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„Wir Produzenten haben gezittert“

Von Nora Bruckmüller, 23. Februar 2013, 00:04 Uhr
„Wir Produzenten haben gezittert“
Regisseur Michael Haneke (l.) mit seiner Darstellerin, Emmanuelle Riva (r.), die am Sonntag 86 wird. Bild: Filmladen

Die „Amour“-Macher Veit Heiduschka und Michael Katz über Geld, Gefühle und den Oscar.

Nein, nicht zwei, sondern vier oscarnominierte Österreicher sitzen Sonntagnacht im Anzug und mit angespanntem Nervenkostüm bei der Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt in Los Angeles: der Wiener Christoph Waltz, nominiert für „Django Unchained“, Michael Haneke aus Wiener Neustadt, für „Amour“ als bester Regisseur im Rennen. Und: der Wiener Veit Heiduschka (74) und der Villacher Michael Katz (59).

Denn: Wenn Hanekes virtuoses Drama, das in fünf Kategorien nominiert ist, als bester Film geehrt wird, nehmen die Produzenten des Films den Mann aus Gold mit.

Reagieren würden sie wahrscheinlich genauso wie bei der Verkündung der Nominierungen: mit Unverständnis. „Für mich waren die fünf Nominierungen schwer zu glauben“, sagt Katz im OÖN-Gespräch. „Im ersten Moment kann man das gar nicht registrieren, weil das so etwas von außergewöhnlich und ungewöhnlich ist“, sagt Heiduschka.

Guter Film, gutes Gespür

Gerne erinnerte sich der Chef von Wegafilm heute daran, wie Haneke ihm das erste Mal die Idee für einen Film über ältere Menschen unterbreitete. „Das war 1997. Ich war mit Haneke in Cannes, wo ,Funny Games’ im Wettbewerb lief. Am nächsten Tag waren wir essen, und da hat er gesagt, er würde gerne etwas über ältere Menschen machen, deren Körper zerbricht, aber deren Geist noch da ist.“ Haneke habe sinnierend geschaut und gesagt: „Du wirst kein Geld dafür kriegen. Und keine Zuschauer.“ Heiduschka: „Damals wäre das auch so gewesen.“

Aber auch mehr als 15 Jahre später war die Finanzierung von „Amour“ „nicht ganz einfach“ zu bekommen. Im Österreichischen Filminstitut habe es Stimmen gegeben, die fragten: „Warum sollen wir bei diesem Film dabei sein? Zehn fehlende Prozent könnten die Franzosen auch noch aufbringen“ Einige hätten wiederum gesagt, dass man einen internationalen Regisseur, der aus Österreich kommt, nicht alleinlassen könne. „Die Förderung ist am Freitag passiert. Am Montag war Drehbeginn. Wir Produzenten haben darum gezittert, dass das ganze Projekt überhaupt auf die Füße gestellt wird. Das Risiko war schon groß.“

70 Prozent der Gelder kamen schlussendlich aus Frankreich, 20 aus Deutschland, zehn aus Österreich. Heiduschka: „Wir haben leider in Österreich nicht so viel Geld, dass wir einen Film, der 8,5 Millionen Euro kostet, allein finanzieren können.“ Auf die Frage, wie viel Österreich in „Amour“ steckt, haben beide eine deutliche Antwort. „Ein Film entsteht drei Mal: zuerst als Buch, dann in der Regie, dann im Schnitt. All diese drei Prozesse repräsentieren Österreich. Daher hat Österreich einen wesentlichen künstlerischen Anteil“, erklärt Heiduschka. Für Katz ist „Amour“ „in Österreich auf die Welt gekommen“ und geht „nach den strengen Regeln der Academy“ für sein Land ins Oscar-Rennen.

Er habe gleich gespürt, dass „Amour“ etwas Großes werde. „Ja. Ganz ehrlich gesagt. Der Film ist so glaubhaft, so stimmig, so intensiv. Dem hat sich niemand entziehen können.“ Heiduschka sah es pragmatischer und dachte: „Ja, der Film funktioniert.“

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