Eine Hommage an den Hallstättersee
HALLSTATT. "Ich wollte einmal etwas komplett anderes machen", sagt Geoff Tompkinson über seinen preisgekrönten Film "The Lake" ("Der See"). "Ich arbeite sonst immer in großen Städten, in denen es hektisch ist und laut." Etwas Ruhigeres, Naturverbundeneres sollte es dieses Mal sein. Und eine Hommage an den Hallstättersee, der zu oft einfach nur als dunkler, schwarzer See wahrgenommen werde. "Ich wollte die Schönheit des Sees darstellen", erklärt Tompkinson seine Motivation für den Timelapse-Film, an dem er über zwei Jahre lang arbeitete.
Das ist ihm eindrucksvoll gelungen, wie auch die Jurys verschiedener Filmpreise etwa in Berlin festhalten. Tompkinson lebt jeweils ein halbes Jahr in Oberösterreich und in England. Bald aber wird er seine Zelte komplett am Hallstättersee aufschlagen. "Oberösterreich ist ein guter Platz, um alt zu werden", erklärt der Fotograf und Filmemacher.
Zur Ruhe setzen will sich der 58-Jährige aber noch lange nicht. Derzeit arbeitet er an einem "Partnerfilm", wie er sein neues Werk "The Forrest" ("Der Wald") nennt. Viele Tage und Wochen hat er in einem Wald rund um den Hallstättersee verbracht, um die besten Szenen, Bilder und Stimmungen einzufangen und daraus seinen neuen Timelapse-Film aus Oberösterreich zu machen.
Über seine Wahlheimat erzähle er in England relativ wenig, er mache aber Werbung für das Bundesland – immerhin seien schon fast alle seiner Freunde zu Besuch gewesen. Auf der anderen Seite spreche er aber auch nur wenig über England, er genieße die Vorteile beider Länder. "Je länger ich immer wieder aus England weg bin, desto mehr sehe ich die guten Dinge dort."
Angetan von der Landschaft
Genauso gehe es ihm aber auch umgekehrt. Inspirieren lässt er sich überall, angetan hat es ihm aber die landschaftliche Schönheit in Österreich. "Die Berge und die Seen mag ich sehr, das habe ich zuhause nicht. Oberösterreich ist zu jeder Jahreszeit schön", sagt Tompkinson lachend und erwähnt zugleich einen "Unterschied" der Kulturen. "Die Menschen in Österreich sind aktiver, gehen Schifahren oder Radfahren. Wegen der Berge sind sie viel fitter als die Engländer. Das finde ich wirklich großartig."