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Der Klangfarben-Magier

Von Michael Wruss, 11. März 2022, 00:04 Uhr
Der Klangfarben-Magier
Alexei Volodin Bild: LIVA/Oliver Erenyi

Brillanter Klavierabend mit Alexei Volodin in Linz

Die russische Romantik stand am Mittwochabend im Zentrum des zweiten Abends in der Brucknerhaus-Reihe "Klavierrecitals" mit dem russischen Künstler Alexei Volodin. Trotz der Absage der "Russischen Dienstage", einer Kooperation mit dem staatlichen "Haus der Musik", ist es Brucknerhaus-Chef Dietmar Kerschbaum wichtig, auch weiterhin russische Künstler einzuladen.

In Volodins Programm waren vier der fünf als "Mächtiges Häuflein" in die Musikgeschichte eingegangenen Komponisten vertreten. Aus dieser Schule entstammen zwei der bedeutendsten und herausforderndsten Klavierwerke dieser Zeit. So Mili Balakirews orientalische Fantasie "Islamey", die zum Schwierigsten gehört, was man mit zehn Fingern auf 88 Tasten zaubern kann. Ganz andere Dimensionen eröffnen Modest Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung". Und zu beiden Werken hat Alexei Volodin, der technisch weit darübersteht, ganz eigene Zugangsweisen, die vom traditionellen Klangbild abweichen und erfrischend Neues bringen.

Dazu kommt seine unglaubliche Fähigkeit, die Töne mit einem famosen Legato ineinandergleiten zu lassen, aber auch bei den "Tuilerien" genau das Gegenteil zu zelebrieren. Ein präzis perlendes Spiel, das jeder einzelnen Note Gewicht gibt. Alexei Volodin versteht es, wie ein Magier mit den Klangfarben des Klaviers zu spielen.

Borodins "Petit Suite" ist sein einziges mehrsätziges Klavierwerk, das aber – eigentlich konträr zu den Zielen des "Mächtigen Häufleins" – wie auch César Cuis "Causerie" aus dem Klavierzyklus "À Argenteau" eher der westlichen Romantik frönt, als die slawische Seele hervorbrechen lässt. Doch auch hier erwies sich Alexei Volodin als gewiefter Klangfarbenregisseur.

Fazit: Ein fulminant farbreicher und pianistisch brillant gestalteter Klavierabend.

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Autor
Michael Wruss
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