Baumschlagers nächste Triumphfahrt
WEIZ. Rallye: Mit dem elften Titel zog der Rosenauer mit seinem Vorbild Franz Wittmann gleich.
„Ob wir gefeiert haben? Nein, zwei Bier haben wir im Hotel getrunken. Mehr nicht. Weil wir am nächsten Tag Tests mit unserem neuseeländischen WM-Piloten Hayden Paddon hatten und bereits um 6.30 Uhr aufgestanden sind“, erzählte Raimund Baumschlager gestern den OÖNachrichten. Dabei hätte es für den 53-jährigen Rosenauer durchaus Gründe für ein großes Fest gegeben. 20 Jahre nach seinem ersten Titel fuhr Baumschlager in Weiz (Steiermark) zum elften Mal den Triumph in der Staatsmeisterschaft ein. Das in überlegener Manier: Der Pilot eines BRR Skoda Fabia war mit Co Klaus Wicha auf 13 Prüfungen acht Mal der Schnellste, und hatte damit fast eineinhalb Minuten Vorsprung auf Hermann Neubauer (Peugeot 207). Baumschlager liegt in der Wertung nach sechs von acht Rallyes uneinholbar in Führung.
Das Erfolgsgeheimnis
„Ich fahre halt nach wie vor gerne“, sagt Baumschlager mit einem Augenzwinkern. Und dass er auf ein tolles Team vertrauen kann: „Sponsoren, Mannschaft – alle helfen mit, alle ziehen an einem Strang.“ Auch die Familie: „Meine Frau Elfi hat mich ja nicht anders kennen gelernt.“ Und die gemeinsame Tochter Lisa (20) hält natürlich dem schnellen Papa auch fest die Daumen. Schließlich passt es Baumschlager außerdem perfekt ins Konzept seiner Firma (BRR), in der er die Rallye-Autos von Profis und Talenten betreut: „Technisch tut sich so viel. Wenn du zwei, drei Jahre weg bist, bist du nicht mehr am Ball.“
Wer einer seiner Lehrmeister war? „Franz Wittmann“, sagt Baumschlager. Mit dem bislang erfolgreichsten heimischen Rallyepiloten hat er nun an der Zahl von Staatsmeistertiteln gleichgezogen: „Den Franz habe ich gesehen, da war ich zwölf Jahre alt. Er hat immer alles richtig gemacht. Er hatte immer das beste Auto und das beste Budget. Aber das schenkt dir keiner. Das musst du dir akribisch erarbeiten“, zieht Baumschlager vor dem heutigen Präsidenten des österreichischen Golfverbands nach wie vor den Hut. Ob er kommende Saison über den zwölften Titel jubelt? „Weiterfahren werde ich auf jeden Fall.“ Na dann.
Endstand Rallye Weiz: 1. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha (Ö/D) Skoda Fabia S2000 1:46:57,5 Std., 2. Neubauer/Ettel (Ö) Peugeot 207 S2000 +1:27,1 Min., 3. Grössing/ Schwarz (Ö) Mitsubishi Evo IX R4 2:11,8. Meisterschaft, Stand (nach 6 von 8 Läufen): 1. Baumschlager 116 (Meister), 2. Harrach 88, 3. Grössing 79, 4. Rosenberger 54.
