Frau, die Nein sagt, brilliert Danielle Brooks als Sofia. Sie holte dieses Mal die einzige Oscar-Nominierung.

"Die Farbe Lila": USA 2023, 141 Min., jetzt im Kino

OÖN Bewertung:

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Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller
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1  Kommentar
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ernst.reiter@outlook.com (139 Kommentare)
am 13.02.2024 13:58

Wenigstens Überschriften sollten in korrektem Deutsch ausgeführt werden!

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